Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,
ich hoffe mir kann jemand wie Sie helfen. Ich und mein Mann versuchen seit 3 Monaten schwanger zu werden. Es hat bis jetzt noch nicht geklappt. Ich (28), habe einen sehr unregelmäßigen Zyklus, seit unser 1. Kind (20 Monate alt, per Kaiserschnitt wg. BE entbunden) zur Welt kam. Der letzte war 35 Tage, der davor 29, und davor 32 usw.
Ist so ein unregelmäßiger Zyklus besorgniserregend? Mir geht es im Großen und Ganzen ganz gut. Nur bin ich in der letzten Zeit sehr oft erkältet. Vielleicht wohl, weil mein Sohn seit genau einem Jahr in die Krippe geht und ich seit 9 Monate arbeite. Mag es an der Erkältung oder dem Stress liegen? Ich nehme sonst gar keine Medikamente (nur Paracetamol 500mg bei Erkältung).
Wie kann ich mit unregelmäßigem Zyklus schwanger werden? Am 8.1.09 hatte ich so eine starke Blutungen und schlimme Bauchschmerzen. Es kam auch etwas Ungewöhnliches raus. Es sah so aus, als ob es der blutige Schleim und Faden war. Bei der Frauenärztin war ich auch. Es war keine Fehlgeburt, sondern eine ganz normale Blutung, was ich aber nicht normal fand, da die Blutung nur 1 Tag betrug. Bis jetzt habe ich noch keine Periode bekommen. Am Sonntag machte ich einen Schwangerschaftstest und wurde dann aber als negativ angezeigt. Was ich noch sagen möchte: ich habe ab und zu mal Pilzerkrankungen im Scheidenbereich, welche ich meist nach der Blutungen bekomme. Zur Behandlung nehme ich „KadeFungin6“. Meine Frauenärztin konnte mir nicht sagen, woran es lag. Aber ich habe eine Vermutung, dass ich nicht auf Tampons und String-Tanga-Wäsche vertragen kann. Jetzt versuche ich, nur noch normale Unterwäsche, die aus reiner Baumwolle besteht, zu tragen. Falls die Periode kommen soll, würde ich dann die Damenbinde anstelle Tampon verwenden.
Ich glaube, ich habe Ihnen das Wichtigste erwähnt und hoffe auf Ihre baldige Antwort.
Mit besten Grüßen
Aurelia
Mitglied inaktiv - 09.02.2009, 20:16
Antwort auf:
Kinderwunsch aber unregelmäßiger Zyklus
Liebe Aurelia,
1. eine Zykluslänge von etwa 22-33 Tagen sehen wir als normal an. Wenn die Zyklen deutlich länger sind, als 33 Tage, ist es sinnvoll, der Ursache nachzugehen.
2. wenn auch schon bei kürzeren Zyklen schon mal hormonelle Störungen vorliegen können, wird empfohlen, nicht vor Ablauf eines Jahres eine weitere Diagnostik zu betreiben.
3. in aller Regel sprechen sicher 90% der Candida-Pilze auf den Wirkstoff Clotrimazol an; tun sie es nicht, kann man auch gut mal auf Nystatin wechseln und muss dann immer schauen, ob ein Alternativ- oder Originalpräparat genommen wurde, da bei den Generika (den billigeren Alternativen zu den Originalpräparaten) sicher das ein oder andere ist, wo der Erfolg "auf sich warten lässt". Bei Therapieversagern - gerade bei Pilzen - sollte man ggf. mal das Präparat wechseln.
Sofern die Frau nicht schwanger ist, und dieses wohl ständig wiederkehrt, ist auch mal eine orale Behandlung indiziert. Dieses sollte dann aber über einige Monate durchgeführt werden!
Auch zu erwähnen ist die Ernährung: viele Kohlenhydrate (viele Süßwaren) sind für den Pilz förderlich. Ebenso ist es so, dass gerade unter Stress und in der Schwangerschaft derartige Probleme viel häufiger auftreten, da hier das Immunsystem entsprechend geschwächt wird.
Vorbeugenden Maßnahmen sind in den meisten Fällen nicht angezeigt: Man sollte aber mit der Frau über die möglichen Ursachen und deren Behandlung sprechen.
Die Beschreibung, wie von Ihnen dargelegt hören wir immer wieder. Man kann aber nur sagen, dass es hier in den meisten Fällen kein Pilz ist der alle 4 Wochen wiederkehrt. Hinsichtlich der Prävention einer bakteriellen Besiedlung kann man auf Milchsäurebakterien in Zäpfchenform oder mittels joghurtgetränktem Tampon hinweisen und auch auf Vitamin-C-haltige Vaginaltabletten. Beim Pilz ist es aber erfahrungsgemäß so, dass das Säuremilieu nicht verändert ist; der ph-Wert ist hier also normal!
Nicht unerwähnt bleiben, sollten Slipeinlagen, denn diese können je nach Verarbeitung, auch zu lokalen Reaktionen führen. Ebenso ein "überzogenes" Hygieneverhalten. Diese kann gerade die Scheidenflora negativ beeinträchtigen und der Pilz- und Bakterienbesiedlung Vorschub leisten.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 09.02.2009