Frage: Gleich 3 Fragen auf einmal ...

Lieber Herr Bluni, habe ein paar Fragen und hoffe auf kompetente Antwort: 1. Vitamine/ Ergänzungspräparate: Bisher habe ich Femibion genommen, seit mir eine Fischöltablette ekele ich mich aber davor. Können Sie mir eine gute Alternative nennen? 2. Habe an Händen und Füßen Wassereinlagerungen. Ist dafür Lymphdrainage zu empfehlen, oder sollen Schwangere das nicht machen. Ich würde es sogar selbst bezahlen - wenn es denn hilft... 3. Bisher wurde bei mir noch keine Anti-S-Prophylaxe gemacht? Bekommen das nicht alle Schwangeren?? 4. Bei der letzten Untersuchung sagte mein Arzt, es sei "alles ok". Jetzt sehe ich im Mutterpass, dass bei dem Gravidogramm unter der Spalte Sediment ggf. Bakteriolog. Befunde ein plus in Klammer eingetragen ist, so: (+) Was hat das für mich zu bedeuten?? Vielen Dank im Voraus, mit freundlichen Grüßen lg Elke

Mitglied inaktiv - 28.05.2009, 11:12



Antwort auf: Gleich 3 Fragen auf einmal ...

Liebe Elke, 1. es ist richtig: es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass Schwangere, die diese langkettigen Fettsäuren konsumieren: als Fisch oder in Pillenform, zu einer besseren neurologischen Entwicklung der Kinder beitragen können. Hierzu und zu der Frage, ob eine Substitution mit diesen langkettigen Fettsäuren (DHA) in der Schwangerschaft sinnvoll ist, gibt es mittlerweile viele Studien, wobei eine Studiengruppe aus München hier immer wieder in Erscheinung tritt: „The roles of long-chain polyunsaturated fatty acids in pregnancy, lactation and infancy: review of current knowledge and consensus recommendations” (Koletzko et al, Journal of Perinatal Medicine , Volume: 36, Issue: 1, January 2008 Page(s):5-14). Diese Untersucher empfehlen eine Substitution und verweisen dabei auch auf die mittlerweile vorliegenden Empfehlungen diverser Fachgesellschaften. Wenn man jedoch diese Untersuchungen kritisch durchsieht und prüft, was denn letztlich der Benefit für die Kinder sein soll, dann ist es sicher berechtigt, hier auch eine andere Meinung zu vertreten. 2. dieses ist in aller Regel nicht notwendig, aber dennoch erlaubt. Es wird angenommen, dass die Ödeme Ausdruck einer gestörten Nierenfunktion sind, in deren Folge es zur Ansammlung von Natrium kommt und somit zur Wassereinlagerung im Gewebe außerhalb der Zellen, was dann zur Gewichtszunahme führt. Wenn kein Bluthochdruck oder eine Eiweißausscheidung vorliegen, dann stellen die alleinigen Ödeme keinen Risikofaktor dar. Wechselduschen und Schwimmen sind hilfreich, da durch den hydrostatischen Druck des Wassers die Ödeme zurückgedrängt werden können. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass eine gute, ausgewogene Ernährung mit eiweißreicher, kalorienreicher und keineswegs salzarmer Kost, einen positiven Einfluss auf den Verlauf der Schwangerschaft hat und das Auftreten einer so genannten Gestose in vielen Fällen zu verhindern oder zu lindern hilft. Selbst bei schon bestehenden Beschwerden, vor allem Ödemen, können diese erheblich gemindert werden. Nicht unerwähnt bleiben, sollten Möglichkeiten der Akupunktur, mit der Ödeme auch behandelt werden können. 3. mir ist eine "Anti-S-Prophylaxe" im Gegensatz zu einer Anti-D-Prophylaxe nicht bekannt. Die Anti-D-Prophylaxe wird nur bei Frauen mit einer rhesusnegativen Blutgruppe durchgeführt. 4. dieses kann bedeuten, dass fraglich Bakterien im Urin waren, was entweder zu einer zeitnahen Kontrolle führt, wenn die Frau beschwerdefrei ist oder zu einer antibiotischen Behandlung. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 28.05.2009