Sehr geehrter Herr Dr Bluni,
Ich bin noch mit 8+2 ganz am Anfang der Schwangerschaft, aber muss mich schon um eine Hebamme kümmern. Eigentlich wollte ich wieder im UKE entbinden, aber die Beleghebammen dort sind schon ausgebucht. Wegen meiner schlechten Erfahrungen letztes Mal möchte ich diesmal schon sehr gerne Beleghebammen haben, aber kriege nur welche im Elim Krankenhaus. Dieses ist aber leider nicht so gut ausgestattet für den Notfall. Dort gibt es keine richtigen Intensivstationen. Im Notfall müsste man ins UKE transportiert werden. ich muss möglicherweise im 2. Schwangerschaftsdrittel an der Gallenblase operiert werden. Die erste Ss verlief komplikationslos bis auf den Kaiserschnitt. Meinen Sie, ich könnte da trotzdem hingehen? Oder müsste ich wegen des erhöhten Risikos ins UKE? Wäre eine Normalgeburt überhaupt nach so einer OP möglich?
Vielen Dank!
Liebe Grüße
Whity
von
Whity
am 13.09.2016, 06:19
Antwort auf:
Geburt in einem Krankenhaus ohne Intensivstation
Hallo,
zumindest beschreibt diese Vorgeschichte keinen dringenden medizinischen Grund, in einer Klinik entbunden zu werden, die in jedem Fall eine Kinderklinik hat. das kann aber sicherlich viel besser die betreuende Frauenärztin/Frauenarzt beurteilen.
Eine Intensivstation für jede andere Patientin sollte jedoch vorhanden sein. Wenn das nicht der Fall ist, dann suchen Sie sich bitte eine andere Frauenklinik aus.
Herzliche Grüße VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 13.09.2016
Antwort auf:
Geburt in einem Krankenhaus ohne Intensivstation
Hallo,
generell gilt die deutliche Empfehlung, nur in einer Klinik zu entbinden, die mindestens 1.000 Geburten im Jahr hat. Das entspricht einem mittelgroßen Krankenhaus. Denn nur hier hat man ausreichend Routine und Erfahrung, um auch im Notfall oder in schwierigen Situationen gut und richtig zu reagieren.
Kliniken mit mindestens 1.000 Geburten im Jahr haben von ihrer Größe her natürlich sowieso so gut wie immer auch eine Intensivstation.
Ich würde nicht in einer kleinen Klinik entbinden. Eine Freundin von mir hat das gemacht (500 Geburten jährlich), und es entstanden nach ihrem Kaiserschnitt Komplikationen, die nicht hätten sein dürfen. Es war ein eher provinzielles Krankenhaus.
Ich selbst hatte eine Beleg-Hebamme vom hiesigen Geburtshaus. Diese Hebammen machen - was viele nicht wissen - ja nicht nur Geburtshaus-Entbindungen, sondern sie haben auch die Berechtigung für Klinikgeburten (mit Vertragsklinik). Ich habe die Vorsorge also bei der Hebi im Geburtshaus gemacht (abwechselnd mit meiner Gyn), und zur Entbindung kam sie dann wie geplant mit in die Klinik.
Hast Du wirklich schon alle Möglichkeiten in Eurer Region ausgeschöpft? Ich habe eine Anfahrt von 35 Minuten zur Klinik in Kauf genommen, um erstens eine Beleg-Hebamme für dieses Krankenhaus zu haben, und zweitens in einer großen Klinik mit gutem Ruf zu entbinden.
LG
von
Mijou
am 13.09.2016, 10:29