Frage: Ringelröteln

Hallo, ich bin heute bei 29+4 und mein 4jähriger Sohn hat eine durch Bluttest nachgewiesene Ringelrötelninfektion. Er hatte keinerlei Anzeichen, nur einen Ausschlag den man nur mit viel Phantasie sehen konnte. Da meine Nichte aber den typischen Ausschlag hatte haben wir meinen Sohn testen lassen. Er hatte den Ausschlag von 17.-23. August. Jetzt hat er aber noch einen kleinen Bruder. Auch bei ihm merke ich nichts, mit viel Einbildung einzelne rote Flecken. Ich selbst hatte noch nie Ringelröteln, letzten Do (26. Aug) bei 28+6 war ich zur Blutentnahme und bin noch bei den IgM AK negativ. Ich denke hätte mich mein Großer angesteckt müßte die doch schon positiv sein oder? Ich muss in 10 Tagen zur erneuten Blutabnahme. Wie lange besteht ein Risiko für mich, vor allem ja durch die möglicherweise zeitverzögerte Ansteckung des kleinen Bruders? Ist die Übertragung der Ringelröteln wirklich über die Luft möglich? Tröpfcheninfektion ist mir bekannt, aber da muss ich doch mit der betroffenen Person sprechen, sie mich anhusten etc. oder? Mein Sohn und meine Nichte hatten den Ausschlag zeitgleich, heißt das automatisch, dass sie sich auch gleichzeitig angesteckt haben? Oder könnte er es durch meine Nichte bekommen haben, bei ihr ist es etwas später ausgebrochen und bei ihm früher und der zeitgleiche Ausschlag war reiner Zufall? Ich bemerke bei mir selbst seit 1 Woche einen Juckreiz, hatte diesen Juckreiz jedoch in den andren beiden Schwangerschaften auch und würde das deswegen nicht unbedingt mit Ringelröteln in Verbindung bringen. mfg

Mitglied inaktiv - 31.08.2010, 09:42



Antwort auf: Ringelröteln

Hallo, 1. der Erreger der Ringelröteln ist das Parvovirus Typ 19. Nicht zu verwechseln mit dem Rötelnvirus, das die Röteln verursacht. Fetale Komplikationen treten hauptsächlich bei mütterlicher Infektion gegen Ende des 1. Trimenons (Schwangerschaftsdrittel) und im 2. Trimenon auf. Hierzu gehören Wassereinlagerung (in ca. 10-15 Prozent der akut infizierten Schwangeren) und in seltenen Fällen eine Fehlgeburt. Im letzten Teil der Schwangerschaft sind kaum mehr Folgen für das Kind zu erwarten. Das Intervall zwischen mütterlicher Infektion und der der kindlichen Komplikation kann zwischen 2 bis 17 Wochen variieren, beträgt aber in 80 Prozent zwei bis vier Wochen. Hatte die Schwangere Kontakt zu einer Person mit Ringelröteln, sollte bei der betroffenen Schwangeren der Titer bestimmt werden. Wenn dieser negativ ist, sollte er nach 2-4 Wochen aber noch einmal bestimmt werden, um eine zwischenzeitliche Infektion nicht zu übersehen. Für den Fall einer fehlenden Immunität gibt es gegen die Ringelröteln - anders als bei den Röteln – keine Impfung. Hat die Schwangere nachgewiesenermaßen Immunität, dann hält diese erfahrungsgemäß zeitlebens an. Im Falle einer Ansteckung der Schwangeren, sollte sie den Titer abwarten, denn der kann eine genauere Aussage über ihre Abwehrlage geben. Im Fall einer Infektion sind dann über mehrere Wochen engmaschige Ultraschallkontrollen durch einen entsprechend erfahrenen Pränataldiagnostiker sinnvoll, um zu sehen, ob es zu Wassereinlagerungen beim Kind kommt. Wichtig: es sind keine eigentlichen Fehlbildungen, wie bei der Rötelninfektion, die hervorgerufen werden, sondern .es kann beim Kind infolge der Ringelrötelninfektion zu extremer Blutarmut kommen. Dieses kann dazu führen, dass Blutübertragungen beim Ungeborenen notwendig werden. 2. es ist in der Tat überwiegend die Tröpfcheninfektion 3. die weiteren Fragen sind leider eher spekulativ und lassen sich deshalb kaum zufriedenstellend beantworten. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 31.08.2010



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