Frage: Heparin

Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich wohne in der Schweiz und hier wird nicht von Anfang der Schwangerschaft Clexane gespritzt in den meisten Fällen erst so ab der Mitte. Das ist für mich auch völlig in Ordnung, störte mich nicht gross, musste auch 6 Wochen nach der Geburt damit weiterfahren. Nun aber die Frage zur Geburt. Wie ist das denn bei Ihnen? Müssen die frauen intravenöse Blutverdünnung haben oder einfach bis zu den Wehen spritzen und dann danach wieder. Bin etwas verunsichert weil der eine Assistenzarzt das letzte mal zu intravenös riet und mir die jetzige Frauenärztin sagt ich brauche das nicht. Auch eine Wassergeburt sei möglich. Was stimmt denn nun? Und wnen die Stützstrümpfe jetzt eine Woche eben zu eng waren und mir das Blut in den kniekehlen etwas "abgestellt" haben, wenn ich mit unserem Sohn am Boden kniend spielte,hat dann das Baby im Bauch dadurch irgendwie zuwenig Sauerstoff erhalten? Es sind kompressionsstrümpfe Klasse 2 bis zu den Oberschenkeln. Vielen Dank!

von buzzidil am 20.02.2012, 13:00



Antwort auf: Heparin

Hallo, für die Situation um die Geburt herum gibt es zur Heparinisierung bisher keine ausreichenden Studiendaten. Die Experten empfehlen in dieser Frage, ein von der Risikosituation abhängiges Vorgehen: a. bei niedrigem und mittlerem Thromoboserisiko: mit Wehenbeginn Einstellen der Heparingabe, um sie etwa 4-6 Std. nach der Geburt wieder aufzunehmen. b. bei hohem Thromboserisiko: bei Wehen- und Geburtsbeginn Umstellung auf intravenöse Gabe des niedermolekularen Heparins, alternativ eines unfraktionierten Heparins. Die Umstellung sollte dosisadaptiert werden und zwar auch nach der Geburt und unter Zuhilfenahme der Basismaßnahmen der Thromboembolieprophylaxe, wie z.B. Kompressionsstrümpfe, ausreichende Hydratation und Frühmobilisation. Dabei muss beachtet werden, dass für eine eventuelle Periduralanästhesie/Spinalanästhesie entsprechende Wartezeiten nach Absetzen des Heparins, bzw. nach/vor Ziehen der PDA eingehalten werden müssen, die je nach gewähltem Heparinpräparate variieren können. VB Quellen: Frauenarzt, 51 (2010) Nr 6, „Thromboembolieprophylaxe in Schwangerschaft und Wochenbett“, A.G. Puhl, K. Heidner, C. Skala, H. Schinzel, S. 570-583 http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/003-001_S3_AWMF-Leitlinie_Prophylaxe_der_venoesen_Thromboembolie__VTE__Kurz_04-2009_12-2013.pdf (AWMF-S3-Leitlinie „Prophylaxe der venösen Thromboembolie (VTE)“, Version vom 18. März 2009 mit eingearbeitetem Addendum vom 08. Mai 2010, letzter Abruf:20.2.2012) http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/001-005_S1_Rueckenmarknahe_Regionalanaesthesien_und_Thromboembolieprophylaxe_Antikoagulation_12-2007_12-2012.pdf (AWMF- S3-Leitlinie 003/001 „Prophylaxe der Venösen Thromboembolie (VTE)“, Stand: 06-2010, letzter Abruf:20.2.2012)

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 20.02.2012



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