Sehr geehrter Dr. Bluni,
im Kindergarten meines Sohnes sind mind. 2 Fälle von Ringelröteln aufgetaucht. Beide Kinder haben bereits den Ausschlag.
Ich bin nun in der 33. SSW und weiß nicht recht wie ich handeln soll. Die Mutter des einen Kindes aus der Nachbarschaft hat mich gestern über die Ringelröteln informiert. Sie ist Ärztin und sie meint, man müsse mir Blut abnehmen . wenigsten um zu bestimmen ob ich Antikörper gegen Ringelrötlen habe oder nicht.
Die Arzthelferinnen meiner FÄ-Praxis sind jedoch der Meinung, man bräuchte da nichts machen. Wenn ich Blut abgenommen habe möchte, würden sie das tun, aber es würde 30-35€ kosten.
Ich hab dann gestern stark verunsichert die Praxis wieder verlassen - ohne mir Blut abnehmen zu lassen.
Was denken Sie ist nun der richtige Weg?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort!
MfG
Kathrin M.
Mitglied inaktiv - 27.05.2009, 11:34
Antwort auf:
Ringelröteln im Kindergarten
Liebe Kathrin,
1. zunächst einmal wird dieses nicht durch eine Arzthelferin entschieden oder beurteilt und bei Indikation (Kontakt zu Erkrankten) ist die Testung immer eine Leistung der Gesetzlichen Krankenversicherung.
2. der Erreger der Ringelröteln ist das Parvovirus Typ 19.Nicht zu verwechseln mit dem Rötelnvirus, das die Röteln verursacht.
Fetale Komplikationen treten hauptsächlich bei mütterlicher Infektion gegen Ende des 1. Trimenons und im 2. Trimenon auf. Hierzu gehören Wassereinlagerung (in ca. 10-15% der akut infizierten Schwangeren) und in seltenen Fällen eine Fehlgeburt.
Sollte die Schwangere Kontakt zu einer Person mit Ringelröteln gehabt haben, sollte bei der betroffenen Schwangeren der Titer bestimmt werden, wenn er negativ ist, sollte er nach 2-4 Wochen aber noch mal wiederholt werden. Im Falle einer Ansteckung der Schwangeren, sollte sie den Titer abwarten, denn der kann eine genauere Aussage über ihre Abwehrlage geben.
Im letzten Teil der Schwangerschaft sind kaum mehr Folgen für das Kind zu erwarten. Das Intervall zwischen mütterlicher Infektion und der der kindlichen Komplikation kann zwischen 2 bis 17 Wochen variieren, beträgt aber in 80% zwei bis vier Wochen.
Eine Impfung gibt es in diesem Fall nicht. Hat die Schwangere nachgewiesenermaßen Immunität dann hält diese erfahrungsgemäß zeitlebens an.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 27.05.2009