Frage: Helpp syndrom

Hallo, wir überlegen ein zweites kind zu bekommen.Ich habe jedoch Angst vor der Schwangerschaft.Während der Letzten haben sich meine Leberwerte extrem stark verschlechtert und die Ärzte vermuteten Gestose. Meine Problematik bezog sich darauf, das ich am ganzen Körper einen fürchterlichen Juckreiz ertragen mußte.Ich habe Nächte und Tagelang in der kalten Badewanne gelegen und im Krankenhaus Cortison Infusionen erhalten.Ich wäre wirklich über die Monate bald Wahnsinnig geworden.Kann ich dem bei einer erneuten Schwangerschaft irgendwie vorbeugen?In den Krankenhaus wo ich entbunden habe hatten sie keinerlei Erfahrung mit diesem Juckreiz und konnten mir außer den Infusionen nicht´s helfen oder sagen wie wir dem vorbeugen könnten. LG

Mitglied inaktiv - 02.07.2011, 20:42



Antwort auf: Helpp syndrom

Hallo Sonnengirl, 1. um bei einer Schwangeren eine Präeklampsie und/oder ein HELLP-Syndrom auszuschließen bedarf es eigentlich keiner Hexenkunst und dieses sollte wohl in jeder Klinik anhand des Labors, der Blutdruckwerte und der Klinik der Frau möglich sein. 2. der Beschreibung nach, die Sie liefern (erhöhte Leberwerte, Juckreiz am ganzen Körper) hört es sicher aber zumindest eher nach einer Schwangerschaftscholestase an. Aus diesem Grund bitte ich Sie, die konkreten Befunde noch einmal vor Ort mit einem erfahrenen Kliniker in einer großen Frauenklinik, ggf. einem Perinatalzentrum abzustimmen, da wir von hier aus keine konkrete Diagnose stellen können. 3. die Schwangerschaftscholestase (ICP) wird in Mitteleuropa bei 0,1 bis ein Prozent der Schwangerschaften beobachtet. Sie manifestiert sich vorwiegend im letzten Schwangerschaftsdrittel und ist mit der Entbindung prinzipiell voll reversibel. Die orale Gabe von Ursodesoxycholsäure bessert den Juckreiz und die mütterlichen Leberwerte bei der Schwangerschaftscholestase. Die Schwangerschaftscholestase ist – wie schon angeführt - nach der Entbindung rasch (innerhalb von 24 bis 48 Stunden) reversibel und hat abgesehen von Juckreiz und begleitender Symptomatik für die Schwangere einen gutartigen Charakter. Somit ist die Entbindung die kausale „Therapie“ der Schwangerschaftscholestase. Bei Zeichen für fetalen Stress beziehungsweise Verschlechterung des fetalen Zustandes ist die vorzeitige Geburtseinleitung indiziert. Dieses kann auch ein Kaiserschnitt sein. Im Vordergrund steht hier also die vitale Gefährdung des Feten. Es kann infolge der ICP in 19-60% der Fälle zu Frühgeburten kommen und das Risiko der Totgeburt ist in etwa 5fach erhöht. Die Wiederholungswahrscheinlichkeit für eine folgende Schwangerschaft scheint Studien zufolge zwischen 60-70% zu liegen. Ich empfehle Ihnen, sich in der Frage des besten Vorgehens mit einer geburtshilflichen Abteilung eines größeren Krankenhauses und dort dann auch an einen erfahrenen Oberarzt/Chef zu wenden, um mit ihm/ihr die für Sie beste Entscheidung zu treffen. Dabei sollte selbstverständlich auch die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt eingebunden sein. Laborchemisch sind die Leberwerte (Transaminasen), Gallensäuren und die alkalische Phosphatase stark erhöht. VB Quellen Glantz A, Marschall HU, Mattsson LA. Intrahepatic cholestasis of pregnancy: Relationships between bile acid levels and fetal complication rates. Hepatology 2004;40:467-474. McDonald JA: Cholestasis of pregnancy. J Gastroenterol Hepatol 1999; 14: 515–518 Samuels P, Cohen AW. Pregnancies complicated by liver disease and liver dysfunction. Obstet Gynecol Clin North Am 1992; 19: 745-763.

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 03.07.2011



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