Guten Tag Herr Dr. Bluni !
Ich war heute bei meiner FÄ wegen unerfülltem Kinderwunsch. Ich bin schon 35 und habe sehr mit PMS zu kämpfen, d.h. in der 2. ZH sehr starke Wassereinlagerungen in der Brust mit Schmerzen, Stimmungsschwankungen etc.pp. Meine FÄ hat gesagt, dass mit einem PMS automatisch eine GKS zusammenhängt und möchte mit mir bezüglich meines Kinderwunsches folgendermassen vorgehen:
Im nächsten Zyklus US am ZT 12, um zu sehen, ob ein Folikel gereift ist (muss ich selbst zahlen). Und danach Einnehmen von Utrogest. Mich wundert das aber, da ich keine Symptome einer GKS habe, also keine Schmierblutungen und auch keine verkürzte 2. ZH. Hormoncheck hält sie nicht für sinnvoll. Soviel zur Vorgeschichte.
Nun habe ich 3 Fragen:
Ist das so, dass bei PMS auch eine GKS vorliegt ?
Halten Sie das Vorgehen meiner FÄ für sinnvoll ?
Wie ist das mit den Kosten, muss ich für den US selbst zahlen ?
Ich bin sehr verunsichert, da ich noch nie gehört habe, dass bei PMS auch GKS vorliegt. Ich dachte eine GKS ist eine gesonderte Angelegenheit.
Danke für Ihre Antwort !!
LG Paula
Mitglied inaktiv - 06.09.2010, 18:44
Antwort auf:
Kann man von PMS auf GKS schliessen ?
Hallo,
1. einen solchen Zusammenhang sehe ich nicht
2. für die Frage des Kinderwunsches ist es immer auch wichtig zu wissen, wie alt die Frau oder das Paar ist und wie lange schon der Kinderwunsch unerfüllt ist. Sofern die Frau jünger als 35 Jahre alt ist und die Zeit des Versuchens weniger als zwei Jahre beträgt, würde man ihr sicher erst mal raten, geduldig zu sein und abzuwarten, es sei denn, man hat schon vorab den Eindruck, dass, hormonelle oder organische Probleme vorliegen.
Auch eine weiterführende Diagnostik nicht unbedingt vor Ablauf dieser Zeit veranlasst werden.
Sofern die Frau deutlich vor Ablauf dieser Zeit eine Abklärung wünscht, kann der Arzt dieses berechtigterweise auf private Rechnung abklären lassen.
Etwa 80 Prozent der Ehepaare mit Kinderwunsch erzielen im 1.Jahr eine Schwangerschaft, weitere 5 Prozent der Paare im 2.Jahr. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte ein Arzt /Ärztin aufgesucht werden, falls die Ehe kinderlos bleibt.
Beim Alter der Frau über 35 Jahre, ist es angebracht, die Abklärungen bereits früher zu beginnen. Folgende Dinge sollten besprochen werden: Besprechung des Kinderwunsches und der Krankengeschichtedurchgemachte Entzündungen, Erkrankungen und Operationen Findet ein regelmäßiger Eisprung statt? Wie steht es mit den wichtigsten Hormonen der Frau?Hat die Frau einen Eisprung? Gleichzeitig sollte auch über negative Einflüsse auf die Fruchtbarkeit: Alkohol, Nikotin, Stress bei beiden Partnern und einem eventuellen Übergewicht bei der Frau gesprochen werden.
Auch an ein Spermiogramm des Partners ist in dieser Situation zu denken.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 06.09.2010