Kindergynäkologie: Vulvitis bei Kleinkind wie behandeln?

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Kindergynäkologie: Vulvitis bei Kleinkind wie behandeln?

Guten Tag Herr Bluni! Ich hab eine gynäkologische Frage meine 3 3/4-jährige Tochter betreffend, da unser Kia nach 2 Vulvaabstrichen und 2-maliger Behandlung mit Antibiotika, nun erstmal nichts mehr machen will, solange sie kein Fieber hat. Angefangen hat es noch zu Windelzeiten, wo meine Tochter schon immer mal mehr mal weniger komisch roch. Ihr Stuhlgang war da auch immer recht breiig und natürlich bis vorne geschmiert. Die Windel hat sie mit 2,5 Jahren nicht mehr gebraucht, aber der Geruch blieb, außerdem war sie immer mal wieder gerötet von den Labien bis zum After. Dafür sollten wir Sitzbäder in Tee machen und Tanolact schmieren. Als das nicht half hat unser Kia auf mein Drängen einen Abstrich gemacht. Siehe da, E. Coli ! und B-Streptokokken. Dafür gabs dann 5.Tage Amoxicillin oral. Das anscheinend nicht richtig gewirkt hat, denn sie roch nach paar Wochen wieder. Und so gab es nach 2 Monaten das gleiche nochmal 10 Tage. Und da ich nach 2 weiteren Monaten immer noch nicht zufrieden war, hat er nochmal einen Abstrich gemacht, der dann Enterococcus faecalis und Haemophilus parainfluenzae ergab. Daraufhin meinte unser Kia, er würde nun nicht mehr mit Antibiose behandeln, erstmal abwarten, ob sie Fieber entwickelt. Das ist jetzt auch schon wieder Monate her, sie hatte nie Fieber und es juckt und brennt auch nicht, aber wie gesagt, riecht sie immer wieder, obwohl die Toilettenhygiene stimmt, da sie nicht alleine putzt und mindestens einmal täglich sich auf dem Bidet wäscht. Was würden Sie empfehlen? Abwarten oder sollte man lokal behandeln mit einer Salbe? Oder sollte ich zu einem Gynäkologen mit ihr? Die einzige wohl auf Kleinkinder spezialisierte ist hier am Ort weggezogen! Ich wäre für eine gynäkologischen Rat sehr dankbar! Viele Grüße und einen schönen Sonntag noch! Felis Mama, Julia

Mitglied inaktiv - 14.09.2008, 15:49



Antwort auf: Kindergynäkologie: Vulvitis bei Kleinkind wie behandeln?

Liebe Julia, hier ist es sicher sinnvoll, Ruhe zu bewahren und geduldig zu sein. Bei den Kleinkindern können wir immer mal eine Verschleppung von Darmkeimen finden, die zu Symptomen führen. Nicht in jedem FAll ist eine Therapie erforderlich. Darüber hinaus halte ich ein überzogenes Hygieneverhalten bei einem solchen Kleinkind - ähnlich einer erwachsenen Frau - für mehr als überzogen. Insofern ist die Zurückhaltung des Kinderarztes schon sehr gut zu verstehen. Wenn Sie der Ansicht sind, dass hier noch Handlungsbedarf besteht, gibt es auch immer die Möglichkeit, sich an einer kindergynäkologische Abteilung zu wenden, die meist an einer Uniklinik angesiedelt ist. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 14.09.2008



Antwort auf: Kindergynäkologie: Vulvitis bei Kleinkind wie behandeln?

Vielen Dank, Herr Bluni! Da bin ich ja beruhigt, diese Meinung von einem Gynäkologen bestätigt zu haben. Eigentlich bin ich vom Fach, vor meiner Tochter war ich Krankenschwester auf einer Gynstation. Mir war eigentlich schon der massive Einsatz von Antibiotikum zu viel und noch dazu, weil es keine Wirkung zeigte, selbst nach 10-tägiger Behandlung. Andererseits hat sie ja keinerlei Beschwerden. Ich dachte mit desinfizierenden Salben lokal behandelt, kommt man da weiter, nicht das sich daraus eine aufsteigende Entzündung entwickelt! Oder ist die Meinung verkehrt bei so kleinen Mädchen (3 Jahre 9 Monate)? Erledigt sich der "Geruch" irgendwann von selbst? Ab wann müsste man es behandeln, damit ich weiter ein Auge drauf halten kann? Einmal täglich waschen ist doch nicht verkehrt? Vielen Dank für Ihre Stellungnahme nochmal! Felis Mama, Julia

Mitglied inaktiv - 14.09.2008, 23:21



Antwort auf: Kindergynäkologie: Vulvitis bei Kleinkind wie behandeln?

Liebe Julia, wie ich schon sagte, ist hier eher Zurückhaltung angebracht, wenn bereits antibiotisch therapiert wurde und der Kinderarzt nahelegt, hier zuzuwarten. Die Tendenz, hier einen mäßig bedeutenden Zustand zu pathologisieren, ist gar nicht so selten zu erkennen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 15.09.2008



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