Hallo Herr Dr. Bluni,
in 4 Wochen stünde bei mir der OGTT an. Ich möchte diesen aber nicht machen, da der Test ja unzuverlässig sein soll und ich Angst habe vor einem falsch positiven Ergebnis, das meine geplante Hausgeburt verbieten würde oder mir dann zu einer Einleitung geraten wird (meine beiden Kinder kamen je 1-2 Wochen nach ET spontan und gesund zur Welt) . Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass es gesund ist 75g Zucker auf einmal zu sich zu nehmen.
Es ist meine dritte SS, die ersten beiden verliefen komplikationslos und die Kinder wogen unter 4kg. Nun ist auch wieder alles unauffällig (Bauchumfang, Fruchtwasser, Urin, Gewichtszunahme etc.), es gibt keinen Diabetes oder Übergewicht in der Familienamnese und ich bewege mich viel, bin schlank und ernähre mich vollwertig und sehr zucker-/weißmehlarm.
Würden Sie sagen, dass ich mit gutem Gewissen auf den OGTT verzichten kann? Meine FA lässt es mir frei.
von
Paulinchen83
am 18.02.2020, 14:21
Antwort auf:
OGTT
Hallo,
das kann ich selbstverständlich nicht. Grundsätzlich empfehlen wir erst einmal den Suchtest mit 50 g Glucose. Und nur wenn dieser auffällig ist, sollte beim Diabetologen unter standardisierten Bedingungen der Test über 2 h erfolgen.
Und was das Thema Hausgeburt inklusive der damit verbundenen niedrigeren Sicherheit u. höherer Risiken angeht, so besprechen Sie das doch bitte mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt.
Liebe Grüße
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 18.02.2020
Antwort auf:
OGTT
Hey,
Ich bin nicht der Arzt, wollte den Test aber auch nicht machen. Schlechte Erfahrungen beim ersten Kind. Ich habe mir einfach ein Blutzuckermessgerät in der Apotheke geholt ( gibt es i.d. Regel umsonst) und immer wieder gemessen. Auch komplette Tagesprofile. Dann habe ich in der 24. Woche leider gemerkt, dass die Werte grenzwertig sind und bin direkt zum Diabetologen. Der fand mein Vorgehen vollkommen ok, es ist klar, dass es Diabetes ist, der diätetisch voll im Griff ist.
Gar nicht zu schauen, halte ich nicht für sinnvoll. Denn unentdeckt kann es echt gefährlich fürs Kind sein und ich kenne doch auch einige, die eben erst beim zweiten oder dritten Kind Diabetes entwickelt haben.
Ich drücke die Daumen.
Yucca
von
Yucca
am 18.02.2020, 15:40
Antwort auf:
OGTT
Hallo,
Du scheinst Dich ja schon entschieden zu haben, wenn auch noch nicht mit "gutem Gewissen".
Bist Du a) offen für Argumente oder möchtest Du b) eine Bestätigung Deiner Ansicht (nicht spitzfindig, ist eine echte Frage)?
Wenn a) Die 75g Zucker sind ein therapeutisches Mittel und von daher in der Einmaligkeit nicht ungesund. Der Test schadet weder Dir noch dem Kind, ist aber eine Absicherung, falls Du doch einen SS-Diabetes entwickelt hast - was auch ohne Gefährdungsfaktoren vorkommen kann. In diesem Fall könnte man dafür sorgen, dass es dem Kind gut geht und es keinen "Schaden" nimmt oder es perinatal zu Einschränkungen kommt. Dass eine Hausgeburt dann nicht möglich wäre, sollte dann ein nachrangiges Argument sein.
Wenn b) Deine Ärztin, die Dich kennt und betreut, überlässt es Dir, und Du hast für Deine Situation Argumente, den Test nicht durchführen zu lassen. Berate Dich mit Deinem Mann, das ist glaub ich sinnvoller als eine ärztliche Zweitmeinung via Internet (auch nicht böse gemeint).
Viele Grüße
von
Mamamaike
am 18.02.2020, 15:46
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OGTT
Die Frau welche ich kenne die in der Schwangerschaft einen Diabetes hatte, ist eher an der Grenze zum Untergewicht. War aber das erste Kind. Auch keinen Diabetes in der Familie.
Ende vom Spiel, Kind musst vor ET per Einleitung geholt werden, kam dann auch in die Klinik weil Zuckerwerte entgleisten. Auch bei ihr war in der Schwangerschaft der Diabetes schlecht einstellbar.
So viel zum Thema Risiko.
von
Felica
am 19.02.2020, 08:52
Antwort auf:
OGTT
Danke Herr Dr. Blumi für die Antwrot,
die Hebamme möcht den kleinen Test nicht machen weil der unzuverlässig sei, daher wenn, dann gleich den großen. Ich denke, da alle Risikfaktoren ausgeschlossen werden konnten erübrigt sich das nun.
Hausgeburten scheinen Sie ja nicht gut zu heißen? Meine FÄ weiß natürlich darüber Bescheid und befürwortet es, sie hat selbst früher welche begleitet. Ich hatte bisher eine KH-Geburt und eine HG und fühlte mich zu Hause wesentlich sicherer. Im KH hat man laut Statistiken ein erhöhtes Risiko traumatisiert zu werden, Eingriffe oder Gewalt zu erleben oder dass ein unnötiger KS gemacht wird.
Mit freundlichen Grüßen
von
Paulinchen83
am 19.02.2020, 09:08