Krankschreiben durch Stress in der Schwangerschaft

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Krankschreiben durch Stress in der Schwangerschaft

Hallo, bei mir auf der Arbeit ist zur Zeit sehr viel Stress. Wir sind zu wenig Leute, aber unser Chef will das wir trotzdem alles fertig bekommen als wären wir drei Leute mehr. Die Überstunden haben sich daher gestapelt und irgendwann ging es bei mir nicht mehr ich war körperlich und seelisch einfach fertig. Hab mein privat Leben total hängen lassen. Jetzt war ich wegen dem Stress schon 6 Wochen krank geschrieben. Nun hab ich erfahren das ich schwanger bin. Es war nicht geplant aber mein Freund und ich freuen uns sehr. Mein Arzt hat mich jetzt nochmal eine Woche krank geschrieben und würde es auch weiter machen und es dann mit dem beschäftigungsverbot versuchen. Ich arbeite "nur" im Büro daher weiß ich gar nicht ob das dann geht?? Das Problem ist halt auch, dass ich Angst habe wieder arbeiten zu gehen. Ich weiß wie meine Teamleitung mich schlecht gemacht hat bei den Kollegen. Weil die meint ich hätte das Team hängen lassen. Meine Familie meint ich soll es versuchen und wieder arbeiten gehen. Aber ich will einfach nicht mehr. Könnt ihr mir helfen ? Auch wie das dann mit Sachen Geld ist ist mir unklar. Vielen Dank im Voraus.

von Meerschweinchen21 am 11.02.2015, 14:47



Antwort auf: Krankschreiben durch Stress in der Schwangerschaft

Hallo, 1. unter normalen Umständen wird ein Beschäftigungsverbot in der Situation wohl kaum infrage kommen, wie Sie den Ausführungen in unserem Informationstext "Beschäftigungsverbot " in der Stichwortsuche entnehmen können. 2. prinzipiell wird die Krankschreibung nur dann funktionieren, wenn es entsprechende Krankheitssymptome gibt. ansonsten kann es nur über eine Regelung mit dem Arbeitgeber funktionieren, in dem dieser sich an die Auflagen im Mutterschutzgesetz hält. Im Zweifel wird sonst das Gewerbeaufsichtsamt oder der Rechtsanwalt Ansprechpartner der Wahl sein. Liebe Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 11.02.2015



Antwort auf: Krankschreiben durch Stress in der Schwangerschaft

Im Beschäftigungsverbot muss dein AG dein gewohntes Gehalt weiter zahlen, das holt er sich dann bei der Krankenkasse wieder. Allein von deinem Arbeitsplatz gehen aber keine Gefahren wie ( Umweltgifte, schwer heben, Keime, langes stehen etc.) her ,da wird es schwierig ein Beschäftigungsverbot zu bekommen.Solange du auch keine körperl. Probleme hast die aufgrund der SS eingetreten sind und die das baby gefährden(Blutungen, Wehen etc.) sondern "nur" psychische Belastungen kommt es auf dein FA an , der eine sagt das schadet ihren baby nicht der andere sagt soviel stress ist nicht gut fürs kind. Somal der AG das recht hat den FA zu verklagen, wenn er mit dem BV nicht einverstanden ist, dann muss der FA begründen warum er die Arbeit für schlecht empfand und dich krank schrieb.Manche AG nehmen es auch sehr persönlich wenn du jetzt schon der Arbeit fern bleibst, also wenn du nach der ekternzeit wieder arbeiten willst indem betrieb und es dir gesundheitl. gut geht , würde ich es nochmal versuchen mit der arbeit, denn nur zu hause sitzen kann psychisch auch sehr viel ärger machen. Aber das ist deine Entsch.dazu kenne ich dich und die Damen auf deiner Arbeit nicht. Manchmal muss man sich aber auch seinen Ängsten im leben stellen, gerade wenn man Eltern werden will gibt es viele Situationen in denen man nicht flüchten kann...Alles gute

von mirala2015 am 11.02.2015, 15:04



Antwort auf: Krankschreiben durch Stress in der Schwangerschaft

Beschäftigungsverbot wird hier nicht gehen, aber eventuell Krankschreibung. Ich würde eine Krankschreibung hier nicht als Flucht bezeichnen und den Job nicht als etwas wo man sich Ängsten stellen muss. (Das wär ja noch schöner!) Immerhin scheint es am Arbeitsplatz sehr stressig zu sein, weil du schon 6 Wochen wegen Stress krank geschrieben warst. Der Druck scheint bei euch recht hoch zu sein, weil ja jetzt schon über dich geredet wird. Gut ist das sicher nicht - toller Arbeitsplatz, tolle Kollegen! (Ironie aus) Vermutlich wird noch mehr geredet wenn du weiter krankgeschrieben bist und wie es dein Chef auffassen würde, ist auch die Frage. Überlege dir welche Möglichkeiten du hast? Seid ihr auf das Geld und die Arbeit dringend angewiesen? Oder könntest du dir nach der Elternzeit woanders etwas suchen? Für den Fall der Fälle... Außerdem gibt es Beratungsstellen, die gerade zu solchen Themen, wie Arbeit in der Schwangerschaft, beraten, z.B. Pro Familia, die Diakonie. Da geht es um deine Rechte!!!! Letztlich musst du entscheiden was für dich und den Krümel gut ist. DU bist die Mutter!

von Bäumchen85 am 11.02.2015, 20:50



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