Nüchternwert bei ogtt auffällig, jetzt GDM

Question

Lieber Dr. Bluni, in der 18.SSW hatte ich einen großen ogtt. Dieser wurde gemacht, weil kurz vor der Schwangerschaft eine Insulinresistenz bei mir festgestellt wurde (dort nur C-Peptidwert erhöht). Am Tag davor hatte ich unüblicherweise große Heißhungerattaken und habe vor dem Test 1l Nudelsuppe, 2 Weißbrot, 3 Stück Kuchen und eine Packung Dinkelchen gegessen. Ich hatte in den Wochen davor kein Hunger mehr auf Süßigkeiten! Ernähre mich sonst ausgewogen und gesund. Kurz nach 22 Uhr war ich dann bis zum nächsten Morgen nüchtern. Bei der Diabetologin dann der Schock. Mein Nüchtern BZ lag venös bei 6,1mmol/l. Damit über dem eigentlichen Grenzwert. 1h und 2h Wert sind vollkommen in Ordnung gewesen und hätten lt Diabetologin auch höher sein dürfen. Ich nehme aufgrund von Blutungen in der 15. SSW noch Progesteron und sollte mich bis kurz nach dem ogtt ordentlich schonen. Habe ich auch gemacht, ansonsten bewege ich mich sehr viel. Nun muss ich 7x täglich BZ messen. Für meine Psyche reinster Horror. Nüchtern und jeweils 1h und 2h nach dem Essen. Meine BZ Werte liegen immer deutlich unter dem genannten Zielwert der Diabetologin. Auch morgens im nüchternen Zustand immer bei 4,8mmol/l. Ich habe bis jetzt keine Diät gehalten und esse worauf ich Lust habe. Mein Handgerät wurde mit dem geeichten der Diabetologin verglichen. Dort kam heraus, dass der Unterschied knapp 15% beträgt. Bis 15% ist wohl in Ordnung. Die erste Messung waren deutlich mehr als 15%! Also zeigen meine Werte immer ca 15% höhere Werte an, als es diese beim Diabetologen tun würden. Liegt das hohe venöse Ergebnis vom ogtt vielleicht an meiner Heißhungeraktion vom Vortag? kann das Progesteron den BZ Wert auch in die Höhe steigen lassen? Ist es ratsam 7x täglich BZ zu messen, auch wenn immer alle Werte in Ordnung waren? Kann eine feststehende Diagnose auch wieder zurück genommen werden und ist es ratsam den Test, bzw wenigstens den Nüchtern BZ zu wiederholen mit einer venösen Abnahme? Wie hoch darf der Wert dort sein? Vielen Dank! Mit freundlichen Grüßen KartoffelJ

von KartoffelJ am 02.09.2019, 09:51

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Dr. med. Vincenzo Bluni · Accepted Answer

Hallo, 1. mir ist nicht ganz klar, ob ihr diese Diagnose über eine reguläre Testung erfolgte? 2. der über 2 h laufende orale Glukose Toleranztest setzt erstens voraus, dass die Schwangere etwa 9-12 h vorher nüchtern war und die anschließende Messungen unter standardisierten Laborbedingungen erfolgte. Das bedeutet, die Entnahme des Blutes erfolgt über eine Vene und die Bestimmung des Blutzuckers im Labor nicht über ein Blutzuckermessgerät. Diese Vorgabe können übrigens all diejenigen, die sich mit dem Thema als Ärzte beschäftigen in den dafür vorgesehenen Leitlinien nachlesen. 3. insofern ist ein solches Ergebnis natürlich nur dann verletzlich, wenn dieses über das beschriebene Verfahren zu Stande gekommen ist. 4. bestätigt sich der Schwangerschaftsdiabetes, dann ist in jedem Fall eine engmaschige Anbindung an einen Diabetologen/ diabetologische Schwerpunkteinrichtung mit fachgerechter Ernährungsberatung und Überwachung der Werte sehr bedeutsam. Dazu gehört natürlich dann auch die Disziplin von Ihnen, sich daran zu halten, um mögliche Komplikationen zu verhindern. Herzliche Grüße VB

drosera · Answer

Hi, Prinzipiell kann Progesteron wohl die Wirkung von Insulin reduzieren, d.h. der Blutzucker sinkt nicht wie gewohnt. Das müsste die Diabetologin genauer wissen.