Guten Tag Herr Dr. Bluni,
ich hätte eine Frage - ich muss in meinem Job jeden Tag rund 8-9 Stunden am PC sitzen.
Seit 2 Tagen habe ich einen sehr harten Unterleib, mit "Druck"-Schmerzen und Ziehen. (heute Beginn 21. SSW)
Wenn ich abends im Bett liege, entspannt sich alles und der Bauch ist dann auch weich.
Ich habe auch nicht das Gefühl, dass er sich "zusammenzieht", sondern mehr, dass er die ganze Zeit hart ist.
Wenn man unter dem Bauchnabel links auf eine Stelle drückt, tut es auch weh. (allerdings habe ich auch Verdauungsprobleme/ Blähungen)
Frage: stimmt es, dass langes Sitzen dem Baby schaden kann?
Das es sich um vorzeitige Wehen handeln könnte? Die Gebärmutter
total verkrampft, dadurch der dicke harte Bauch und eine
ausreichende Versorgung des Babys ggf. nicht gewährleistet ist?
Was kann ich dagegen tun?
Danke und
MFG
von
sarah369
am 16.03.2011, 10:09
Antwort auf:
langes sitzen
Hallo,
1. das lange Sitzen schadet nicht, aber in jedem Fall wird es hilfreich sein, wenn Sie zwischenzeitlich immer mal eine Pause einlegen und umhergehen oder sich auch mal hinlegen.
2. sprechen Sie bei solchen Beschwerden zunächst immer mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt. Es ist sicher so, dass jede Schwangerschaft für sich genommen, völlig unterschiedlich verlaufen kann, mit völlig neuen und auch unterschiedlichen Erfahrungen bei bestimmten körperlichen Veränderungen. Dazu kann gehören, dass ab dem 5./6. Schwangerschaftsmonat schon mal leichte Kontraktionen - ein Zusammenziehen der Gebärmutter mit Verhärtung des Bauches - eintreten können. Diese können u.a. infolge der kindlichen Aktivität hervorgerufen werden, aber auch durch zuviel Stress oder Überanstrengung.
Dieses sind aber nicht zwangsläufig vorzeitige Wehen, die sich auf den Muttermund auswirken. Um hier auszuschließen, dass diesen Kontraktionen nicht doch eine klinische Bedeutung im Sinne vorzeitiger Wehen zukommt, ist es empfehlenswert die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt zu informieren und hier abzustimmen, ob eine Untersuchung sinnvoll und notwendig ist.
Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen:
Sehr hilfreich ist es, wenn Ihre Frauenärztin/Frauenarzt im Wehenschreiber sehen kann, ob wirklich keine Wehen vorliegen. Aber auch können bakterielle Entzündungen im Bereich der Scheide richtungweisend sein. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden und was der Tastbefund von Muttermund und Gebärmutterhals ergibt.
In einigen Fällen hilft bei "harmlosen Kontraktionen" die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig.
Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen.
Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 16.03.2011