Sehr geehrter Dr. Bluni!
Sie hatten mir bereits zu dem Thema geantwortet. Inzwischen war ich nochmal beim Orthopäden und habe ihn mit Ihren Aussagen konfrontiert (dass diese SS-Erkrankung eher nicht bei Frauen im gebährfähigen Alter auftritt und nur beim Röntgen nachgewiesen werden kann), da ich selbst Zweifel hatte, ob diese Diagnose richtig war.
Daraufhin sagte er mir, dass eigentlich nur Frauen im Gebärfähigen Alter von der KMÖS betroffen sind, da dies eine Schwangerschaftskomplikation im 3. Trimeon ist. Sonst sind eher Männer im mittleren Alter betroffen.
Genau nachweisen kann man diese Krankheit nicht im Rötngen sondern im MRT. Was erst nach der Geburt möglich ist.Kaiserschitt ist aber empfehlenswert wg. der Gefahr eines Bruches.
Naja jetzt weiß es wenigstens genau aber es könnte für Sie und andere Betroffene noch interessant sein.
Muß mich wohl nach der Geburt weiter auf Krücken und ggfs. OP (Knochenbohrung) einstellen.
Bis dahin erhalte ich manuelle Therapie und stütze das Becken und gehe an Krücken.
Ich hoffe es sind hier nicht zu viele davon betroffen!
Mitglied inaktiv - 04.10.2010, 13:09
Antwort auf:
nochmal wegen Knochenmarködem-Symphyse (Stress-Osteoporose)
Hallo,
1. dass eine Symphysendehnung eine typische Begleiterscheinung der Spätschwangerschaft ist, das ist hinlänglich bekannt. Das hat aber nichts mit einer Osteoporose zu tun.
2. es gibt zu der Frage des optimalen Entbindungsmodus bei Symphysendehnung nur eine gering überschaubare Menge an Literatur.
Gleiches gilt für die Frage, nach welchem Entbindungsmodus nun die anschließende Regenerationsphase im Hinblick auf die Symphysenbeschwerden die kürzeste ist.
Bekannt ist, dass es in einer nachfolgenden Schwangerschaft mehrheitlich zu erneuten, meist stärkeren Beschwerden kommt.
Insofern sollte die Frage nach dem geburtshilflichen Vorgehen hier immer individuell beantwortet werden, da hierzu mangels geeigneter Studien keine Leitlinien vorliegen.
Ein Kaiserschnitt ist nicht zwingend erforderlich und die Diagnose "symptomatischer Symphysenschaden" ist für viele Geburtshelfer keine Indikation für einen primären Kaiserschnitt.
Die Entscheidung für oder gegen eine Spontangeburt bzw. für oder gegen eine vorzeitige Geburtseinleitung sollte von den klinischen Beschwerden, dem Schwangerschaftsalter, und der ursprünglichen Geburtsvorstellungen der Frau abhängig gemacht werden.
Der Einsatz der Periduralanästhesie kann gerade bei symphysären Schmerzen sehr hilfreich sein.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 04.10.2010