Lieber herr dr bluni,
Bin in der 7. woche mit dem 3. kind (ungeplant) schwanger, schmierblutungen, beta hcg bei 11000 gestern.
Der vaginale us zeigt ein riesiges retroplazentares Hämatom, an therapie habe ich utrofestan und mg erhalten.
Wieviel schonung ist indiziert bzw bringt das überhaupt was? Prognose vermutlich eher schlecht oder?
(Bin Chirurgin, krankschreibung hab ich keine empfohlen bekommen. Sind kurze ops - zb Appendix möglich?)
Eine gyn im haus wäre für den notfall vorhanden....
Dankeschön
von
camelia14
am 02.09.2019, 12:06
Antwort auf:
Riesiges retroplazenzares hämatom bei 6+3
Liebe Camelia,
1. es kann natürlich zu diesem frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft entweder stärkere Blutungen oder auch mal ein Hämatom geben. Die eigentliche Plazenta ist so früh aber noch gar nicht da.
2. wenn die Schwangerschaft regulär angelegt und vital ist, werden wir primär zur körperlichen Schonung ( Verzicht auf Sport, Verkehr und anstrengende Tätigkeiten) raten.
Darüber hinaus kann die Einnahme von Magnesium die Aktivität der Gebärmutter reduzieren.
3. das Gelbkörperhormon mag gegebenenfalls die Blutungsintensität reduzieren, eine frühe Fehlgeburt kann dieses aber nicht verhindern; zumindest gibt es dafür keine Evidenz.
4. was die Frage nach der eigenen Arbeit angeht, muss ich natürlich darüber informieren, dass wir in Deutschland primär zu genau dem beschriebenen Einschränkungen raten, was dann die Arbeit eigentlich ausschließen würde.
Diese Empfehlung gibt es aber auch nur in Deutschland; in allen anderen Ländern wird man in der Frühschwangerschaft keine Einschränkungen vorschreiben, zumal wir wissen, dass für den Verlauf nicht beeinflussen können.
Insofern ist es hier eine individuelle Entscheidung, die Sie in Abstimmung bitte mit der Frauenärztin/Frauenarzt treffen sollten.
Herzliche Grüße
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 02.09.2019