Sehr geehrter Herr Bluni,
ich habe eine Frage wegen zu hohem Blutdruck. Und zwar wurde dieser schon früher bei mir festgestellt als ich die Pille genommen habe und durfte sie daraufhin auch nicht mehr nehmen.
Hatte nun in der 13SSW einen Blutdruck von 130/70 und letzte Woche in der 15SSW einen Blutdruck von 160/80. Muss ich mir deswegen nun große Sorgen machen? Ich bin momentan auf einer Fortbildung 600km entfernt von zuhause. Kann ich bis nächsten Mittwoch warten, da habe ich meinen nächsten Vorsorgetermin? Ist es gefährlich für das Baby?
IchkKann abend auch kaum einschlafen weil mein Herz so schnell und heftig schlägt, kommt das auch vom hohen Blutdruck?
Vielen Dank im vorraus für Ihre Antwort.
Freundliche Grüße, Kathrin
von
katinka006
am 24.03.2011, 17:31
Antwort auf:
Hoher Blutdruck in der SS
Liebe Kathrin,
1. bei einem hohen Blutdruck in der Schwangerschaft ist immer zu unterscheiden zwischen dem Blutdruck, der schon vor der Schwangerschaft erhöht war und behandelt werden musste und einem zu hoher Blutdruck, der erst mit der Schwangerschaft entstanden ist.
Dabei ist ein Blutdruck von 140/90 zunächst nur als grenzwertig anzusehen und dieses kann auch immer nur im Gesamtzusammenhang beurteilt werden. Wichtig ist, dass die Betrachtung einzelner Werte hier oft nicht weiterhilft.
Bei einem isoliert grenzwertigen Blutdruck kann häufig schon ausreichende Ruhe die beste Therapie sein.
Da ein zu hoher Blutdruck in der Schwangerschaft erhebliche Risiken für Mutter und Kind mit sich bringt, ist eine gute Überwachung und eventuelle Therapie notwendig und hier gibt es mittlerweile auch relativ klare Vorgaben hinsichtlich des Vorgehens in der Diagnostik und Therapie.
Es ist sehr wichtig, den Blutdruck richtig eingestellt zu lassen und sich zunächst beim behandelnden Frauenarzt/Ärztin darüber zu informieren, was die Frau vorsorglich machen kann (Gewichtskontrolle, Magnesium, Ruhe) und was Warnhinweise sind.
Hier wird dann sicher auch der zuständige Internist/Hausarzt involviert, wobei man eben auch internistische Ursachen(z.B. Niere) ausschließen wird.
Nach den deutschen Leitlinien sollte bei anhaltenden Blutdruckwerten größer/gleich 170 mmHg systolisch und/oder größer/gleich 110 mmHg diastolisch mit der Therapie begonnen werden; bei vorbestehendem Hochdruck schon früher.
Dieses kann aber immer nur Ihre Frauenärztin/Frauenarzt oder die Entbindungsklinik einschätzen und entscheiden.
2. wie bedeutend die Situation bei Ihnen ist und ob dieses kurzfristig eingestellt werden sollte, kann sicher nur ein Arzt vor Ort entscheiden.
Quellen:
http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/015-018.html (AWMF-Leitlinie 015/018 Diagnostik und Therapie hypertensiver Schwangerschaftserkrankungen, Stand:1.5.2008, letzter Abruf:21.1.2011)
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 24.03.2011