Sehr geehrter Dr. Bluni,
wir erwarten zweiige Zwillinge nach donogener IVF. (dichorial-diamniot) Feinultraschalldaten beruhen auf 11+3 SSW.
Ein Zwilling wird schwer behindert sein, evtl. gar nicht lebensfähig wg. T13 oder T18. (NT 9 mm, generalisiertes Ödem, Herz nur einen Ausgang mit reverse-flow und A-Wave -10cm/s, KU mit 57 mm und FL mit 4 mm im Vgl. zum anderen Zwilling zurück, auch Nasenbein nur 1,6 mm).
Beim 2.Kind V.a. SUA mit angedeutetem Notching links (PI 1,59, RI 0,75) und Notching rechts (PI 2,14, RI 0,84). Mein Mann und ich wollen für dieses Baby kämpfen, haben wir eine Chance auf zumindest ein gesundes Kind? SUA geht ja wohl u.a. oft mit Herz- oder Nierenfehler einher. Kann der Herzfehler nachgeburtl. korrigiert werden? Wie schwer ist er? Ach so, weitere Anzeichen bisher nicht, NT 1,2 mm. Chromosomenschädigung wohl eher weniger oder? Ziemlich viel auf einmal, aber wir würden uns freuen, von Ihnen zu "hören". Können wir hoffen? LG, MM.
Mitglied inaktiv - 21.05.2010, 09:08
Antwort auf:
NT und SUA und Notching
Hallo,
das ist sicher eine sehr schwierige Situation für Sie, aber bei der Konstellation wird es nicht einfach sein, ohne weiteres die Zusicherung zu geben, dass zumindest das zweite Kind gesund sein wird, wenn auch die singuläre Nabelschnuraterie (SUA) alleine kein Beleg für eine kindliche Störung ist:
obwohl nach der Geburt die Nabelschnurgefäße ihre Funktion verlieren und insofern das Vorliegen einer singulären Nabelschnurarterie (SUA) keine wesentliche Fehlbildung zu sein scheint, kommt dieser Diagnose pränatal eine große Bedeutung zu. Das Fehlen einer der beiden Nabelschnurarterien kann assoziiert sein mit einer Wachstumsminderung und Frühgeburtlichkeit, angeborenen Fehlbildungen und Plazentaanomalien, einer späten Fehlgeburt sowie Chromosomenanomalien und genetischen Syndromen.
Aber auch bei sonst unauffälligen Feten kommt das Fehlen einer Nabelschnurarterie häufig vor.
Also, bevor Sie sich also unnütz verunsichern lassen, sollte durch einen Spezialisten für pränatale Diagnostik ein so genannter differenzierter Organultraschall durchgeführt werden. Dabei wird man immer auch nach anderen Hinweiszeichen schauen.
Im Rahmen eines solchen Ultraschalls wird nach Fehlbildungen im Bereich der Weichteile, Organe, Knochen, des Zentralnervensystems, des Herzens und der Extremitäten geschaut. Jedoch kann dieser Ultraschall aber nicht ausschließen, dass das Kind z.B. eine genetische Störung, eine Stoffwechselstörung oder neurologische Störung hat.
Sofern dieser unauffällig ist, wird meist nur zum Zuwarten geraten, da diese Veränderung ansonsten für da Ungeborene praktisch keine klinische Bedeutung hat.
Für Sie wird es das beste sein, sich hier mit einer speziellen Einrichtung für pränatale Diagnostik abzustimmen, denn ohne eine Genetik werden bestimmte Dinge in jedem Fall im Unklaren bleiben. Weiterhin wird der weitere Verlauf im Ultraschall ganz bestimmt mehr Einschätzungsmöglichkeiten bieten.
Ich drücke Ihnen für ein positives Ergebnis schon jetzt beide Daumen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 21.05.2010