Hallo Herr Bluni, mein Mann und ich haben lange über die Möglichkeiten der pränatalen Diagnostik diskutiert. Dabei kamen wir immer wieder zu der Frage, was wir machen würden, wenn eine Untersuchung Hinweise auf eine Behinderung ergibt. Dabei stellten wir immer wieder fest, dass eine Abtreibung für uns nicht in Frage kommt. Außerdem sind uns invasive Diagnostikmöglichkeiten zu risikoreich und die Nackentransparenzmessung allein zu wenig aussagekräftig. Demzufolge kamen wir zu dem Schluss, dass das Ersttrimesterscreening für uns nicht sinnvoll ist. Diese Entscheidung teilte ich meiner Ärztin mit. Sie nahm es zur Kenntnis, entließ mich aber nach der Untersuchung mit den Worten, dass sie sich beim nächsten Mal dann die Nackenfalte ansehen möchte. Dies verwirrte und verunsicherte mich sehr. Letzte Woche war nun der besagte Termin, den ich gemeinsam mit meinem Mann wahrnahm. Wir stellten nochmal klar, dass wir keine Nackenfaltenmessung wünschten. Meine Ärztin erwiderte darauf nur, dass bislang erst zwei Frauen während ihrer Amtszeit eine Abtreibung vorgenommen hätten und versuchte so unsere Bedenken wegzuwischen. Ebenso sagte sie, dass sie dies ja auch nicht in Rechnung stellen würde. (Ich hin privat versichert.) Ich sagte, dass ich dennoch keine Messung möchte. Damit war das Thema dann erledigt, dachte ich...! Als sie mich dann aber mit dem Ultraschall untersuchte, hat sie die Nackenfalte direkt gemessen und auch Auskünfte dazu und auch zum Nasenbein gemacht. Ich war absolut geschockt und fassungslos. Am Ende wollte sie mich dann auch noch dazu bewegen meinen nächsten Termin vorzuverlegen,um die Falte dann genauer messen zu können, da ich zu dem Zeitpunkt erst am Anfang der 12.SSW war. Ich hin seither absolut verunsichert, verängstigt und fühle mich nicht ernst genommen. Vielmehr komme ich mir völlig ausgeliefert vor. Zumal sie nie einen triftigen Grund genannt hat, der für eine Messung sprechen würde. Ich denke nun schon mit Sorge an die nächsten Untersuchungen, aus Angst, dass noch mehr gemacht, von mir aber nicht gewollt wird. Nun meine Fragen: Habe ich ein Recht einem Arzt eine Nackenfaltenmessung zu untersagen? Gibt es Gründe, die dazu führen, dass man eine solche Messung machen muss? Ich bin aktuell in der 12.SSW (1.Schwangerschaft), 32Jahre alt und habe keinerlei Vorerkrankungen. Noch dazu gibt es in unseren Familien keine erblichen Behinderungen oder Organschäden. Ich hoffe Sie können mir weiterhelfen und ein paar meiner Sorgen aus dem Weg räumen. Vielen Dank und viele Grüße
von Jule1219 am 20.05.2019, 21:08