Makroskopische und histologische Begutachtung nach Abortkürettage

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Makroskopische und histologische Begutachtung nach Abortkürettage

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, vor 14 Tagen musste ich mich in der 10. SSW nach der Feststellung einer vermutlich in der ca. 6. SSW stattgefundenen Missed abortion einer Abortkürettage unterziehen. Bei dem Angriff konnte laut OP-Bericht wenig aborttypisches Material gewonnen werden. Die Histologie ergab folgenden Befund: ,,Abortkürettage mit Zottenstromafibrose und regressiven Veränderungen des Plazentagewebes, vereinbar mit einem zeitlich zurückliegenden intrauterinen Fruchttod. Kein Nachweis embryonalen Gewebes, kein Anhalt für Malignität." Deutet dieser Befund (Stichwort ,,Zottenstromafibrose") möglicherweise auf eine Störung der Blutgerinnung in der Plazenta hin? Da diese die zweite Fehlgeburt war, würde ich gerne wissen, ob nach diesem Befund eine Gerinnungsdiagnostik und/oder humangenetische Beratung veranlasst werden sollte. Vor 4 Jahren hatte ich nämlich nach einem Flug Symptome einer laut Hausarzt ,,wahrscheinlichen" Thrombose gehabt, habe diese später aber nicht mehr beachtet. Nun kommen mir Gedanken auf, ob dieser Vorfall möglicherweise die Ursache für die zwei Fehlgeburten war. Ich bin 37 und möchte weitere mögliche Fehlgeburten vermeiden. Könnten Sie mir bitte mit einer kurzen Erklärung des histologischen Befundes helfen? Vielen Dank. Clara Carmen

von Clara Carmen am 02.08.2016, 23:58



Antwort auf: Makroskopische und histologische Begutachtung nach Abortkürettage

Liebe Clara, 1. ddas lässt sich meines Erachtens daraus nicht ableiten 2. unabhängig davon, kann es natürlich immer sein, dass eine Frau eine Gerinnungsstörung hat 3. die Ausführungen beschreiben den typischen Befund nach einer frühen Fehlgeburt, ohne dass sich daraus etwas zur möglichen Ursache ableiten ließe. Diese ist in aller Regel eine genetische. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 03.08.2016