Hallo! Ich hatte heute eine Untersuchung bei meiner FA, da ich gestern sehr lang einen harten Bauch hatte und ich es lieber checken lassen wollte. Derzeit bin ich 26SSW und sie hat heute festgestellt das der Mutterkuchen so liegt, das derzeit keine natürliche Entbindung möglich wäre......Weiter hat sie dazu nichts gesagt. Meine Freundin hatte Beginn der 20SSW ähnliches und durfte keinen Sex haben.
Meine FA hat aber dazu gar nichts gesagt auf meine Frage darüber.
Nun hab ich gegooglt und bin doch arg unsicher. Muss ich ausser auf eventuelle Blutungen auf etwas achten`?
Dann frage ich mich ob es an der Lage des Mutterkuchens liegt das ich so schnell das Gefühl habe einen harten Bauch zu bekommen und das Gefühl habe das Kind drückt so nach unten.
Hab des öfteren das Gefühl mich hinlegen zu müssen, damit der Druck nicht so stark ist....... kann dies damit zusammen hängen oder einfach nur normales Wehwehchen in der 2. Schwangerschaft weil alles gedehnter ist.
Kann sich in der nächsten Zeit die Plazenta wieder auf einen anderen Platz schieben oder ist das eher selten ab der 26SSW`?
Bei der 1. Schwangerschaft hatte ich eine Vorderwandplazenta aber sonst nichts. Nun bin ich natürlich extrem unsicher.
Vielen Dank!
Mitglied inaktiv - 29.05.2009, 21:34
Antwort auf:
plazenta praevia - muss ich etwas beachten?
Liebe Lara,
1. wir unterscheiden zwischen einer nur tief und nahe am Muttermund sitzenden Plazenta und derjenigen, die komplett über dem inneren Muttermund sitzt.
Tief oder nahe am inneren Muttermund sitzend hieße, die Plazenta sitzt nahe am inneren Muttermund; liegt aber nicht komplett davor, was einer Plazenta praevia entsprechen würde.
Dieses kann man manchmal im Ultraschall nicht direkt erkennen, wenn sie nur randständig ist.
Wenn es auch in dieser Situation mal bei Anstrengung oder Verkehr aus Randgefäßen bluten kann, so zeigt die Erfahrung, dass die zu einem so frühen Schwangerschaftszeitpunkt randständige Plazenta häufig mit weiterem Alter der Schwangerschaft nach oben wandert; weg vom inneren Muttermund.
Sofern die Frau nicht blutet, sollte sie beruhigt sein und sich an die Empfehlungen des behandelnden Frauenarztes oder Frauenärztin halten. Welche Empfehlungen hinsichtlich Arbeit und Belastung ausgesprochen werden sollten, ist am besten im Einzelfall; auch abhängig von Blutungen zu entscheiden.
Die Plazenta praevia kommt in ca.1 von 200 Schwangerschaften vor, aber nur in 20 Prozent dieser Fälle liegt sie komplett vor dem Muttermund.
In diesem Fall bestehen geringe Chancen, dass hier eine Änderung der Lage im weiteren Verlauf der Schwangerschaft eintritt.
In meinen Unterlagen kann ich keine statistischen Angaben über die Wahrscheinlichkeit einer Blutung finden, jedoch ist diese Risiko bei einer Plazenta praevia totalis entsprechend hoch. Die Ursache für eine Blutung ist entweder die Lösung des Mutterkuchens von seiner Unterlage, Eine Entzündung der Plazenta oder die Ruptur von plazentaren Gefäßen.
2. Untersuchungen zeigen, dass eine nur tiefsitzende Plazenta in den allermeisten Fällen im weiteren Verlauf nach oben rückt. Bei komplett vor dem Muttermund liegender Plazenta sind die Chancen deutlich geringer. Dieses ist in nur 20 Prozent der Fall
In Anlehnung an das amerikanische Lehrbuch zur Geburtshilfe von Williams, geht eine vor der 20. SSW diagnostizierte Plazenta praevia mit einer Wahrscheinlichkeit von 2,3 Prozent hinsichtlich Blutungen unter der Geburt einher. Je weiter man in der Schwangerschaft und der Diagnose einer Plazenta praevia kommt, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit.
Darüber hinaus sind die Chancen auf ein sich nach oben Bewegen der Plazenta um so größer, je weiter sie sich vom inneren Muttermund befindet.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 30.05.2009