Problemschwangerschaft bei vorangegangener Plazentainsuffizienz?

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Problemschwangerschaft bei vorangegangener Plazentainsuffizienz?

Hallo... Ich bin momentan sehr ratlos: In meinen beiden vorangegangenen Schwangerschaften hatte ich im letzten SS-Drittel eine Plazentainsuffizienz - die Retardierung beider Kinder begann in der 26. bzw beim zweiten Kind in der 28. Woche und in der 38. Woche mussten die Geburten jeweils eingeleitet werden, vorher war ich auch jeweils schon einige Zeit stationär zur Beobachtung. Nun bin ich zum dritten Mal schwanger - letzter US war in der 19. Woche (da war der Bauchumfang schon leicht auffällig) und nun will mein FA erst wieder in der 30. SSW einen US machen und mich auch frühestens dann zum Doppler-US überweisen. Auf meine Nachfrage hin meinte er, da ich keinerlei Beschwerden habe und es keine Nachweise gibt, dass bereits betroffene Frauen ein erhöhtes Risiko einer Plazentainsuffizienz haben, macht er nur noch diesen einen US, alle weiteren müsste ich halt selbst zahlen, aber das kann ich mir nunmal leider nicht leisten. Jetzt weiss ich nicht, wie ich mich verhalten soll - ich selbst schätze so ein Verhalten schon als fahrlässig ein - wenns jetzt nur einmal passiert wäre - aber bei mir ist es beide male passiert und ich bin mir eigentlich sehr sicher, dass auch diesmal nicht anders sein wird und sowas muss doch einfach engmaschig kontrolliert werden... Tragen denn die Krankenkassen in so einem Fall eine engmaschigere Kontrolle wirklich nicht mehr ? Bei meiner vorigen Schwangerschaft, nach nur einmaliger Plazentainsuffizizienz wurde ab der 20. Woche alle zwei Wochen US gemacht und dreimal glaub ich Doppler-US. Sollte ich den FA wechseln oder vielleicht im Krankenhaus nachfragen? Liebe Grüss Joelina

Mitglied inaktiv - 21.10.2008, 18:02



Antwort auf: Problemschwangerschaft bei vorangegangener Plazentainsuffizienz?

Liebe Joelina, 1. Plazentainsuffizienz bedeutet, dass der Mutterkuchen so verändert ist, , dass er nicht mehr in der Lage ist, das Baby ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen. Dieser Zustand kann sich langsam verschlechtern (chronische Plazentainsuffizienz, z.B. durch verminderte Durchblutung, Strukturveränderungen oder Verstopfung von Blutgefäßen) oder plötzlich auftreten (akute Plazentalösung, z.B. bei vorzeitiger Ablösung des Mutterkuchens von der Gebärmutterwand). Gehäuft findet man diese bei Mehrlingsschwangerschaften; Gestose oder Diabetes der Mutter; untergewichtigen, schlecht ernährten oder rauchenden Müttern; vorausgegangenen Fruchtbarkeitsstörungen; fieberhaften Infektionen; Blutungen oder Frühgeburtsneigungen während der Schwangerschaft; sowie bei Übertragung des Kindes. Die Diagnose wird über den Ultraschall oder die Dopplermessung im Ultraschall gestellt. 2. ein zahlenmäßiges Risiko können wir nicht benennen, aber in jedem Fall sind dann Doppler-Kontrollen durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt oder die Klinik sinnvoll und wenn sich Hinweise auf eine Plazentainsuffizienz ergeben, wird das Kontrollintervall entsprechend eng gesteckt. 3. wenn die beiden anderen Schwangerschaften eine solche Plazentainsuffizienz schon um die 26. SSW zeigten, macht es Sinn, auch in der jetzigen Schwangerschaft spätestens bis zur 30. SSW im Doppler nach der Versorgungslage zu schauen und die weiteren Kontrolltermine abhängig von diesen Befunden zu machen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 22.10.2008



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Plazentainsuffizienz

Hallo Herr Dr Bluni ,Ich hatte in der 2.Schwangerschaft eine Plazentainsuffizienz .Die Plazenta war voll mit Infarkten kann eine Schilddrüsenunterfunktion damit zusammen hängen ?


ASS 100 nach chron. Plazentainsuffizienz in erster Schwagerschaft?

Hallo Herr Dr. Bluni, mein erstes Kind (= erste Schwangerschaft) kam in der 40. SSW mit 47cm und 2.900 Gramm zur Welt - ich wurde hier wegen einer chronischen Plazentainsuffizienz (sich manifestierend insb. in geringer Fruchtwassermenge und gewisser Wachstumsverzögerung beim Kind - ab ca. 30./32. SSW) in den letzten Schwangerschaftswochen engmas...


Wiederholungsrisiko Hellp und Plazentainsuffizienz

Hallo Dr. Bluni, Ich habe zwei Kinder, mein älterer Sohn kam ganz normal bei 38+0 zur Welt. Mein jüngerer Sohn kam letztes Jahr 8 Wochen zu früh zur Welt. Aufgrund einer Plazentainsuffizienz kam er bei 32+2 mit nur 970g. Danach hatte ich noch ein Hellp Syndrom. Nun denke ich verstärkt über ein drittes Kind nach und frage mich ob das ganze...


Plazentainsuffizienz

Sehr geehrter Herr Dr. Karle, es brechen die letzten Wochen meiner Schwangerschaft an und so langsam bekomme ich Angst um die Versorgung meines Kindes. Bei meinem Sohn war die Plazenta am Ende stark verkalkt und er kam bei 38+2 mit 2860g und 50cm zur Welt. Es sprach aber keiner von eine Planzentainsuffizienz. In dieser Schwangerschaft schei...


Plazentainsuffizienz

Guten Tag! Meine Frage lautet, weiterer Kinderwunsch nach schwerer Präklampsie und Plazentainsuffizienz. Es wurde bereits in Woche 23 eine Plazentainsuffizienz, Entbindung in Woche 29+2, meine kleine wog nicht einmal 1kg, nach einem sehr schwierigen Start mit vielen Operationen gedeiht sie nun ganz gut. Wir haben einen sehr starken 2. Kinderwunsch ...


Ursache für Plazentainsuffizienz

Hallo, ich war bei 19+5 beim Arzt, Herztöne und Kindsbewegungen waren da, bis dahin unkomplizierte Ss, keine Vorerkranungen, bereits 3 gesunde Kinder geboren, alle zwischen 3,5-4kg Geburtsgewicht. Bin wegen komischen Gefühl bei 20+2 nochmal zum Arzt. Keine Kindsbewegungen und kein Herzschlag mehr zu sehen. Pathologiebericht sagt kompensator...


Plazentainsuffizienz- Beschäftigungsverbot?

Guten Tag! Ich hatte bei meiner erstem Schwangerschaft eine spät erkannte Plazentainsuffizienz und bin bei 37+0 eingeleitet worden. Unsere Maus war nur 1900 gramm schwer und 44 cm groß. Wir planen nun langsam erneut schwanger zu werden. Meine Frage ist ob die Plazentainsuffizienz aus der letzten Schwangerschaft ein Grund wäre für ein individuell...


Angst vor Plazentainsuffizienz / Frühgeburt nach Corona

Guten Morgen Herr Dr. med. Christian Karle, nach einer Corona erkrankung in der 24/25 ssw mache ich mir enorme Sorgen um meinen kleinen Krümel. Ich bin frisch wieder negativ. Leider hatte ich das volle Programm wie Halsschmerzen, Ohrenschmerzen, Fieber, Husten... Auch dieser CT Wert vom Virus war bei mir laut Aussagen der tester relativ hoch ...


Plazentainsuffizienz aufgrund von Corona und Folgen auf Baby und Geburt

Hallo Herr Dr. Karle, ich habe mich extra hier angemeldet, um eine Einschätzung zu den letzten Eintragungen in meinem Mutterpass zu bekommen. Kurz zur gesundheitlichen Vorgeschichte: in der 18. Ssw litt ich leider unter einer Covid-Infektion, die zu einer Plazentainsuffizienz und infolgedessen Oligohydramnie geführt hat. Bei der Untersuch...


Zusammenhang Covid / Plazentainsuffizienz

Guten Morgen Herr Dr. Karle, ich verfolge sehr interessiert die Studienlage zum Thema Covid und eine dadurch bedingte Plazentainsuffizienz. Fakt ist wohl, dass es dieses Phänomen gibt, aber der Einfluss der Vatianten und das Schwangerschaftsalters scheint nicht so klar. Teilweise sind die Resultate auch widersprüchlich. Daher möchte ich fragen...