Frage: Ringelröteln

Hallo, in der Nachbarschaft und in der Familie meines Bruders haben die Kinder Ringelröteln. Bei meinen eigenen habe ich noch nichts bemerkt. Ich bin jetzt in der 22. SSW und habe meinen Arzt darauf angesprochen und er sagte mir, dass für mich keine Gefahr besteht, da ich über die ersten drei Monate weg bin. Gestern habe ich nocheinmal nachgefragt und darum gebeten einen Bluttest zu machen damit ich auch ruhiger bin. Man sagte mir, dass ich ja gegen Röteln immun sei und Ringelröteln ähnlich seien und diese auch harmlos sind. Jetzt habe ich aber anderes gelesen und bin total verunsichert. Wie ist Ihre Meinung dazu. Was wäre, wennich jetzt Ringelröteln bekommen würde und dies im schlimmsten Fall unbemerkt bleibt. Wird beim zweiten Antikörper-Suchtest auch automatisch auf Ringelröteln getestet oder nur auf Röteln. Danke und einen schönen Tag noch!

Mitglied inaktiv - 17.04.2009, 14:54



Antwort auf: Ringelröteln

Hallo, der Erreger der Ringelröteln ist das Parvovirus Typ 19.Nicht zu verwechseln mit dem Rötelnvirus, das die Röteln verursacht. Fetale Komplikationen treten hauptsächlich bei mütterlicher Infektion gegen Ende des 1. Trimenons und im 2. Trimenon auf. Hierzu gehören Wassereinlagerung (in ca. 10-15% der akut infizierten Schwangeren) und in seltenen Fällen eine Fehlgeburt. Sollte die Schwangere Kontakt zu einer Person mit Ringelröteln gehabt haben, sollte bei der betroffenen Schwangeren der Titer bestimmt werden, wenn er negativ ist, sollte er nach 2-4 Wochen aber noch mal wiederholt werden. Im Falle einer Ansteckung der Schwangeren, sollte sie den Titer abwarten, denn der kann eine genauere Aussage über ihre Abwehrlage geben. Im letzten Teil der Schwangerschaft sind kaum mehr Folgen für das Kind zu erwarten. Das Intervall zwischen mütterlicher Infektion und der der kindlichen Komplikation kann zwischen 2 bis 17 Wochen variieren, beträgt aber in 80% zwei bis vier Wochen Wichtig: es sind keine eigentlichen Fehlbildungen, wie bei der Rötelninfektion, die hervorgerufen werden, sondern .es kann beim Kind infolge der Ringelrötelninfektion zu extremer Blutarmut kommen. Dieses kann dazu führen, dass Blutübertragungen beim Ungeborenen notwendig werden. Im Fall einer Infektion sind über mehrere Wochen engmaschige Ultraschallkontrollen durch einen entsprechend erfahrenen Pränataldiagnostiker sinnvoll, um zu sehen, ob es zu Wassereinlagerungen beim Kind kommt. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 17.04.2009



Antwort auf: Ringelröteln

Hallo, Würde auf jeden Fall auf eine Blutuntersuchung bestehen. Ringelröteln sind zwar nicht extrem hochansteckend, aber ... Ist übrigens ein ganz anderer Virus wie die Röteln und wird auch nicht standardmäßig getestet. Die gefährlichste Zeit ist zwischen der 8. und 20. sten Woche. Ich habe mich leider angesteckt ( bin jetzt 18. Woche) und muss jetzt für die kommenden 12 Wochen wöchentlich ins KH zum Ultraschall. Dort wird geschaut nach Wassereinlagerungen und Blutarmut. Und bei Ringelröteln haben nur etwa 20% einen Ausschlag, laufen sonst eher wie eine Erkältung mit starken Kopfschmerzen ab. 70 % Prozent der Bevölkerung haben sie schon gehabt und sind dann in der Regel immun. Drück dir die Daumen, dass es dich nicht erwischt hat. Liebe Grüße Sonja

Mitglied inaktiv - 17.04.2009, 16:53



Antwort auf: Ringelröteln

Oh Mann. Ich weiß gar nicht, was ich jetzt machen soll. Ich kann doch nicht abwarten, ob ich´s jetzt bekomme oder nicht. Wie kann mein Arzt denn behaupten, das wäre harmlos und die Erreger würden so ähnlich aussehen wie die von Röteln. Er betreut jetzt meine 3. Schwangerschaft und ich möchte eigentlich nicht den Arzt wechseln. Mir wird erst in 4 Wochen Blut abgenommen... Ab wann soll man sich eigentlich im KH in dem man entbindet vorstellen? Vielleicht schilder ich dort mal meine Sorgen. Ich habe erst mitte August Termin. Wäre ja eigentlich noch etwas früh um sich dort vorzustellen oder?

Mitglied inaktiv - 17.04.2009, 17:07



Antwort auf: Ringelröteln

Hallo, Klar kannst du im KH mal nachfragen. Bei meinem KH reichen vier Wochen vorher. Aber das ist von KH zu KH verschieden. Du kannst aber dort in die Ambulanz gehen... Dein FA scheint sich in der Richtung echt nicht auszukennen.. Oder du gehst zu deinem Hausarzt, der kann genauso auf Ringelröteln testen. Wie schon geschrieben, die meisten Leute hatten das schon und es ist nicht hoch ansteckend. Mein Sohn hatte es in meiner letzten Schwangerschaft, da hab ich mich nicht angesteckt. Du bist ja auch schon über die gefährliche Zeit hinaus, ab der zwanzigsten Woche ist es meist nicht mehr dramatisch fürs Kind. Aber ich würde auf jeden Fall zu deiner Beruhigung baldmöglichst testen! Liebe Grüße Sonja

Mitglied inaktiv - 18.04.2009, 10:18



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