Sehr gehrter Herr Dr. Bluni,
ich bin in der 7 SSW und nehme schon seit mehreren Monaten Folio Forte (800mg Folsäure, 150 mg Jod, Vit B12). Zudem hat mein Gynäkologe schon ebenfalls vor der Schwangerschsft eine leichte Schilddrüsenunterfunktion festgestellt, weswegen ich morgens eine 1/2 Tyronajod Henning 75 nehme (auch mit 150 mg Jod, dementsprechend ja nur die Hälfte). Kann es schaden, dass ich zu den empfohlenen 150 mg Jod aus dem Folio noch 75 mg aus dem Tyronajod nehme? Kann man Jod überdosieren und dem Bay damit schaden? Ich ernähre mich nämlich auch sonst vermutlich ziemlich Jodreich, da ich durch die Schwangerschaft in Bezug auf die Kalziumzufuhr natürlich viele Milchprodukte und auch 1-2 Mal in der Woche Fisch esse.
Vielen Dank, Lara
Mitglied inaktiv - 22.04.2010, 02:57
Antwort auf:
Jod
Hallo Lara,
eine Schilddrüsenfunktionsstörung (Unter- oder Überfunktion) kann sich negativ auf den Kinderwunsch auswirken, indem dann der Eintritt einer Schwangerschaft erschwert oder gar verhindert wird. Im Zusammenhang mit der Schwangerschaft kann eine solche Funktionsstörung das Fehlgeburtsrisiko und Gedeihstörungen beim Kind beeinträchtigen.
Aus diesem Grund ist es immer sinnvoll eine solche Beeinträchtigung der Schilddrüse durch einen Internisten oder Endokrinologen schon vor der Schwangerschaft optimal einstellen zu lassen. In der schon laufenden Schwangerschaft gilt das gleiche und zusätzlich sollte die Einstellung noch einmal im Labor und ggf. per Ultraschall kontrolliert werden.
Liegt der Verdacht auf eine bestehende Überfunktion bzw. Unterfunktion der Schilddrüse vor oder ist dieses bestätigt, dann sollte vor jeder Form der Jodsupplementierung eine weiterführende Diagnostik erfolgen. Für den Fall, dass schon Medikamente wegen einer Schilddrüsenerkrankung eingenommen werden, ist es in jedem Fall ratsam, die Jodidsubstitution vorher mit der behandelnden Ärztin/Arzt abzusprechen, denn hier kann es schon mal sein, dass kein zusätzliches Jodid eingenommen werden darf.
Gleichzeitig wird die Funktion im Laufe der Schwangerschaft noch einmal überprüft, weil sich hier manchmal der Bedarf zur Anpassung der Dosierung ergibt.
Auf der Internetseite
http://nukmed.klinikum.uni-muenster.de/uploads/media/SCHWANGE.PDF
können Sie die Empfehlungen der Uni Münster zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen in d. Schwangerschaft nachlesen.
Das genaue Vorgehen sprechen Sie dann bitte mit Ihrem behandelnden Arzt ab.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 22.04.2010
Antwort auf:
Jod
Meine Schiddrüsenwerte wurden bis jetzt regelmäßig kontrolliert und die Werte sind gut. (Ich nehme ja schon länger beide Produkte) Mein Arzt weiß auch, dass ich zusätzlich zum Tyronajod Folio Forte nehme und was da drin ist. Uns es ist wohl okay. Wir haben nur immer über die Folsäure bzw. Das Schilddrüsenhormon unterhalten. Erst zu Hause kam mir der Gedanke, dass man das Jod vielleicht auch überdosieren kann. Deswegen war nur meine Frage, ob das schaden könnte???
Ich erlaube mir noch eine Frage zu stellen:
Da ich eine Gelbkörperhormonschwäche habe, die auch behandelt werden sollte, haben mein Gynägologe und ich gar nicht damit gerechnet. Natürlich wurden nach Bekanntwerden der Schwangerschaft die Progesteronwerte überprüft. In der 5. und 6. Woche waren sie okay und in dieser Woche ist der Wert abgestiegen. Daraufhin habe ich heute meine erste von vermutlich noch weiteren folgenden Progesteron-Depot Jenapharm - Spritzen (250 mg Hydroxyprogesteroncarpooat) bekommen. Natürlich habe ich mir da zuerst nichts weiter bei gedacht. Als ich mich daraufhin informiert habe, was man mir gespritzt hat, laß ich im Internet, dass es sich hierbei um ein synthetisches Progesteron handelt und dieses das Brustkrebsrisiko erhöht. Dieses Problem gäbe es bei natürlichen Produkten wie z.B Utrogest nicht. Ich möchte meinem Gynäkologen auf gar keinen Fall etwas Böses unterstellen. Ich frage mich jedoch, warum es das synthetische P. sein musste, ob mein Podukt überhaupt zu den synthetischen bzw. gefährlichen zählt und ab wann von einem ehöhten Krebsrisiko ausgegangen werden muss.
Ich hoffe, dass Sie mir die Angst etwas nehmen können (es geht mir leiglich um die Brustkrebsangst, da auch meine Mutter daran erkrankt ist)
Mit freundlichen Grüßen, Lara
Mitglied inaktiv - 22.04.2010, 10:32