Hypertonie, Verdacht auf beg. Praeklampsie und Makrosomie

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Hypertonie, Verdacht auf beg. Praeklampsie und Makrosomie

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, Ich bin 35 Jahre alt und befinde mich in der SSW 36+3.(ET ist der 11.09.2011- Gewichtszunahme insgesamt 5,5kg - bin selbst übergewichtig). Am 02.08. hatte ich eine VU. Dort wurde bei mir ein hoher Blutdruckwert von 190/100 gemessen. Die Nachmessung wichen nur geringfügig ab. Mein Blutdruck liegt, absehen von den Besuchen beim Frauenarzt eigentlich im Bereich von 130/80 (Selbstüberwachung mit eigenem Blutdruckmessgerät). Meine Hebamme bestätigte diese Messwerte. Bei der Ultraschalluntersuchung kam heraus, dass die Plazenta Verkalkungserscheinungen aufwies. Das Baby hatte einen etwas über dem Durchschnitt liegenden ATD-Wert von 100 . Der Kopfumfang lag bei 94. Mein FA überwies mich zu einem Dopplertest ins Krankenhaus mit dem Hr Diagnose Hypertonie, Verdacht auf beg. Präklampsie und beg. Makrosomie. Gegen den Bluthochdruck verschrieb er Methyldopa stada 250 mg als blutdrucksenkendes Mittel. Im Anschluss machte er noch einen einfachen Zuckertest. Die Ergebnisse am Telefon: Zuckertest okay- bei 120; Hb-Wert sehr gut bei 13,1. (Nach Auskunft der Sprechstundenhilfe hatte das Blutdruckmessgerät der Praxis generell am Vortag bei allen Patientinnen sehr hohe Blutdruckwerte gemessen - Das Gerät wird nun überprüft.) Die zuhause gemessenen Blutdruckwerte lagen zwischen 114/72 und 130/82. Ich solle allerdings weiterhin das Blutdrucksenkende Mittel (2x am Tag)einnehmen (erste Medikation 3x am Tag, Druck soll nicht unter 135/85 kommen). Da meine Werte meist darunterlagen, habe ich aus Angst vor Schädigungen des Babys keine Tabletten eingenommen. Mein FA sagte , dass bei unauffälliger Doppleruntersuchung in den nächsten 2- 3 Wochen mit keinen Komplikationen zu rechnen sei (Gestose). Der Doppler im Krankenhaus bei 35+4 war unauffällig- Versorgung des Kindes ist gewährleistet. Das CTG unauffällig, der Urintest ohne Befund. Blutdruck 140/85. Das Baby zeitgerecht entwickelt, Durchblutung bei mir als auch die Durchblutung der Nabelschnur in Ordnung. Es wurde mir prophylaktisch geraten, die Ursache des vermeindlichen Bluthochdrucks an einem ganzen Tag im Krankenhaus genauer untersuchen zu lassen( zusätzlich nochmals Zuckertest und Dauerurin). Da es mir gut geht und ich merke, wie mich das Blutdruck-Thema im Kopf unter Druck setzt, möchte ich das Kind und mich diesem Stress nicht aussetzen! Hier können nur hohe Werte rauskommen, wenn ich den ganzen Tag im Krankenhaus an nichts anderes denken kann. Dieses Damoklesschwert Blutdruck setzt mir inzwischen natürlich auch zuhause unter Druck. Ist einetwas erhöhter Blutdruck gefährlicher für das Kind und mich als die Einnahme von Methyldopa? (habe übrigens keine Ödeme oder sonstige Beschwerden) Wie schätzen Sie meine Situation ein, auch in Bezug auf die Gefahr einer drohenden Gestose. Was können sie mir raten? Vielen Dank für die Antwort im Voraus.

von tanban@bald-mami.de am 18.08.2011, 05:40



Antwort auf: Hypertonie, Verdacht auf beg. Praeklampsie und Makrosomie

Hallo, so, wie Sie die Befunde beschreiben, werden Sie sicher erst einmal beruhigt sein können, denn der Doppler gibt etwa für 2 Wochen im Voraus eine Vorhersage über die Versorgungslage, bzw. Hinweise auf eine Präeklampsie. Der deutlich erhöhte Blutdruck kann über Dauer eher Folgen haben, als die Einnahme von Methyldopa. Jedoch sollte den deutschen Leitlinien zur Behandlung des hohen Blutdrucks in der Schwangerschaft zufolge, erst bei anhaltenden Blutdruckwerten größer/gleich 170 mmHg systolisch und/oder größer/gleich 110 mmHg diastolisch mit der Therapie begonnen werden; bei vorbestehendem Hochdruck schon früher. Liebe Grüße VB Quelle http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/015-018.html (AWMF-Leitlinie 015/018 Diagnostik und Therapie hypertensiver Schwangerschaftserkrankungen, Stand:1.5.2008, letzter Abruf:30.7.2011)

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 18.08.2011



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