Hallo Herr Bluni,
ich habe die Tage mehrere positive Schwangerschaftstests gemacht. Aufgrund einer Gelbkörperschwäche muss ich Utrogest nehmen.
Am Mo (ca. ES+14) war ich zur BA zwecks Bestimmung von beta-HCG und Progesteron. Die letzte Utrogesteinnahme war 36h zuvor, d.h. das extern zugeführte wurde beim Bluttest nicht mehr erfasst.
Nun hatte ich folgende Werte an ES+14
beta-HCG 57
Progesteron 22
meine Ärztin meinte, ich solle zu einer weiteren BA kommen, da der beta-HCG-Wert im unteren Normbereich liegt und eine Eileiter-SS möglich, wenn auch mit einer geringen Wahrscheinlichkeit.
Nun habe ich aber in meiner Anamnese keinerlei EUG-Risiken. Zudem habe ich gelesen, dass
1. der absolute HCG-Wert überhaupt nicht ausschlaggebend ist sondern der Anstieg
2. Ein guter Progesteron-Wert eher auf einer intrauterine Schwangerschaft hinweist, da dieser bei EUG und Windmolen eher zu niedrig ist.
Was sagen sie dazu? Diese Schwangerschaft war zwar absolut ungeplant (meine Tochter ist 5,5 Monate und ich stille noch voll) aber langsam fang ich an, mich darüber zu freuen.
Herzlichen Gruss
la-floe
Mitglied inaktiv - 10.03.2010, 17:01
Antwort auf:
HCG Frühschwangerschaft
Hallo,
1. in Deutschland wird wohl kaum jemand das Progesteron als Kriterium herannziehen, um eine Eileiterschwangerschaft auszuschließen
2. auch haben Sie mit dem absoluten HCG-Wert völlig Recht.
3. die Situation, dass in den heutigen Tagen die Teste immer früher durchgeführt werden und diese dann auch schon früh anschlagen, bringt häufig mehr Verwirrung, Unsicherheit und zusätzliche Diagnostik mit sich, als einem lieb sein kann.
Wenn die Schwangerschaft noch sehr jung ist, kann es sein, dass der Test gerade postitiv ist und man selbst mit einem hochauflösenden Ultraschallgerät nur eine hoch aufgebaute Schleimhaut, aber noch ohne Fruchtsack sieht.
Hier sind dann gegebenenfalls kurzfristige Kontrollen mit dem Ultraschall und eventuell des Verlaufes des Schwangerschaftshormons HCG notwendig, um zu sehen, ob diese Schwangerschaft auch so angelegt ist, wie es sein sollte.
Und dann kann es schon mal 7-14 Tage dauern, dass man absolut sicher ist.
Sofern eindeutig eine Schwangerschaft vorliegt was bei positivem Schwangerschaftstest anzunehmen ist, man in der Gebärmutter aber nichts sieht, ist natürlich immer auch eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter auszuschließen; z.B. eine Eileiterschwangerschaft.
Jedoch bedarf es hierfür noch weiterer, klinischer Befunde, ehe man den Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft ausspricht. Als da wären: Verlauf des Hormons HCG, Schmierblutungen, freie Flüssigkeit im Bauch, Schmerzen.
Darüber sollte man mit der Schwangeren offen sprechen.
Es ist richtig: Eine Eileiterschwangerschaft kann, wenn sie nicht zeitig genug erkannt wird und bei der der Eileiter platzt, zu einer starken Blutung führen und deshalb kommt der rechtzeitigen Erkennung eine große Bedeutung bei.
Aber: die Diagnose einer Eileiterschwangerschaft zu einem noch frühen Zeitpunkt erfordert sicher sehr viel klinische Erfahrung und ist nicht immer ganz einfach.
Zum jeweiligen, individuellen Befund kann aber sicher nur der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin vor Ort etwas sagen.
Sofern eine Eileiterschwangerschaft im Raum steht, sollte dieses kurzfristig durch einen erfahrenen Arzt in der Klinik ausgeschlossen werden.
Wenn die Frau zwischenzeitlich Schmerzen oder Blutungen bekommt, sollte sie sicher kurzfristig einen Frauenarzt aufsuchen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 10.03.2010