Ich hatte in der letzten Schwangerschaft vor einem Jahr sehr starke Beschwerden und es wurde ein hämorrhoidalknoten aufgeschnitten, der schon total entzündet und verhärtet war. Das war die Hölle, da es ohne Betäubung gemacht wurde. Nun bin ich unverhofft wieder schwanger und es fängt schon wieder an, dass ich eine sehr große Hämorrhoide habe, die juckt, drückt und brennt. Ich habe Angst, dass sich da wieder was verhärtet oder entzündet. Kann man Hämorrhoiden auch in der Schwangerschaft veröden lassen? Falls ja, wo wird so etwas gemacht?
Außerdem hatte ich mit Varizen in den Schamlippen zu tun und habe auch hier das Gefühl, es kommt wieder, was kann ich vorbeugend tun?
Gruß
yvi
Mitglied inaktiv - 14.04.2009, 09:37
Antwort auf:
Hämorrhoiden
Hallo Yvi,
1. wenn die Hämorrhoiden sehr ausgeprägt sind und starke Beschwerden machen, können sie auch entfernt werden. Dieses dann aber unter lokaler Betäubung. Hier ist der Chirurg wohl der beste Ansprechpartner neben Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt.
2. den isoliert im Genitalbereich vorkommenden Krampfadern kommt für die Schwangerschaft und Geburt keine Bedeutung zu und sie verschwinden auch in vielen Fällen von selbst nach der Geburt.
3.nicht nur der Anstieg des Schwangerschaftshormons Gestagen führt in den ersten Monaten zu einer Lockerung des Bindegewebes und damit zu einer Venenerweiterung. Auch das Wachstum der Gebärmutter übt zunehmenden Druck auf die untere Hohlvene aus, was wiederum den Druck in den Beinvenen erhöht und die Krampfaderbildung begünstigt.
Es sind hier vor allem vorbeugende Maßnahmen, die empfohlen werden
-Ausreichende Bewegung; übermäßige stehende oder sitzende Tätigkeiten vermeiden
-Schwimmen im warmen Wasser
-Übermäßige Wärmezufuhr vermeiden
-täglich kalte Schenkelgüsse zum Venentraining
-Regelmäßiges Hochlagern der Beine mit entsprechenden Ruhephasen
-Kompressionsstrümpfe bei Schwellung oder beginnender Krampfaderbildung
Es ist sicher nicht so, dass derartige Krampfadern in jedem Fall auch nach der Schwangerschaft noch verweilen. Dieses hängt sicher primär mit dem Bindegewebe der Frau zusammen. In den meisten Fällen verschwinden sie nach der Entbindung von selbst wieder.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 14.04.2009