Normale Schwangerschaft nach TIA und Thrombophilie?

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Normale Schwangerschaft nach TIA und Thrombophilie?

Guten Tag Herr Dr. Bluni, momentan befinde ich mich in der 23 SSW und fühle mich im großen und ganzen ziemlich gut. Allerdings hatte ich wahrscheinlich eine Transitorische ischämische Attacke in der 13 SSW, im MRT konnte man dies allerdings nicht feststellen doch die Symptomatik passt, zudem hatte ich auch während meiner ersten Schwangerschaft in der 10 SSW und vor ca. 4 Jahren auch schon mal ein solches Erlebnis. Auf anraten meiner Neurologin wurde ein Thrombophilie-Screening durchgeführt, wo heraus kam, dass eine leichte Thrombophilie besteht. Nun nehme ich deshalb ASS 100 ein. Ich bin deshalb trotzdem etwas verunsichert drum meine Fragen: Wäre es irgendwie zu empfehlen spezielle Untersuchungen zu machen, wie z.B. einen Doppler-Ultraschall. Ich habe von verschlechterter Versorgung des Babys gehört... Falls ja, wann wäre das sinnvoll? Mein FA setzt auch nur sehr wenige CTG Untersuchungen an, es sind wohl nur 2 Stück. Wäre es sinnvoll öfters CTG zu machen? Herzlichen Dank. Mit freundlichen Grüßen heleny

von heleny am 01.05.2015, 10:35



Antwort auf: Normale Schwangerschaft nach TIA und Thrombophilie?

Hallo Heleny, 1. zumindest finde ich Ihre Ausführungen ein wenig fraglich. Denn eine so genannte TIA lässt sich meines Wissens wohl kaum im MRT nachweisen. Das ist in aller Regel eine klinische Diagnose, die dann gegebenenfalls über den Nachweis von verengten Gefäßen eine Bestätigung findet. Und dazu wird am besten der Facharzt für Neurologie eine Einschätzung abgeben können. 2. eine "leichte Thrombophilie" gibt es ebenso wenig wie ein bißchen schwanger". Das bedeutet, wenn diese Frage im Raum steht, kann ein entsprechendes Zentrum für Gerinnungsmedizin über eine umfangreiche Diagnostik relativ gut klären, ob eine angeborene Gerinnungsstörung vorliegt. Sollte dieses der Fall sein, dann kann sich bei entsprechender Risikokonstellation die Notwendigkeit zu einer Blutverdünnung in der Schwangerschaft und Stillzeit ergeben. 3. diese wird aber unter normalen Umständen ganz bestimmt nicht primär mit ASS durchgeführt, sondern mit einem niedermolekularen Heparinpräparat. 4. Wenn sich eine derartige Situation bestätigen sollte, dann kann es in der Tat sinnvoll sein, dass die Frauenärztin oder ein Perinatalzentrum im weiteren Verlauf der Schwangerschaft auch genauer nach der Versorgungslage des Kindes per Doppler schaut. Andernfalls ist eine solche zusätzliche Diagnostik normalerweise nicht indiziert. Auch sind in der normal verlaufenden Schwangerschaft regelmäßige CTG-Untersuchungen gar nicht in den Mutterschaftsrichtlinien vorgesehen. Am besten besprechen Sie dieses zunächst einmal ausführlich mit ihren Ärzten vor Ort. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 01.05.2015