Hallo
Noch bin ich nicht schwanger, aber für Januar 2010 planen wir den Beginn unseres 2. Kindes.
Bei unserem sohn (08/08) habe ich schon Monate vorher aufgehört, angefangen habe ich nach der Stillzeit wieder (erst selten dann bis zu 6 am Tag).
Meine Frage wäre, wenn ich in der nächsten Schwangerschaft 3 am Tag rauchen würde (als schon um die Hälfte weniger als jetzt), wäre das genauso schlimm als würde ich 20 am Tag rauchen?
Im Netz habe ich bisher nur gelesen was passiert wenn man eine Schachtel raucht (wieviel höher eine FG, Missbildungen und soweiter sind)?
Klar weiß ich das es am Besten ist ganz aufzuhören, aber mich würde interessieren was sie dazu sagen wenn man sich auf bis zu 3 am Tag einschränken würde.
Liebe Grüße
Mitglied inaktiv - 31.08.2010, 09:49
Antwort auf:
Rauchen während der Schwangerschaft und vorher
Hallo,
1. hier gilt, dass jede Zigarette in der Schwangerschaft schädlich ist.
2. das Anliegen, das Rauchen entweder ganz aufzugeben oder zumindest auf ein Minimum zu reduzieren, ist sehr ehrenhaft und aus medizinischer Sicht kann man sich über jede Schwangere freuen, die es schafft, die Schwangerschaft ohne Zigaretten zu überstehen.
Das Rauchen sollte in jedem Fall und zwar sofort während der Schwangerschaft unterbleiben. Es sind hier auch keine Entzugssymptome zu erwarten. Das Umsteigen auf "leichte Zigaretten" ist nichts anderes, als ein Werbetrick: denn die enthalten die gleiche Menge an krebserregenden Substanzen und richten nicht weniger Schaden an, als die anderen!
Das Rauchen führt zwar nicht zu irgendwelchen Fehl- oder Missbildungen, dennoch sind die meist nicht so sichtbaren Folgen für die Kinder nicht zu vernachlässigen oder zu verharmlosen:
Die folgenden Probleme können bei Kindern auftreten, deren Mütter in der Schwangerschaft rauchen:
Konzentrationsschwäche und Hyperaktivität. Die Gefahr, dass Kinder aggressives Verhalten entwickeln, ist dann dreifach erhöht, wenn ihre Mütter während der Schwangerschaft geraucht haben. Die Kinder entwickeln viermal so häufig das Zappelphilipp-Syndrom wie die von nicht rauchenden Frauen. Untersuchungen belegen auch, dass Kinder rauchender Mütter bis zu viermal häufiger Verhaltensauffälligkeiten, wie Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität zeigen. Hinzukommt, dass die Kinder einen niedrigeren Intelligenzquotienten haben.
Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft rauchen, haben ein um 30 Prozent erhöhtes Risiko, im Jugendalter an Asthma zu erkranken
Werdende Mütter, die rauchen, setzen außer der Gesundheit auch die Intelligenz ihres Nachwuchses aufs Spiel, Frauen, die während der Schwangerschaft mehr als eine Schachtel Zigaretten täglich rauchen, erhöhen das Risiko, dass ihr Baby später an "Plötzlichem Kindstod" stirbt, um mindestens das Siebenfache. Säuglinge von Nichtraucherinnen wiegen bei der Geburt durchschnittlich 3.493 Gramm. Kinder von Frauen, die täglich mehr als 20 Zigaretten rauchen wiegen nur 3.216 Gramm.
Die Frühgeburtlichkeit mit allen Folgen ist bei Raucherinnen bekanntermaßen viel häufiger anzutreffen.
Insgesamt drei krebserregende Substanzen Karzinogene, die im Tabakrauch enthalten sind, haben die Wissenschaftler auch im Blut ungeborener Kinder nachgewiesen.
Etwaige Folgen - z.B. für Krebserkrankungen im Kindesalter - sind bisher noch nicht abzusehen. Neuere Studien zeigen aber bei Kindern von Raucherinnen eine gehäufte Rate an Leukämie im Kindesalter.
Kinder von Müttern, die in der Schwangerschaft geraucht haben, zeigen häufiger Konzentrationsschwächen und Sprachstörungen.
Wenn es nicht sofort mit dem Aufhören klappt, sollte sicher die Anzahl deutlich reduziert werden. Darüber hinaus ist die Beratung beim Hausarzt über Möglichkeiten der Nikotinentwöhnung - auch in der Schwangerschaft - anzuraten.
Viele Krankenkassen bieten hier Raucherentwöhnungskurse an. Nehmen Sie dieses Angebot an.
Nikotinpflaster sollten in der Schwangerschaft nicht angewandt werden. Nachgedacht werden kann aber sicher über Hypnose oder Akupunktur zur Entwöhnung.
3. Tabakentwöhnungs-Programme:
Von anerkannten Anbietern z. B. Suchtberatungsstellen werden auch Gruppenprogramme zur Tabakentwöhnung angeboten.
a. Deutsches Krebsforschungszentrum
Telefonische Beratung:
Das Rauchertelefon des Deutschen
Krebsforschungszentrums www.dkfz.de
Tel.: 06221 / 42 42 00
www.rauchertelefon.de
Montag bis Freitag 14 bis 18 Uhr
b. Info- und Beratungstelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung www.bzga.de
Tel.: 01805 / 31 31 31 12 Cent/Min.
Montag bis Donnerstag 10 bis 22 Uhr
Freitag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr
4. hilfreiche Informationen zu diesem Thema erhalten Sie auch unter der folgenden Adresse:
http://www.tabakkontrolle.de/pdf/Passivrauchen_Band2_4_Auflage.pdf
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 31.08.2010
Antwort auf:
Rauchen während der Schwangerschaft und vorher
Meine natürlich Beginn für das üben Januar 2011 :)
Und ist wie schädlich ist es wenn man vor der Schwangerschaft geraucht hat, gibt es da auch Statistiken oder etwas dergleichen?
danke
Mitglied inaktiv - 31.08.2010, 09:52
Antwort auf:
Rauchen während der Schwangerschaft und vorher
Offenbar erwartest Du einen Freibrief für`s Rauchen - den gibt es nicht.
Die Schädigung durch Rauchen korreliert, platt gesagt, mit der Menge: mehr Rauch, mehr Schädigung, wobei im Einzelfall natürlich auch durch wenig Rauch viel Schlimmes angerichtet werden kann.
Jedes Raucherkind macht, auch wenn auf den ersten Blick nichts "Schlimmes" passiert ist, nach der Geburt einen Entzug durch - DAS passiert auf jeden Fall.
Was die anderen Schädigungen betrifft: manche sind so subtil oder zeigen sich erst so spät, daß niemand sie mit dem Rauchen in Verbindung bringen würde, wären da nicht die Statistiken, die eine andere Sprache sprechen.
Rauchen schadet auch schon bei Kinderwunsch: falls es überhaupt zur Schwangerschaft kommt ist die Rate der Fehlgeburten und Fehleinnistungen erhöht.
Oft wird übersehen, daß Rauchen ja nicht nur dem Kind, sondern auch der Mutter schadet: sie wird früher sterben und somit weniger von ihrem Kind haben....
Mitglied inaktiv - 31.08.2010, 10:07
Antwort auf:
Rauchen während der Schwangerschaft und vorher
Na ja, ich denke wenn schon Passivrauchen gefährlich ist,dann wird das normale Rauchen nicht ungefährlicher sein.
Kann mir mal einer sagen, wieso man denn wieder zu rauchen anfängt, wenn man es so lange OHNE geschafft hat?????? Das raff ich nicht!!!
Mitglied inaktiv - 31.08.2010, 13:31