Hallo!
Ich bin jetzt in der 21. SSW und habe erfahren, dass ich Kontakt zu einem Kind hatte, welches jetzt an Ringelröteln erkrankt ist.
Der Kontakt mit dem infizierten Kind hat stattgefunden, als ich in der 19. SSW war.
Muss ich jetzt etwas unternehmen oder ist das Ganze unbedenklich? Ich habe bisher eine Symptome.
Danke,
LG Sera
Mitglied inaktiv - 14.12.2010, 14:33
Antwort auf:
Ringelröteln
Liebe Sera,
der Erreger der Ringelröteln ist das Parvovirus Typ 19. Nicht zu verwechseln mit dem Rötelnvirus, das die Röteln verursacht.
Fetale Komplikationen bei mütterlicher Infektion können hauptsächlich gegen Ende des 1. Trimenons (Schwangerschaftsdrittel) und im 2. Trimenon auftreten. Hierzu gehören Wassereinlagerungen (in ca. 10-15 Prozent der akut infizierten Schwangeren) und in seltenen Fällen eine Fehlgeburt.
Im letzten Teil der Schwangerschaft sind kaum mehr Folgen für das Kind zu erwarten. Das Intervall zwischen mütterlicher Infektion und der der kindlichen Komplikation kann zwischen 2 bis 17 Wochen variieren, beträgt aber in 80 Prozent zwei bis vier Wochen.
Hatte die Schwangere Kontakt zu einer Person mit Ringelröteln, sollte bei der betroffenen Schwangeren der Titer bestimmt werden, wenn dieser nicht bereits bekannt ist. Wenn dieser negativ ist, sollte er nach 2-4 Wochen aber noch einmal bestimmt werden, um eine zwischenzeitliche Infektion nicht zu übersehen. Für den Fall einer fehlenden Immunität gibt es gegen die Ringelröteln - anders als bei den Röteln – keine Impfung. Hat die Schwangere nachgewiesenermaßen Immunität, dann hält diese erfahrungsgemäß zeitlebens an.
Im Falle einer Ansteckung der Schwangeren, sollte sie den Titer abwarten, denn der kann eine genauere Aussage über ihre Abwehrlage geben.
Im Fall einer Infektion sind dann über mehrere Wochen engmaschige Ultraschallkontrollen durch einen entsprechend erfahrenen Pränataldiagnostiker sinnvoll, um zu sehen, ob es zu Wassereinlagerungen beim Kind kommt.
Wichtig: es sind keine eigentlichen Fehlbildungen, wie bei der Rötelninfektion, die hervorgerufen werden, sondern es kann beim Kind infolge der Ringelrötelninfektion zu extremer Blutarmut kommen. Dieses kann dazu führen, dass Blutübertragungen beim Ungeborenen notwendig werden.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 14.12.2010