Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,
ich bin in der 38+2 ssw und hatte heute meine Vorsorgeuntersuchung, dabei stellte der Arzt fest, das mein Kind einen Kompumfang von 362mm hat und auch über 3667g wiegt. Obwohl mir bewusst ist, das diese Werte geschätzt werden, war ich jedoch über die Reaktion meines Arztes überrascht gewesen. Er sagte,dass das Kind jetzt schon reifer wäre (39+6) und eine normale Geburt, die voraussichtlich am 18.05.11 wäre,bedingt meines Körperbau(153cm) nicht ratsam wäre bishin zu nicht möglich. Er ist der Meinung, das ich um ein Kaiserschnitt nicht herum käme. Jedoch möchte ich die Geburt meines Kindes erleben und deke über eine Einleitung nach... Leider ist der Befund noch unreif ( GMH vorhanden, MuMu geschlossen und das Köpfchen liegt zwar schon im Becken,ist aber noch beweglich)...
ich dachte, dass wenn er doch schon reif ist und jetzt vielleicht noch eine Möglichkeit besteht, das Kind normal,durch eine Einleitung zu entbinden, dass ich das dann in Anspruch nehmen könnte..Denn würde ich länger warten,sodass er mehr wchsen kann, dann denke ich,dass die Möglichkeit eventuell ganz verschwindet... Ich möchte jetzt nicht egoistisch wirken...und das Kind raus zerren,weil ich keinen Kaiserschnitt haben möchte aber wenn er doch bereit ist... Ich bin zurzeit sehr verzweifelt, da ich nciht weiß, was ich machen soll. Ich möchte gerne die Geburt AKTIV erleben, dabei aber mein Kind nicht gefährden... Wäre es möglich bei einem solchen unreifen Befund eine Einleitung zu machen? welche Vor- und Nachteile gibt es denn in meiner jetzigen Situation? Oder mach ich mir einfach nur zu viele Sorgen? Ich danke Ihnen im Voraus
Mitglied inaktiv - 06.05.2011, 18:25
Antwort auf:
Kind zu groß
Hallo,
1. Zeigen sich erhebliche Differenzen in den Abmessungen oder in dem ein oder anderen Maß und war die frühe Berechnung des Schwangerschaftsalters korrekt, ist immer die Frage, warum das Kind größer (= schwerer!) ist bzw. warum das ein oder andere Maß deutlich abweicht und je nach Ausprägung würde man einen solchen Befund kurzfristig kontrollieren und bei erheblicher Abweichung die genaue Ursache abklären.
Sicher können große Eltern schon mal ein insgesamt schwereres Kind bekommen, wie auch umgekehrt.
Bei Kindern, die der Zeit deutlich voraus sind, wäre aber auch ein Schwangerschaftsdiabetes auszuschließen.
Sofern der Test auf Schwangerschaftsdiabetes negativ ausgefallen ist, kann je nach verstrichener Zeit dieser schon noch einmal wiederholt werden. Am besten durch einen Diabetologen.
Dabei zeigt uns die weitere Kontrolle im Ultraschall, wie es sich mit dem Wachstum verhält.
Andere Ursachen beim Kind kann sonst nur der Ultraschallspezialist einschätzen.
Bei solchen Abweichung muss auch immer daran gedacht werden, ob zu Beginn der Schwangerschaft das Schwangerschaftsalter optimal berechnet wurde
2. der Verdacht auf ein Missverhältnisses zwischen kindlichem Kopf und mütterlichem Becken kann meist erst gegen Ende der Schwangerschaft – kurz vor oder am Entbindungstermin - ausgesprochen werden. Dabei werden neben dem Ultraschallbefund mit Gewicht des Kindes die mütterliche Größe und der geburtshilfliche Untersuchungsbefund als Entscheidungskriterien herangezogen.
Hierbei kann auch manchmal schon vor der Geburt der klinische Verdacht auf ein Missverhältnis ausgesprochen werden, was dann zur Folge haben kann, dass der erfahrene Kliniker z.B. eher zu einem Kaiserschnitt rät.
Aus diesem Grund halte ich es für Sie am sinnvollsten, wenn Sie um die 37./38. SSW zu einem Geburtsplanungsgespräch in die Entbindungsklinik gehen, wo am besten ein erfahrener Facharzt, an Hand einer Untersuchung und vielleicht eines Ultraschalls entscheiden kann, ob zunächst eine normale Geburt angestrebt werden kann oder ob es vielleicht jetzt Hinweise auf ein relatives Missverhältnis gibt und vielleicht der primäre Kaiserschnitt am sinnvollsten wäre.
3. eine Einleitung in der 38.SSW bei noch unreifem gebursthilflichem Befund ist sicher nur von geringen Erfolgsaussichten gekrönt.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 06.05.2011
Antwort auf:
Kind zu groß
Ach ja, das ist meine erste Schwangerschaft. Im März wurde ich auf Schwangerschaftsdiabetes getestet und die Werte lagen im Normbereich.
Mitglied inaktiv - 06.05.2011, 18:32