Sehr geehrter Dr. Bluni,
bei meiner letzten Schwangerschaft musste mein Sohn aufgrund einer Plazentainsuffizienz bei 32+0 geholt werden. Nun bin ich erneut schwanger (31+2). Bei meiner letzten Vorsorgeuntersuchung vor 7 Tagen war mit meinem Baby noch alles in Ordnung (Versorgung, Gewicht...); dennoch wollte ich nachfragen, ob solch eine Insuffizienz sich auch innerhalb weniger Tage so heftig entwickeln kann, dass eine Gefahr fürs Baby ausgehen würde oder ob Kontrolltermine alle 14 Tage ausreichen, wenn bislang alles in Ordnung war. Durch die Erfahrung in der letzten Schwangerschaft bin ich diesbezüglich leider sehr verängstigt und übervorsichtig.
MfG Christina
von
christina78
am 17.06.2011, 22:26
Antwort auf:
Plazentainsuffizienz
Liebe Christina,
Plazentainsuffizienz bedeutet, dass der Mutterkuchen so verändert ist, dass er nicht mehr in der Lage ist, das Ungeborene ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen.
Dieser Zustand kann sich langsam verschlechtern (chronische Plazentainsuffizienz, z.B. durch verminderte Durchblutung, Strukturveränderungen oder Verstopfung von Blutgefäßen) oder plötzlich auftreten (akute Plazentalösung, z.B. bei vorzeitiger Ablösung des Mutterkuchens von der Gebärmutterwand).
Gehäuft wird dieses bei Mehrlingsschwangerschaften; Präaklampsie („Gestose“) oder Diabetes der Mutter; untergewichtigen, schlecht ernährten oder rauchenden Müttern; vorausgegangenen Fruchtbarkeitsstörungen; fieberhaften Infektionen; Blutungen oder Frühgeburtsneigungen während der Schwangerschaft; sowie bei Übertragung des Kindes gefunden.
Ein zahlenmäßiges Risiko können wir nicht benennen, was die Wiederholungswahrscheinlichkeit angeht, aber in jedem Fall sind rechtzeitige Doppler-Kontrollen durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt oder die Klinik sinnvoll und wenn sich Hinweise auf eine Plazentainsuffizienz ergeben, wird das Kontrollintervall entsprechend eng gesteckt werden müssen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 18.06.2011