Sehr geehrter Herr Dr Bluni,
habe ich Sie richtig verstanden, dass das Risiko für Erkrankungen und Fehlbildungen mit dem Alter der Gebärenden gar nicht zunimmt bei sonst nicht vorhandenen Risikofaktoren, sondern lediglich das Risiko genetischer Erkrankungen? Givt es noch weitere Risiken für Mutter oder Kind, die mit zunehmendem Alter ansteigen?
Abrechnungstechnisch wird doch eine Schwangerschaft ab 35 als Risikoschwangerschaft gehandhabt?
Welcher Mindestabstand sollte aus medizinischer Sicht zwischen zwei Geburten eingehalten werden ?
Vielen Dank
von
Kunderella
am 20.10.2013, 22:48
Antwort auf:
nochmal: Risiken einer späten Schwangerschaft
Hallo,
1. Ja, das haben sie richtig verstanden.
2. Neben den genetischen Risiken bringt das höhere Alter der Schwangeren ein häufigeres auftreten zum Beispiel für Schwangerschaftsdiabetes, vorzeitige Wehen und Frühgeburt, Bluthochdruck, Plazentainsuffizienz, eine erhöhte Fehlgeburtenrate und einer erhöhten Rate an Komplikationen unter der Geburt, wie zum Beispiel vaginal operativen Entbindungen oder Kaiserschnitten.
3. die Einstufung in eine Risikoschwangerschaft hat nichts mit der Abrechnung zu tun, denn für mehr Untersuchungen erhält normalerweise die Praxis keinen Cent mehr. Auch ist das Alter von 35 nicht mehr so als die absolute Grenze zu sehen, vielmehr sind es individuelle Faktoren die hier neben dem erhöhten Alter hinzugezählt werden.
4. nach vaginaler Geburt sollten es zumindest zwölf Monate sein und nach einem Kaiserschnitt 18 Monate.
Liebe Grüße VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 21.10.2013