Frage: Grippewelle

Sehr geehrter Dr. Bluni, ich bin in einer allgemeinmedizinischen Praxis angestellt und die Grippewelle hat begonnen. Soweit ich informiert bin, ist der diesjährige Grippeimpfstoff nur moderat wirksam (ich habe Ende November den 4-fach Impfstoff erhalten). Auch wenn ich versuche den Kontakt mit ev Grippepatienten zu minimieren, kann ich eine Ansteckung nicht ausschließen. Wie schätzen Sie die Situation ein - wäre es besser, von der Arbeit fernzubleiben? Wegen einer Anämie in ich ohnehin dauernd schlapp und die Frauenärztin hat mir deshalb bereits eine Krankmeldung angeboten, bisher habe ich aber abgelehnt. Ich bin ab nächster Woche im 3. Trimenon. Vielen Dank für Ihre Einschätzung!

von kirschbaum123 am 07.02.2019, 17:43



Antwort auf: Grippewelle

Hallo, 1. grundsätzlich wird erstmal die reguläre Impfung gegen die Grippe völlig ausreichen und sie ist auch nur eine rein vorsorgliche Maßnahme. Die überwiegende Zahl der Patientinnen, die schwanger sind und eine Grippe durchmachen, werden keine weitreichenden Folgen davontragen. 2. ansonsten ist es natürlich schon so, dass auch für die Mitarbeiterin der Arztpraxis die Vorgaben im Mutterschutzgesetz gelten. Und dort steht unter anderem drin, dass die Schwangere keinen Kontakt zu Patienten haben sollte, die zum Beispiel eine klinisch bedeutsame Infektionserkrankung haben. Insofern müsste dann der Arbeitgeber eine Gefährdungsbeurteilung vornehmen (das muss er von Beginn an eh machen) und sofern kein alternativer Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt werden könnte, gebe aus dann auch die Option eines Beschäftigungsverbots. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 07.02.2019