Frage: leichte Blutungen in der 5.W + 6Tage

Guten Morgen Herr Dr. Bluni, am Montag war ich bei meinem FA und er bestätigte die Schwangerschaft. Per US kontrollierte er die Fruchtblase und alles war ok. Vor ein paar Wochen hatte ich eine geplatzte Zyste im linken Eierstock und beim US am Montag sah man auch noch ein paar "dunkle Stellen" wo der FA sagte es sei wenig Blut noch dort, aber nix schlimmes. Am Dienstagabend kam dann ganz wenig braunes Blut heraus. Den ganzen Mittwoch über kamen dann nur ein paar wenige Tropfen braunes Blut heraus. Mittwochabend kam dann aber etwas mehr richtig rötliches Blut heraus. Heute Morgen kam dann wieder nur ganz wenig braunes Blut heraus. Meine rektaleTemperatur lag die ganze Zeit über bei 37,2 Grad und bei den SST die weiterhin mache, wurden die Striche jedesmal intensiver. Nach einem Abgang im letzten Jahr und der Zyste sind wir so froh das es geklappt hat, dass ich jetzt goße Angst habe es könnte alles mit weiteren Blutungen wieder rauskommen. Muss der FA jetzt nicht per Bluttest meine Hormone überprüfen und ggf. Utrogest verschreiben damit die Schwangerschaft bestehen bleibt? Vielen Dank für Ihre Antwort. Elena

Mitglied inaktiv - 18.11.2010, 10:24



Antwort auf: leichte Blutungen in der 5.W + 6Tage

Hallo, 1. auch wenn eine solche Blutung ein Warnzeichen ist und ein Hinweis für Fehlgeburtsbestrebungen, wird eine solche Blutung nicht zwangsläufig in einer Fehlgeburt enden. Die Ursache ist nicht immer eindeutig. Es können hormonelle Gründe oder plötzliche Blutungen zwischen der Eihaut und der Gebärmutter die Ursache sein. Es kann aber auch nur vom Muttermund her bluten. Andererseits gibt es kindliche Ursachen, wie eine nicht reguläre Entwicklung auf Grund genetischer Störungen, die dann häufig in einer Fehlgeburt enden können. Bei auftretenden Blutungen wird der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin den Befund kontrollieren und sofern hierbei keine Besonderheiten nachweisbar sind, die Schwangerschaft vital ist, wird bei Blutungen in der frühen Schwangerschaft bis etwa zum Ende des vierten Monats der Frau empfohlen, sich zu körperlich zu schonen, auf Sport und Verkehr zu verzichten und ggf. prophylaktisch Magnesium einzunehmen. 2. wenn eine nachgewiesene Gelbkörperschwäche vorliegt, kann es sinnvoll sein, in der zweiten Zyklushälfte dieses Defizit zu ergänzen. Eine rein prophylaktische Gabe eines Gelbkörperhormons in der Frühschwangerschaft ist aber nicht in der Lage eine frühe Fehlgeburt zu verhindern. Deshalb ist diese rein prophylaktische Gabe eines Gelbkörperhormons in der Absicht, eine frühe Fehlgeburt zu verhindern, nicht indiziert. Auch, wenn es häufig so gehandhabt wird, gibt es für den Sinn dieses Vorgehens keine harten wissenschaftlich bewiesenen Daten ("evidence based"), die das rechtfertigen würden. Anders, wenn es Fehlgeburtsbestrebungen gibt, die auf einen Gelbkörpermangel hinweisen oder die Schwangerschaft durch eine Maßnahme der künstlichen Befruchtung zu Stande kam. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 18.11.2010