Geburtseinleitung bei (fraglicher) Gestose

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Geburtseinleitung bei (fraglicher) Gestose

Hallo Dr. Bluni, ich bin jetzt 40+5, erste Schwangerschaft. Meine FÄ wollte mich am liebsten gestern schon zur Einleitung schicken. Sie meint ich habe eine Gestose und die Richtlinien wären sowieso (auch ohne Gestose), dass man bei 41+0 einleitet. Ich habe aber das Gefühl, dass sie sich v.a. absichern will. Hat mich natürlich trotzdem irre im Kopf gemacht, sodass ich unbedingt eine Zweitmeinung einholen wollte. Kurz zur Vorgeschichte: 22kg Gewichtszunahme, bisher Schwangerschaft komplikationslos, außer: einmal Glukose im Urin (OGTT oB), einmal Dezeleration auf unter 120 (eine Nacht im KH mit 6 CTG`s und Sono und Blutbild, Blutdrücke alles opB), aktuell unter Clotrimazol abklingende Mykose, einmal vor 3 Wochen und gestern Protein im Urin, dazwischen Kontrolle negativ, Wassereinlagerungen in HWS oder Karpaltunnel mit Sensibil.störung in Finger 3 und 4 rechts, aber derzeit keine Ödeme mehr (Dezember bis Anfang Januar Knöchelödeme gehabt) , Blutdruck bis zum 3.Trimenon vollkommen opB, dann maximal 140/95mmHg, in Kontrollen die letzten 2 Tage zwischen 110 bis 145 systolisch. Kindsbewegungen normal, gestern in Sono: genug Fruchtwasser, Doppler normal; CTG normal. Gerade eben Blutdruck 120/90mmHg. 1. Generell wollte ich mal wissen, ob es stimmt, dass man bei 41+0 einleiten soll (früher und woanders heißt es immer, dass man 14 Tage drüber sein darf, wenn alles i.O. ist)? Ich habe letztens erst gelesen, dass man heutzutage aufgrund der Absicherung der Ärzte oft (zu) früh einleitet, und evtl die Richtlinien dahingehend auch wieder geändert werden sollen. ? 2. Ist es in meinem Fall ratsam einzuleiten? 3. Kann das Eiweiß im Urin von der Pilzinfektion kommen? Vielen Dank!

von JoHanna82 am 17.01.2013, 11:08



Antwort auf: Geburtseinleitung bei (fraglicher) Gestose

Hallo, 1. ja, das ist richtig (siehe Quelle unten) und hat weniger was mit der Absicherung der Ärzte als vielmehr der Empfehlungen der Fachgesellschaften zu tun und diese Empfehlung beruht nun einmal auf belegten wissenschaftlichen Erkenntnissen. 2. ja, das kann sehr gut so sein 3. nein, das hat damit gar nichts zu tun Liebe Grüße VB Quelle http://www.dggg.de/fileadmin/public_docs/Leitlinien/3-4-7-terminueberschreitung-2010.pdf (Aktuelle Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), Vorgehen bei Terminüberschreitung und Übertragung, Stand: 1.2.2010, letzter Abruf:17.1.2013)

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 17.01.2013



Antwort auf: Geburtseinleitung bei (fraglicher) Gestose

Den Blutdruck würde ich weiter im Auge behalten (vor allem die diastole, sollte nicht regelmäßig über die 90 gehen, systole nicht regelmäßig über 140), bei einer Gestose (Präeklampsie) würde er auf jeden Fall noch steigen. Ich würde an deiner Stelle mal in deine Geburtsklinik gehen und mit denen die Sache besprechen. Erst wenn sich wirklich eine Gestose bestätigen sollte (da kann man dann noch Sammelurin testen, Blutwerte bestimmen, Versorgung Plazenta...), käme es dann zur Einleitung. Bei deinen aktuellen Werten, kann ich mir das nicht vorstellen. LG Nanni (selbst 2 Gestosen gehabt, 1x Präeklampsie 35 SSW, 1x HELLP 34 SSW)

von Nanni-79 am 17.01.2013, 12:00



Antwort auf: Geburtseinleitung bei (fraglicher) Gestose

hallo. ich kann dir nur von meinen erfahrungen berichten. Ich habe 6 kinder und alles normale geburten. Und ich bin immer über den termin gegangen, habe nicht einleiten lassen, bis es von selber losging. Ich habe da auf mein gefühl gehört. 1 mal war ich aber im Kh bei 41+5. Die haben alle 2 stunden Ctg geschrieben, am abend ging es dann von selber los. Mein kleiner kam bei 41+6. also wenn du sicher gehen willst das es dem kind gut geht aber keine einleitung, dann ist das mit dem ctg schreiben im kh sicher eine gute lösung. Lg

von mybabykugel33 am 17.01.2013, 15:14



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