Guten Tag Herr Dr. Bluni
Ich hatte im Mai eine Totgeburt in der 22. SSW - 490g - ich hatte mein gesamtes Fruchtwasser verloren. Es wurde bis jetzt kein "offizieller" Grund festgestellt, dass heisst es lag keine Infektion, keine Missbildung des Kindes, etc vor.
Nach Blutuntersuchungen wurde im August festgestellt, dass ich einen Protein C Mangel habe (ich hatte vor 5 Jahren am rechten Bein 3 Thrombosen - mir wurde damals als Grund die Pille und gelegentliches Rauchen angegeben - weitere Tests wurden nicht gemacht).
Jetzt bin ich erneut schwanger und mir wurde folgendes angeraten: jeden Tag Fraxiforte 0.6ml spritzen und Folsäure einnehmen. Einen extra Abstrich in der 12. SSW und eventuell eine Verschliessung sodass das Fruchtwasser nicht platzen kann.
Mein FA hat mir auch gesagt, dass durch das lange spritzen (bis 6 Wochen nach der Geburt) ein Risiko von Osteoporose besteht. Stimmt das?
Gerne höre ich dazu von Ihnen!
Vielen herzlichen Dank!
von
mkong
am 14.09.2011, 11:13
Antwort auf:
Protein C Mangel
Hallo,
1. der Beschreibung nach würde ich zumindest nicht annehmen, dass es einen Zusammenhang zwischen Ihrer angeborenen Gerinnungsstörung und der Totgeburt nach sehr frühem Blasensprung gab.
Es ist richtig, dass eine solche Gerinnungsstörung das Risiko für Fehlgeburten und Totgeburten, wie auch für schwangerschaftstypische Komplikationen, wie Blutdruckerkrankungen und Plazentainsuffizienz erhöht und deshalb entsprechende Vorsorgemaßnahmen getroffen werden.
2. dazu gehören wegen Ihrer Vorgeschichte mit einer Thrombose und einer Totgeburt nach den vorliegenden Leitlinien die Verdünnung des Blutes mit einem niedermolekularen Heparin und das Tragen von Kompressionsstrümpfen.
3. weiterhin wird es sinnvoll sein, im Laufe der Schwangerschaft mit Doppleruntersuchungen frühzeitig nach einen nicht ausreichenden Versorgung des Kindes und Hinweisen auf eine sich anbahnende Blutdruckerkrankung zu suchen
4. im Zusammenhang mit dem sehr frühen Blasensprung und dem dadurch bedingten Versterben Ihres Kindes als auch der Gerinnungsstörung empfehle ich Ihnen, sich schon sehr früh – noch vor der 12.SSW – über Ihre Frauenärztin/Frauenarzt ein Perinatalzentrum zu wenden, wenn es um die Frage eines vorzeitigen Muttermundverschlusses/einer Cerclage, aber auch um die Mitbetreuung Ihrer Schwangerschaft geht.
Es gibt bei Anwendung von Heparinen über längere Zeit ein etwas erhöhtes Risiko der Osteoporose. Dieses ist aber bei den in der Schwangerschaft zum Einsatz kommenden niedermolekularen Heparinen seltener, als bei anderen Heparinen.
Liebe Grüße
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 14.09.2011
Antwort auf:
Protein C Mangel
Entschuldigung, ich hätte noch eine weitere Frage. Soll die Spritz in den Bauch oder besser in den Oberschenkel gespritzt werden?
von
mkong
am 14.09.2011, 12:08
Antwort auf:
Protein C Mangel
Vielen herzlichen Dank!
von
mkong
am 14.09.2011, 15:22