Hallo,
bin jetzt in der 33. SSW und soweit ist alles in Ordnung.
Das mal Arme und Beine einschlafen ist ja völlig ok. Aber Samstagabend sind zuerst die Fingerspitzen eingeschlafen und dann wanderte das den ganzen Arm hoch in die Backe und dann die Zunge noch mit. Ich bekam es richtig mit der Angst. Das war alles taub und das hat ne gute Viertelstunde angehalten.
Nachdem es dann weg war und die Kleine Maus fit wie immer denke ich mir nichts weiter dabei. Nun hab ich jetzt seit 2 Tagen immer wieder Herzrasen, gleichzeitig dann Ohrenschmerzen und gestern Abend nen Blutdruck von 158/104/88.
Mein Frauenarzt ist diese Woche nicht da sollte ich es anschauen lassen oder ist das völlig normal und ich mach mir umsonst sorgen??
Lg von Marion
Mitglied inaktiv - 30.04.2009, 09:34
Antwort auf:
Herzstolpern, hoher Blutdruck, einschlafen von Arm, Zunge und Wange!!!
Liebe Marion,
1. zu einem solchen Taubheitsgefühl/Kribbeln/Missempfindungen kann ich folgendes sagen:
In erster Linie denken wir bei derartigen Gefühlen/Missempfindungen in den Fingern/Händen in der Schwangerschaft zunächst an Wassereinlagerungen und Magnesiummangel. Seltener kann es aber auch zu einer Einengung der Scheidewand eines Nervs kommen, der die Hand innerviert. Wir nennen dieses Karpaltunnel-Syndrom.
Hier kann dann sicher Ihre behandelnde Ärztin/Arzt vor Ort am besten entscheiden, was die Ursache ist und wie für Sie persönlich am besten vorzugehen ist.
Bei Wassereinlagerungen als Ursache kann ein Vollbad oder Schwimmen dazu führen, das Wasser wieder zurück in die Gefäße zu drücken. Darüber hinaus kann auch die Akupunktur hilfreich sein.
2. bei den meisten Schwangeren kann sich in d. Schwangerschaft ein gelegentlich erhöhter Puls einstellen.
Dieses ist dann meist auch von einem erhöhten Ruhepuls, der dann bei etwa 90-100 liegen kann,begleitet, ohne, dass dieses Konsequenzen hat.
Hat die Frau aber schon vor der Schwangerschaft solche Phänomene eines Herzrasens Tachyarrhythmien,dann wäre doch erst mal zu klären, warum das so ist, was die Ursache ist und ob dieses dann nicht auch behandlungsbedürftig ist; denn dauerhaft stark erhöhte Pulsschläge wären sicher nicht erwünscht.
Dazu sollte wohl vor Ort ein Internist oder Kardiologe konsultiert werden, der/die dann dazu mehr sagen können; auch was die Frage nach der Notwendigkeit einer Therapie angeht.
3. bei einem hohen Blutdruck in der Schwangerschaft ist immer zu unterscheiden zwischen dem Blutdruck, der schon vor der Schwangerschaft erhöht war und behandelt werden musste und einem zu hoher Blutdruck, der erst mit der Schwangerschaft entstanden ist.
Dabei ist ein Blutdruck von 140/90 zunächst als grenzwertig zu anzusehen und dieses kann auch immer nur im Gesamtzusammenhang beurteilt werden. Wichtig ist, dass die Betrachtung einzelner Werte hier oft nicht weiterhilft.
Bei einem isoliert grenzwertigem Blutdruck kann häufig schon ausreichende Ruhe die beste Therapie sein.
Da ein zu hoher Blutdruck in der Schwangerschaft erhebliche Risiken für Mutter und Kind mit sich bringt, ist eine gute Überwachung und eventuelle Therapie notwendig und hier gibt es mittlerweile auch relativ klare Vorgaben hinsichtlich des Vorgehens in der Diagnostik und Therapie.
Es ist sehr wichtig, den Blutdruck richtig eingestellt zu lassen und sich zunächst beim behandelnden Frauenarzt/ärztin darüber zu informieren, was die Frau vorsorglich machen kann (Gewichtskontrolle, Magnesium, Ruhe) und was Warnhinweise sind.
Hier wird dann sicher auch der zuständige Internist/Hausarzt involviert, wobei man eben auch internistische Ursachen(z.B. Niere) ausschließen wird.
3. bei systolischen Werten, die über 140 mm HG liegen, sollten Sie kurzfristig eine Kontrolle durchführen lassen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 30.04.2009