Guten Tag,
ich habe gestern durch Zufall festgestellt das mir ein Stück von meinem Weisheitszahn abgebrochen ist und war heute gleich beim Zahnarzt. Er meinte die Stelle sei kariös und der Zahn muß raus da die vorhandene Füllung schon zu viel Zahn gefordert hat. Ich bin in der 19. SSW.
Schmerzen habe ich noch keine. Welche Folgen hat die örtliche Betäubung für den kleinen Zwerg? Ist Karies für ihn schädlich bzw. kann es Wehen auslösen?
Vielen Dank für die Hilfe.
Nicole E.
Mitglied inaktiv - 26.05.2010, 12:20
Antwort auf:
kann Karies vorzeitige Wehen auslösen?
Liebe Nicole,
1. nach Durchsicht der Studien zur Frage, welche zahnärztlichen Behandlungen in der Schwangerschaft durchgeführt werden können und welche Gefahr dabei für das Ungeborene besteht kommt man zu den folgenden Ergebnissen:
Die Lokalbetäubung im Rahmen der zahnärztlichen Behandlung wird dabei als unbedenklich angesehen. Auch wenn beim Amalgam im Rahmen der zahnärztlichen Behandlung keine Schäden beim Menschen nachweisbar sind, wir dennoch empfohlen, während der Schwangerschaft auf routinemäßige Wechsel von Amalgamplomben zu verzichten.
Generell sollte möglichst nicht geröntgt werden; hier muss das aber der Zahnarzt im Einzelfall entscheiden und in jedem Fall sollte dieses unter der entsprechenden Abschirmung geschehen, wenn es sich nicht vermeiden lässt.
2. das Thema Zahngesundheit spielt auch bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft eine sehr große Rolle.
Leider wird es auch hier besonders häufig vernachlässigt. Deshalb ist für jede Schwangerschaft auch eine Untersuchung beim Zahnarzt sinnvoll, um eventuell zu behandelnde Befunde zu erkennen. Dieses am besten schon vor Eintreten einer Schwangerschaft.
Darüber hinaus gibt es mittlerweile vereinzelte Studien, die einen Zusammenhang zwischen Karies, Parodontose und Frühgeburten festgestellt haben. Dieses ist aber nicht so, dass es hier wohl zu einer massiven Erhöhung in der Anzahl der Frühgeburten gekommen ist.
Der genaue Zusammenhang ist hier noch nicht bekannt. Auch wenn weitere Befunde mit ähnlichen Ergebnissen vorliegen, bedürfen Ergebnisse weiterer Bestätigung, bevor Zahnerkrankungen als eigenständige Risikofaktoren für die Frühgeburt betrachtet werden können.
So ist die einzige Empfehlung eben, schon vor der Schwangerschaft oder direkt zu Beginn den Zahnarzt zu konsultieren, um die Zähne überprüfen zu lassen und wenn nötig, auch behandeln zu lassen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 26.05.2010