Lieber Herr Dr. Bluni,
ich bin nun in der 30. Woche und meine Maus ist seit der 15. Woche immer ein bisschen zu klein gewesen. Der Abstand wird leider größer, es sind jetzt ca. 2 Wochen (ca. 950g bei 28+0). Die Dopplerwerte fallen sehr unterschiedlich aus, die A. umbilicalis ist immer in Ordnung, aber in der A. cerebri media besteht ein Nullfluss. Meine Frauenärztin sagt nichts dazu (tut sie aber bei keinem "Problem"), sie hat auch nur den RI gemessen (0,84). Ich weiß, was dieser Nullfluss bedeutet und ich habe auch gelesen, dass dadurch ein sehr hohes Risiko für eine Totgeburt bestünde (hatte bereits eine in der 23. Woche im Juli 2014).
Ich weiß, eine Ferndiagnose ist schwer abzugeben, aber ich habe so große Angst und würde Sie daher um eine Einschätzung bitten. Kann diese Mangelversorgung bzw. der Nullfluss durch einen zu niedrigen Blutdruck (niedrigster Wert 80 zu 37) verursacht werden?
Vielen Dank!
Freundliche Grüße,
Julia
von
NoraMama95
am 28.09.2015, 15:55
Antwort auf:
Mangelversorgung und Nullfluss
Liebe Julia,
1. der niedrige Blutdruck der Mutter steht damit ganz bestimmt in keinem Zusammenhang.
2. was aber bei einem solchen Doppler jeder Frauenarzt machen wird, ist, dass die Patientin zeitnah in einem Perinatalzentrum vorgestellt wird. Denn die Ärzte dort haben ganz unzweifelhaft die viel größere klinische Kompetenz und bei derartigen Ergebnissen ist es eigentlich auch selbstredend, die Patientin optimal betreuen zu lassen.
in diesem Zentrum werden Ihnen dann die Ärzte ganz bestimmt eine recht gute Einschätzung geben können.
Herzliche Grüße
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 28.09.2015
Antwort auf:
Mangelversorgung und Nullfluss
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Zum ersten Mal ist das eben beim Organscreening bei 19+0 aufgefallen. Da lag der A. cerebri media vmax nur bei 19,8 cm/s, was wohl weit unter der Norm liegt.
Die Spezialistin hat auch nichts dazu gesagt. Meine Frauenärztin hat ihn nur deswegen wieder gemessen, weil ich sie darauf hingewiesen habe.
Auch während meiner Krankenhausaufenthalte wegen vorzeitiger Wehen wurde nur der Widerstand in der Nabelschnurarterie gemessen.
Bei der letzten Kontrolle war auch das einseitige Notching in der A. uterina links nur noch sehr schwach vorhanden.
Kann es sein, dass die A. cerebri media deshalb nicht kontrolliert wird, weil die anderen Werte scheinbar in Ordnung sind?
Und wie kommt es, dass nur dieser eine Wert so schlecht ist? Ich dachte, dass brain sparing nur dann Auftritt, wenn der Widerstand in den anderen Arterien zu hoch ist?!
Entschuldigen Sie für den langen Text.
Freundliche Grüße,
Julia
von
NoraMama95
am 28.09.2015, 23:35