Frage: Niedriger Blutdruck + Nasenbluten

Guten Abend Dr. Bluni, ich bin in der 6 SSW und mir war heute morgen, direkt nach dem Aufstehen richtig schlecht. Ich fuehlte einen grossen Schwindel,mir wurde schwarz vor Augen und ich blutete aus der Nase. Ich trank noch rechtzeitig einen Orangensaft und mir ging es ein wenig besser. Zuerst bekam ich gar kein Wert beim Blutdruckmessen. Nach ein paar Minuten zeigte es 80/20 an. Ich habe schon ausserhalb der SS einen niedrigen Blutdruck, aber nie so niedrig. Er ist immer 100/60. 1.)Wie erklaert man sich den niedrigen Blutdruck in der Fruehschwangerschaft? 2.)Warum passiert das Nasenbluten? 3.) warum fuehle ich mich weiterhin so schlapp und habe auch Kopfschmerzen? Kann man irgendetwas dagegen tun? Viel trinken tue ich ihnehin schon und der Eisenwert war vergangene Woche auch im Normalbereich. Vielen Dank fuer Ihre Hilfe, MFG Jane

Mitglied inaktiv - 29.05.2009, 21:57



Antwort auf: Niedriger Blutdruck + Nasenbluten

Liebe Jane, 1. 1. nicht gleich jeder niedrige Blutdruck ist mit Konsequenzen für das Ungeborene verbunden. Und es ist hier meist nicht ein fixer Wert, an dem man sich orientiert, sonder eher die Klinik (Symptomatik), die die Schwangere bietet. Sofern es der Schwangeren unter einem niedrigen Blutdruck gut geht, sollte sie zunächst beruhigt sein. Werte, die deutlich unter 100 mm Hg liegen und mit einer entsprechenden Symptomatik verbunden sind, wären bedenklich, sofern sie dauerhaft da sind und dieses sollte möglichst vermieden werden. Empfehlenswert sind bei entsprechenden Symptomen in erster Linie die reichliche Flüssigkeitsaufnahme (2,5-3 Liter am Tag!) und in Extremfällen auch das Tragen von Kompressionsstrümpfen. Die Schwangerschaft per se bringt aber auch ohne eine Anämie oder niedrigen Blutdruck mit sich, dass viele Frauen schon recht früh viel eher erschöpft sind und über chronische Müdigkeit klagen, die nur schwer in den Griff zu bekommen ist. Was ist zu tun? Bei Abgeschlagenheit, Kreislaufproblemen und Müdigkeit, (Kreislaufprobleme sollten natürlich zunächst mit dem behandelnden Arzt besprochen werden), hilft insbesondere die sportliche Aktivität zur Anregung des Kreislaufes. Von übermäßigem Genuss von Kaffee in der Schwangerschaft ist zur Anregung des Kreislaufs, gerade bei vermehrter Übelkeit, abzuraten. Die Aktivitäten müssen dabei nicht unbedingt Wettkampfbedingungen entsprechen, sondern es reichen hier schon leichte Übungen; sofern hierbei keine Beschwerden auftreten. Auch eine kalte Dusche oder Wechselduschen bringt den Kreislauf in Schwung und vertreibt die Müdigkeit. 2. in ausgeprägten Fällen kann Ihre Frauenärztin/Frauenarzt Ihnen sicher auch ein Mittel gegen den niedrigen Blutdruck verordnen. Tropfen mit dem Wirkstoff eines hydrierten Ergotamins können nach bisheriger Datenlage wohl angewandt werden; es liegen dazu keine Hinweise auf eine Häufung von Anomalien vor. Allerdings wird empfohlen, im ersten Schwangerschaftsdrittel mit möglichst niedriger Dosis zu behandeln. Bei ausgeprägten Blutdrucksenkungen sind auch erprobte Mittel, wie Etilefrin, Oxilofrin oder Norfenefrin in der Schwangerschaft akzeptabel. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich doch bitte an unseren Experten für Medikamente in der Schwangerschaft, Herrn Dr. Paulus. Er hat übrigens hier bei rund-ums baby.de auch ein Forum zu solchen Fragen. Die Adresse ist http://www.rund-ums-baby.de/med_schwangerschaft/ 2. mit den niedrigen Blutdruck können auch die Kopfschmerzen verbunden sein, sodass nach Normalisierung sich diesd auch bessern können. 3. der Kopfschmerz ist immer nur ein Symptom und kann - auch in der Schwangerschaft - vielerlei Ursachen haben: zu hoher oder zu niedriger Blutdruck, Stress, hormonelle Veränderungen der Schwangerschaft, Flüssigkeitsmangel, Migräne etc. Hier ist es in der Situation am ratsamsten, dass Frauenärztin/Frauenarzt und vielleicht der Hausarzt die Ursache eingrenzen. Danach wird eine bessere Einschätzung der persönlichen Situation möglich sein. Dieses auch im Hinblick auf die bestmögliche Therapie. Wenn aufgrund der Besprechung mit Frauenärztin/Frauenarzt oder Hausarzt diese(r) nichts einzuwenden haben, ist Paracetamol das Schmermittel der Wahl. Migränetypische Mittel sind in der Schwangerschaft nicht erlaubt. Hilfreich können auch die Akupunktur und Entspannungsübungen sein. Besprechen Sie hier bitte das für Sie sinnvollste Vorgehen mit Ihren behandelnden Ärzten am Ort. 4. das Nasenbluten kann in der Schwangerschaft nicht nur bei erhöhtem Blutdruck gehäuft vorkommen, sondern liegt auch an der veränderten Durchblutung der Schleimhäute. Manchmal erfordert es, wie schon geschehen, die Konsultation eines HNO-Arztes. Und diese(r) wird wohl am besten sagen können, wie Sie hier vorgehen sollten. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 30.05.2009



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