Frage: KS/Wendung/BEL-Geburt

Die drei oben genannten Möglichkeiten stehen für mich gerade zur Verfügung. Bin jetzt 34. SSW und mein Sohn hat sich "noch" nicht (hoffe doch er macht es noch) gedreht. Welches von den Dreien ist denn die ungefährlichste Variante für mein Baby? Und wie sieht es mit mir aus? Haben Sie irgendwo eine gute Internetseite, wo diese drei Geburtsarten (OK Wendung ist keine Geburtsart, aber trotzdem) gut beschrieben sind? LG Michèle

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 12:37



Antwort auf: KS/Wendung/BEL-Geburt

Hallo, 1. wenn die Kinder sich bis zur 33. SSW nicht gedreht haben und hier auch schon dauerhaft in Beckenendlage liegen, dann sinken die Chancen auf eine spontane Wendung auf ca. 10%. Vorher zu spekulieren über das wenn und aber, ist sicher nicht sinnvoll. Bleibt das Kind dennoch in Beckenendlage liegen, dann sollte man mit den Eltern ab der 34./35. SSW über die Konsequenzen, Möglichkeiten und Entbindungsmodus sprechen. Ab der 36. SSW sind die Chancen auf eine spontane Wendung sicher nur noch minimal. Ggf. kann man mit der Entbindungsklinik über eine äußere Wendung sprechen, diese wird jedoch nicht überall durchgeführt, ebenso wie eine Spontanentbindung aus Beckenendlage. Wo es in Ihrer Nähe eine eine solche Klinik gibt, sollte Ihre Frauenärztin/Frauenarzt Ihnen sagen können. Die Chancen zur Wendung liegen in etwa bei 60%. Ansonsten kann man mit der Moxibustion (chinesische Heilkräuterzigarren) versuchen, das Kind zur Wendung zu bringen, oder auch mit der indischen Brücke; einer bestimmten Körperhaltung, mit der es in einigen Fällen klappt, das Kind zur Wendung zur bringen. Hier noch einige Anmerkungen zur äußeren Wendung, eine Frage, die von allgemeinem Interesse sein dürfte. Es gibt viele renommierte Vertreter (unter Ihnen der bekannte Prof. Saling in Berlin), die die Wendung aus Beckenendlage befürworten; Sie finden aber mindestens genauso viele, die wegen möglicher Komplikationen diese Methode ablehnen. Wenn sie in einer Klinik durchgeführt wird, wo man damit Erfahrung hat, wo das Ganze dann in Kaiserschnittbereitschaft geschieht, ist ein solcher Versuch sicherlich vertretbar. Nicht alle Kliniken verabreichen der Schwangeren gleichzeitig wehenhemmende Mittel, das ist von Klinik zu Klinik verschieden. Man sollte die Schwangeren/das Paar aber ganz klar über die Erfolgsaussichten informieren, ihnen die Risiken erläutern (vorzeitige Lösung des Mutterkuchens, Blutungen, vorzeitige Wehen, akute Zustandsverschlechterung des Kindes, was einen Notkaiserschnitt notwendig machen kann, intrauteriner Fruchttod) Diese Komplikationen sind zum Glück selten, aber sie können vorkommen. Darüber hinaus kann man aus medizinischen Gründen nicht jedes sich in Beckenendlage befindende Kind wenden. Sollte die Schwangere sich über die -Erfolgsaussichten einer äußeren Wendung und den damit verbundenen Restrisiken im Klaren sein und ist ihr eine Spontanentbindung sehr wichtig, so sollte sie über einen derartigen Wendungsversuch nachdenken. Sie sollte aber vorher noch mal ein intensives Gespräch mit der Klinik über das Vorgehen führen. 2. Unter bestimmten Umständen ist eine planmäßige Spontanentbindung nicht generell ausgeschlossen. Aber es müssen sicher viel Parameter stimmen. Einer von diesen ist eine entsprechende Erfahrung des Geburtshelfers, die Entbindung in einer Klinik, in der auch innerhalb kurzer Zeit ein Team zur Narkose und zum Kaiserschnitt zu Verfügung steht. Und nicht zuletzt die Zustimmung der Eltern zu dem Vorgehen und den damit verbundenen Risiken für das Kind. Wenn das Kind spontan anstatt mit Kaiserschnitt kommen soll, sind hier immer das Risiko eines Sauerstoffmangels und der Verletzung von Nerven im Bereich der Schulter anzuführen. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihre behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt und der Klinik ab und lassen sich objektiv beraten, damit Sie die für Sie und Ihr Kind beste Entscheidung fällen können. In der renommierten Fachzeitung (Lancet) gab es eine wissenschaftliche Arbeit zu der Frage, was der bessere und empfehlenswerte Entbindungsmodus sei, wenn die Kinder in Beckenendlage liegen ( "Planned caesarean section versus planned vaginal birth for breech presentation at term: a randomised multicentre trial";Mary E Hannah, Walter J Hannah, Sheila A Hewson, Ellen D Hodnett, Saroj Saigal, Andrew R Willan, for the Term Breech Trial Collaborative Group The Lancet; Volume 356 Issue 9239 Page 1375. Zu finden unter http://www.obgyn.med.ualberta.ca/pdf/Suggested%20Readings/JC_TermBreech.pdf In der Untersuchung kam heraus, dass das Risiko für Mutter und Kind praktisch gleich ist und dass man der Frau eher zum primären Kaiserschnitt raten sollte. Das bedeutet aber nicht, dass jetzt zwangsläufig alle Kliniken ihre vielleicht guten und erfolgreichen Erfahrungen über Bord schmeißen müssen, sondern hier sollten solche Erkenntnisse immer kritisch abgewogen und besprochen werden. 3.ohne zu detailliert zu werden möchte ich kurz das Vorgehen beim Kaiserschnitt darlegen: nachdem die Peridural-oder Spinalanästhesie liegt (eine Vollnarkose erfolgt heute nur noch selten in besonderen Fällen), wird beim Kaiserschnitt der Bauch mit einem Querschnitt inklusive der Fettschicht eröffnet. Die länglichen Bauchmuskeln werden auseinandergedrängt, dann wird dass obere Bauchfell eröffnet. Anschließend wird das sich auf der Gebärmutter befindende Bauchfell eröffnet und hierbei wird die Blase nach unten abgeschoben, um sie nicht zu verletzen (sie wird also nicht entfernt), danach wird die Gebärmutter eröffnet, das Kind wird geboren und anschließend alles wieder genäht, sodass die Operation nach ca. 25-30 Minuten beendet ist. Ein Blasenkatheter wird meist unmittelbar vor dem Eingriff gelegt. Gegen die Schmerzen hilft erfahrungsgemäß die Spinal- oder Periduralanästhesie sehr gut, ggf. kann nach Ende des Eingriffs auch noch zusätzlich über den Katheter ein Schmerzmittel verabreicht werden. Im Anschluss ist der Aufenthalt in der Klinik zwischen 5-7 Tagen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 06.05.2009



Antwort auf: KS/Wendung/BEL-Geburt

Hallo! Ich hatte Montag einen Termin bei meiner Hebamme. Sie schlug mir moxen vor, damit sich unsere Püppi von BEL in SL dreht, bin 32. SSW. Nachdem ich danach kurz zum US zwecks Kontrolle im KH war, hatte sich dies für uns schon wieder erledigt, denn unsere Maus hat sich von selbst gedreht und hat nun SL, worüber wir echt froh sind :-) Vielleicht wäre moxen was für dich, frag doch mal deine Hebamme danach!! Alles Gute!

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 14:52



Antwort auf: KS/Wendung/BEL-Geburt

Das hab ich jetzt schon zwei Wochen hinter mir auch mit indischer Brücke zusammen. Morgen werden wir mit Globulis anfangen.

Mitglied inaktiv - 07.05.2009, 12:24



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