Frage: Nackentransparenz

Hallo! Ich bin total verzweifelt. War letzte Woche (18.6) SSW 10 + 3 bei meinem Frauenarzt und der hat bei dem Ultraschall eine Nackentransparenz von 4,1 mm gemessen. Er hat gemeint es muss unbedingt eine Fruchtwasseruntersuchung gemacht werden. Hat mir auch sofort einen Termin ausgemacht. Aber leider ist der Termin erst am 17.07.08. Die Zeit bis dahin macht mich wahnsinnig. Kann sich die Nackentransparenz vielleicht bis dahin wieder zurück bilden?! Würde mich sehr über Antwort freuen.

Mitglied inaktiv - 23.06.2008, 10:58



Antwort auf: Nackentransparenz

Hallo, Die Nackentransparenz (nuchal translucency, NT) resultiert aus einer Flüssigkeitsansammlung im Bereich des fetalen Nackens, welche bei nahezu allen Feten im Ultraschall zwischen 10+3 und 13+6 Schwangerschaftswochen (fetale Scheitel-Steiß-Länge etwa zwischen 45 und 84 mm) darstellbar ist. Sie ist eine physiologische Erscheinung, die in Abhängigkeit der Ausdehnung in Bezug auf das Schwangerschaftsalter und das Alter der Mutter einen Hinweis auf eine genetische Anomalie des Feten, (z.B. Down-Syndrom) geben kann. Als andere Ursachen für die häufig nur zwischenzeitlich zwischen der 10. und 14. SSW auftretende Flüssigkeitsansammlung im fetalen Nacken werden assoziierte Fehlbildungen und Infektionen diskutiert. Verschiedene Arbeiten an großen Studienpopulationen belegen, dass bei einer Nackentransparenz mit einem Grenzwert von 2,5 (resp. 3 mm) das Risiko einer chromosomalen Störung im Vergleich zum altersbezogenen Risiko variiert. Nach Nikolaides steigt das Risiko für eine Trisomie 21, 13, 18 bei einer Nackentransparenzausdehnung von mehr als 2,5 mm um das 12-fache. Untersuchungen von Pandya zufolge steigt das Trisomierisiko in Abhängigkeit der Ausdehnung der Nackentransparenz wie folgt: 3mm 3fach 4mm 18fach 5mm 28fach Allerdings stellt die erhöhte Nackentransparenz per se keine Fehlbildung dar. Wenn chromosomale Anomalien ausgeschlossen werden können, werden etwa 90% der Schwangerschaften mit einer Nackentransparenz unterhalb von 4,5 mm zur Geburt eines gesunden Kindes führen, die Prozentsätze für eine Nackentransparenz von 4,5 mm und 6,5 mm oder mehr betragen jeweils etwa 80% und 45% Eine anschauliche Tabelle dazu findet sich auf der Internetseite der Universitätsfrauenklinik Jena. Hier wird das Risiko für eine Trisomie in Abhängigkeit vom Alter der Mutter alleine dem Risiko gegenübergestellt, das sich bei jeweils unterschiedlicher Ausdehnung der Nackentransparenz ergibt. Die Internetadresse ist http://www2.uni-jena.de/ufk/frk_info/inf9710.htm Diese sehr komplexen Vorgänge führen dazu, dass ein Außenstehender nur mit der Vorgabe fixer Werte alleine keine Interpretation der Situation vornehmen kann und sollte. Es ist aber auch der Grund, dass besonderes Augenmerk darauf gelegt werden sollte, sich die Einrichtung, in der diese Untersuchung durchgeführt wird, rechtzeitig besonders gut auszusuchen. Sie sollte entsprechend qualifiziert sein, was auch heißt, dass vorher mindestens nach der Zertifizierung durch die Fetal-medicine-foundation in London gefragt wird, aber auch nach der Häufigkeit der Durchführung dieser Untersuchungsverfahren in der entsprechenden Einrichtung. Handelt es sich um eine spezielle Einrichtung für Pränataldiagnostik, ist von einer solchen Qualifikation erfahrungsgemäß auszugehen. Letztlich geht es ja auch darum, eine klare Aussage und Information zu den Ergebnissen und den Konsequenzen aus auffälligen Ergebnissen zu bekommen. Missinterpretationen oder falsche, klinische Konsequenzen sollten in jedem Fall vermieden werden. Und so sollte der Untersucher über die ihm zur Verfügung stehende Software anhand der Ultraschallwerte und ggf. Blutbefunde (sofern ein Ersttrimesterscreening durchgeführt wurde) immer auch eine Risikoberechnung durchführen können. Da eine Verbreiterung der fetalen Nackentransparenz in der 11.-14.SSW mit einem breiten Spektrum fetaler Fehlbildungen assoziiert ist, sollte bei auffälligem Ergebnis eine weiterführende Diagnostik, z.B. eine Fruchtwasserpunktion oder Chorionzottenbiopsie besprochen werden. Für den Fall, dass dann die Genetik unauffällig ist, wäre es ratsam, einen differenzierten Organultraschall zwischen 20. & 23. SSW in einer entsprechend qualifizierten Einrichtung für Pränataldiagnostik durchführen zu lassen, um unter anderem eine Herzfehlbildung auszuschließen. Wie hier nun am besten zu verfahren ist, besprechen Sie bitte mit den Experten vor Ort VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 23.06.2008



Antwort auf: Nackentransparenz

mal eine frage an dich, was bedeutet diese nackentransparenz? hab wohl von der untersuchcung gehört aber was bedeutet das für das kind?

Mitglied inaktiv - 23.06.2008, 11:18



Antwort auf: Nackentransparenz

Diese Untersuchung wird zur Bestimmung des Down-Syndrom (Tresomie 21) gemacht. Diese Messungen sind allgemein aber sehr undurchsichtig und oft liegt man mit dem Verdacht falsch. Eine Bekannte von mir hat mit einem Kind mit dieser Krankheit gerechnet und es ist kerngesund geboren. Das hört man immer wieder. Gerade bei dieser Untersuchung.

Mitglied inaktiv - 23.06.2008, 13:35



Antwort auf: Nackentransparenz

Deswegen macht man ja heut zu Tage auch eine zusätzlich Untersuchung . Fruchtwasser Untersuchungen sind da schon genauer , klar giebt es da auch Risiken aber ich würde auch lieber abwarten und nicht so viel bei denken . l.g . Daggy

Mitglied inaktiv - 23.06.2008, 14:01



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