Guten Tag,
in meine 1.te SS bin ich mit 119 Kilo / am Ende 130 Kilo gegangen ... nun habe ich Anfang des jahres Cortison für Asthma bekommen und bedingt durch Scheidung / Trennung / Stress viel gefuttert, gebe ich zu und bin in der 19. Woche bei circa ( angezogenen ) 130 Kilo.
Meine liebe Umwelt meint mich nun verrückt machen zu müssen, dass ich zuviel wiege, mich falsch ernähre und ein Risiko für mich selbst bin ... das schafft mich nun mehr wie ich dachte und ich frage mich, gibt es ein erhöhtes Risiko? Mein Fa hat bis dato nichts erwähnt, außer dass man bei schlanken Frauen leichter schallen kann wie bei mir, kann ich ja verstehen.
Grüße
Maisha
Mitglied inaktiv - 29.08.2008, 15:44
Antwort auf:
Risiko bei Übergewicht?
Liebe Maisha,
bei der Berechnung des Übergewichtes ist es vor allem der Body-Mass-Index, welcher am besten Auskunft über die Situation gibt.= Körpergewicht geteilt durch (Länge in Metern zum Quadrat). Dieses sollte in etwa bei 25 liegen, um normwertig zu sein.
Wegen des besonders hohen Risikos ist hier in jedem Fall eine ärztliche Behandlung des Übergewichtes dringend zu empfehlen.
Erfahrungsgemäß macht es hier auch wenig Sinn, es mit diversen Diäten zu probieren, sondern unter ärztlicher Begleitung ist es sinnvoll, vor einer Schwangerschaft eine professionelle Ernährungsberatung mit Gewichtsreduktion anzustreben.
Hierbei ist es auch sinnvoll, Begleiterkrankungen, wie z.B. des Zuckerstoffwechsels und der Schilddrüse ausgeschlossen werden.
Selbstverständlich kann ein solches Übergewicht auch dazu beitragen, dass die hormonelle Situation verändert ist (z.B. zu viele männliche Hormone) was den Eintritt einer Schwangerschaft erschwert.
Welche Probleme können sich nun darüber hinaus bei der Schwangeren, dem Kind und dem Schwangerschaftsverlauf eventuell ergeben, wenn ein Übergewicht vorliegt?
Untersuchungen zeigen, dass ein Übergewicht mit einem erhöhten Risiko für die Schwangerschaft und Geburt verbunden ist. Und zwar für die verschiedensten Probleme.
Deshalb ist es bei Kinderwunsch ratsam, darüber mit der Frau zu sprechen und dann mit ihr zu erörtern, ob sie vielleicht zunächst das Ausgangsgewicht reduziert. Generell von einer Schwangerschaft abraten müssen wir in einer solchen Situation nicht. Während der laufenden Schwangerschaft sollte aber keine Gewichtsreduktion stattfinden und es ist auch nicht sinnvoll, eine Diät durchzuführen.
Die wünschenswerte Gewichtszunahme in der Schwangerschaft richtet sich nach dem Body-mass-index (BMI) der Frau, die noch nicht schwanger ist.
BMI vor der Schwangerschaft und empfohlene Gesamtzunahme(kg):
niedrig (kleiner 19)) 12,5-18
normal (19-25) 11,5-16
hoch (größer 26) 7-11,5
Wir können bei Frauen mit Übergewicht nicht nur eine höhere Rate an Fehlbildungen des Herzens, der Bauchwand, und des Gehirns beobachten, sondern auch die so genannten Neuralrohrdefekte, wie zum Beispiel offener Rücken.
Darüber hinaus zeigen sich bei Übergewicht vermehrte Frühgeburten und Infektionen bei den Kindern. Wegen häufig besonders schwerer Kinder kann es hier dann auch gehäuft zu mechanischen Problemen unter der Geburt mit Verletzungen der Kinder und einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine Kaiserschnittentbindung oder Saugglocken- +Zangenentbindung kommen. Und hier sind auch Wundheilungsstörungen gehäufter zu beobachten.
Auch Stoffwechelserkrankungen, wie der Schwangerschaftsdiabetes und Bluthochdruckerkrankungen finden sich bei übergewichtigen Schwangeren häufiger. Die genaue Ursache für diese Abläufe ist bis heute unbekannt. Es werden aber Vitaminmangel und Stoffwechselprobleme als eine Erklärung angenommen.
Aus diesen Gründen wird die Schwangerschaft der Übergewichtigen sinnvollerweise besonders aufmerksam überwacht. Es ist zu empfehlen, die regulären Vorsorgen in jedem Fall alle wahrzunehmen. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, der Betroffenen die möglichen Untersuchungen im Hinblick auf Neuralrohrfehlbildungen und Schwangerschafts-Diabetes anzubieten.
Gegebenenfalls kann durch einen Ultraschallspezialisten nach besonderen Auffälligkeiten beim Kind geschaut werden, sofern dieses die Schwangere wünscht
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 29.08.2008