Frage: rh- welche Probleme

Ich habe leider letzte Woche erfahren, dass ich rh- bin. Mein Mann ist + Welche Probleme ergeben sich daraus. Ich wohne in Japan und hier sind nur 0,5% der Leute rh-. So bin ich hier die grosse Ausnahme. :( Jetzt wurde mir gesagt ich darf deshalb nicht in ein Geburtshaus oder eine normale Hebammengeburt machen. Arzt und Krankenhaus sind ein MUSS. Warum denn bloss? Ich bin doch nicht krank. Ausserdem will ich kein 2. Kind. Bin jetzt 11.Woche

Mitglied inaktiv - 24.11.2009, 11:53



Antwort auf: rh- welche Probleme

Hallo, das klingt aber sehr dramatisch, was die Herangehensweise in Japan betrifft. Dieses wird bei uns in Deutschland sicher "etwas entspannter" gesehen und die Frau darf wie jede andere auch normal im Ort ihrer Wahl entbunden werden, wenn sonst medizinisch nichts dagegen spricht. Zur Herangehensweise bei uns in Deutschland kann ich folgendes sagen: bei unterschiedlichen Rhesusfaktoren von Mutter und Vater kann das Kind rhesuspositiv sein und wenn die Mutter eben rhesusnegativ ist, kann bei einer entsprechenden Sensibilisierung des Immunsystems der Mutter (Blutaustausch zwischen Kind und Mutter) es zur Bildung von Antikörpern kommen, die bei einer darauf folgenden Schwangerschaft mit rhesuspositivem Kind zur Zerstörung der Blutkörperchen mit schweren Krankheitsbildern des Kindes einhergehen können. Um dieses zu verhindern, erhalten rhesusnegative Schwangere in der Schwangerschaft (und zwar auch schon in der ersten), nach Fehlgeburt, nach Eileiterschwangerschaft, nach stärkeren Blutungen, nach Fruchtwasserpunktion oder ähnlichem und nach Geburt eines rhesuspositiven Kindes eine Spritze Anti-D, um eventuelle Antikörper abzufangen. Dieses ist nachzulesen in den Richtlinien; im Netz zu finden unter http://www.g-ba.de/cms/upload/pdf/richtlinien/RL_Mutter.pdf Ein weiterer Antikörper-Suchtest ist bei allen Schwangeren (Rh-positiven und Rh-negativen) in der 24. bis 27. Schwangerschaftswoche durchzuführen. Sind bei Rh-negativen Schwangeren keine Anti-D-Antikörper nachweisbar, so soll in der 28. bis 30. Schwangerschaftswoche eine Standarddosis (um 300 ug) Anti-D-Immunglobulin injiziert werden, um möglichst bis zur Geburt eine Sensibilisierung der Schwangeren zu verhindern. Das Datum der vor der Geburt erfolgten Anti-D-Prophylaxe sollte im Mutterpass dokumentiert werden. Bitte melden Sie sich doch noch einmal, wenn Sie weitere Fragen haben sollten. Beste Grüße nach Japan. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 24.11.2009



Antwort auf: rh- welche Probleme

Für das erste Kind ist das vollkommen egal. Erst ein zweites Kind könnte geschädigt werden. Es wird ein Medikament gespritzt. Wann (nach der Geburt oder evtl. schon vorher) oder was weiß ich aber nicht. LG und alles Gute Aki

Mitglied inaktiv - 24.11.2009, 16:35



Antwort auf: rh- welche Probleme

Wenn du schon mal eine Fehlgeburt oder Abbruch hattest wäre es schon jetzt ein Thema. Das Resogam (oder wie das nochmal hieß) wird in der SS gespritzt. Guckst du hier: http://www.rund-ums-baby.de/rhesus.htm lG Kerstin

Mitglied inaktiv - 24.11.2009, 17:07



Antwort auf: rh- welche Probleme

Vielen Dank fuer die Antworten! Ja, die sind hier (in Japan) ganz schoen krass. Aerzte im allgemeinen. Aber einige Sachen oder Ratschlaege, die hier waerend der Schwangerschaft gegeben werden sind fast nicht zu toppen. Deshalb bin ich ja so froh das Forum hier gefunden zu haben. In Japan haben Aerzte kaum Zeit Fragen zu beantworten. Da gehts nur "Wo tuts weh?" "aha, dann nehmen sie das dagegen" FERTIG! Deshalb wollte ich ja unbedingt eine Hebi. Die nehmen sich noch Zeit. Ein anderes extremes Beispiel ist das Gewicht. Wenn jemand mehr als 10kg zunimmt wird ihr ne extra strenge Diaet verordnet. da gibts kein Naschen. Sonst darf man auch nicht ins Geburtshaus und der Arzt schimpft ganz dolle. tse Ausserdem muessen ALLE Untersuchungen selbst oder zu 30%bezahlt werden. Die Geburt selbst kostet ca 4500Euro im Normalfall. Tja wer noch mehr lustige Sachen ueber Japan wissen moechte, gerne per PN :-)

Mitglied inaktiv - 25.11.2009, 11:22



Antwort auf: rh- welche Probleme

Hallo, das klingt ja richtig spannend, was dort in Japan passiert. Beste Grüße V.Bluni

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 25.11.2009