Guten Tag,
ich bin Mutter in einer Elternintiative, wir Eltern betreuen unsere Kinder zum Teil mit. Jetzt ist es so, dass wir zwei schwangere Mütter haben, die eine ist immun gegen Ringelröteln und die andere nicht (haben sich testen lassen) und Ringelröteln sind aufgetreten bei einem unserer Kinder, nennen wir ihn B.
Die nicht immune Mutter befindet sich in der 30.SSW.
Der Verlauf war so: Bruder von B kommt in Kontakt, RR brechen aus. Bei zweitem Bruder bricht es drei Tage später aus. Am letzen Samstag und Sonntag hatte B die RR, allerdings hatte er in den fünf Tagen zuvor unsere Gruppe nicht besucht. Am Freitag einen Tag vor Ausbruch trifft er sich mit einem Mädchen nennen wir sie L und geht spazieren. Gestern also am Mittwoch treffe ich mit meiner Tochter L und die beiden spielen eng zusammen. Meine Tochter war heute wieder in der Kindergruppe da L keine Anzeichen hatte, aber theoretisch könnte eine Ansteckung vorliegen.
Wie gehe ich jetzt in Bezug auf die schwangere Mutter damit um? Ist eine Ansteckung in dem Stadium der Schwangerschaft gefährlich für das Ungeborene? Kann sie ihren Sohn wieder in die Gruppe bringen (der ist jetzt gerade zuhause, wegen Ansteckungsgefahr...).
Hoffentlich blicken die da durch und haben eine Antwort.
Danke und liebe Grüße, Melly
Mitglied inaktiv - 26.03.2009, 12:50
Antwort auf:
Ringelröteln in Schwangerschaft
Liebe Melly,
der Erreger der Ringelröteln ist das Parvovirus Typ 19. Nicht zu verwechseln mit dem Rötelnvirus, das die Röteln verursacht.
Fetale Komplikationen treten hauptsächlich bei mütterlicher Infektion gegen Ende des 1. Trimenons (Schwangerschaftsdrittel) und im 2. Trimenon auf. Hierzu gehören Wassereinlagerung (in ca. 10-15% der akut infizierten Schwangeren) und in seltenen Fällen eine Fehlgeburt.
Sollte die Schwangere Kontakt zu einer Person mit Ringelröteln gehabt haben, sollte bei der betroffenen Schwangeren der Titer bestimmt werden, wenn er negativ ist, sollte er nach 2-4 Wochen aber noch mal wiederholt werden. Im Falle einer Ansteckung der Schwangeren, sollte sie den Titer abwarten, denn der kann eine genauere Aussage über ihre Abwehrlage geben.
Im letzten Teil der Schwangerschaft sind kaum mehr Folgen für das Kind zu erwarten. Das Intervall zwischen mütterlicher Infektion und der der kindlichen Komplikation kann zwischen 2 bis 17 Wochen variieren, beträgt aber in 80% zwei bis vier Wochen.
Eine Impfung gibt es in diesem Fall nicht. Hat die Schwangere nachgewiesenermaßen Immunität dann hält diese erfahrungsgemäß zeitlebens an.
Wichtig: es sind keine eigentlichen Fehlbildungen, wie bei der Rötelninfektion, die hervorgerufen werden, sondern .es kann beim Kind infolge der Ringelrötelninfektion zu extremer Blutarmut kommen. Dieses kann dazu führen, dass Blutübertragungen beim Ungeborenen notwendig werden.
Im Fall einer Infektion sind über mehrere Wochen engmaschige Ultraschallkontrollen durch einen entsprechend erfahrenen Pränataldiagnostiker sinnvoll, um zu sehen, ob es zu Wassereinlagerungen beim Kind kommt.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 26.03.2009