Sehr geehrter Herr Dr. med. Vincenzo Bluni,
seit heute befinde ich mich in dern 28 SSW. Vor drei Tagen war ich bei der Routineuntersuchung und es wurde eine leichte Gebärmutterhalsverkürzung (wenn ich es richtig im Pass lese steht da 2,9cm) festgestellt. Bis dahin war ich aktiv, beruflich und auch in der Wohnung habe ich viel erledigen wollen, bevor das Kind kommt.
Eine Woche zuvor musste ich in die Frauenklink, da ich einen Magendarmvirus hatte, aber da wurde nichts auffälliges festgestellt. Dort wurde ich zwei Tage auch komplett durchgecheckt, weil durch die Gliederschmerzen Verdacht auf Wehen bestand.(bekam dort auch an zwei Tagen den Gürtel um den Bauch für verschiedene Messungen-Wehen,Herztöne..)
Nun bin ich zwei Wochen krank geschrieben und soll im Bett liegen, um meinen Gebärmutterhals zu entlasten. Heißt das wirklich, dass ich nur noch liegen darf, ich würde so gerne auch mal mit dem Hund ein kurzes Stück in die Sonne laufen.
Außerdem bin ich sehr verunsichert. Am Wehenmesser wurden zwar keine Wehen bei mir festgestellt, aber gelegentlich (1x pro Tag)wird mein Bauch schon etwas hart und ich fühle ein Druckgefühl nach unten. Im Liegen wird es aber immer gleich besser.Soll ich das jetzt als normale Übungswehen einordnen? Ich bekomme solche Angst, wenn ich dieses Gefühl habe.
In 12 Tagen habe ich wieder einen Termin, um zu schauen, ob der Hals sich wieder verlängert hat oder ob der Hals noch kürzer wurde. Ich wäre sehr dankbar für ein bisschen Aufklärung, da ich mir schreckliche Sorgen mache.
liebe Gr
von
Laila11
am 20.03.2011, 13:09
Antwort auf:
Gebärmutterhalsverkürzung-bin sehr verunsichert und Angst vor Frühgeburt
Liebe Laila,
1. die Normalwerte für die Zervixlänge in der Schwangerschaft sind wie folgt:
-35-40 mm in der 24. SSW
-30-35 mm in der 28. SSW
-Mehrgebärende ca. 2 mm kürzer
-Zwillingsschwangerschaften: Mittelwert (36-38 mm in der 23. SSW)
2. physiologischerweise verkürzt sich der Gebärmutterhals gegen Ende der Schwangerschaft immer, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet.
Kommt es jedoch früh zu einer Verkürzung deutlich vor der 34. SSW, dann bedeutet dieses, je nach Ausprägung eine Risikoerhöhung für eine Frühgeburt.
Diese Verkürzung wird durch eine vorzeitige Wehentätigkeit hervorgerufen, wobei die genauen Entstehungsmechanismen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Eine bakterielle Besiedlung ist sicher nur eine Erklärung.
Die Länge alleine lässt keine Rückschlüsse zu, außer, dass man sagen kann, dass eine Länge von weniger als 2,5 cm mit einem erhöhten Risiko der Frühgeburt einhergeht und deshalb entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen ausgesprochen werden.
Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen:
Sehr hilfreich ist es, wenn bekannt ist, ob Beschwerden, wie Kontraktionen oder vorzeitige Wehen vorliegen oder es Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide gibt. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden.
In einigen Fällen hilft die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter.
In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Unter stationären Bedingungen kann je nach Gebärmutterhalslänge auch ein so genannter Fibronektintest durchgeführt werden, um das Frühgeburtsrisiko näher einzugrenzen.
Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen.
VB
Quellen
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Cerasani-Pieper, Lisa, Zervixlängenmessung in Kombination mit biochemischen Markern zur Prädiktion der Frühgeburtlichkeit bei asymptomatischen Schwangeren, Inaugural-Dissertation, Medizinische Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 2007
Honest H, Forbes CA, Durée KH, Norman G, Duffy SB, Tsourapas A, et al. Screening to prevent spontaneous preterm birth: systematic reviews of accuracy and effectiveness literature with economic modelling. Health Technol Assess 2009; 13: 1–627.
Iams 1996, Souka et al. 1999, Skentau et al. 2001
Kurtzman J, Chandiramani M, Briley A, Poston L, Das A, Shennan A. Quantitative fetal fibronectin screening in asymptomatic high-risk patients and the spectrum of risk for recurrent preterm delivery. Am J Obstet Gynecol 2009; 200: 263.e1–6.
Rath, W., Pecks,U. Management der drohenden Frühgeburt ohne vorzeitigen Blasensprung. Geburtsh Frauenheilk 2008; 68(11): 1061-1068
Taipale P, Hiilesmaa V. Sonographic measurement of uterine cervix at 18–22 weeks’ gestation and the risk of preterm delivery. Obstet Gynecol. 1998;92:902–907
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 20.03.2011
Antwort auf:
Gebärmutterhalsverkürzung-bin sehr verunsichert und Angst vor Frühgeburt
Hallo,
durch die Schonung und das viele Liegen hat sich mein Gebärmutterhals wieder verlängert- also liebe Mamas hört auf eure Ärzte, habt keine Angst und Panik wie ich, sondern schont euch, wenn es angesagt ist. Dann wird schon alles gut :-)
Damit ich es aushielt, hab ich den klassischen Hebammentee 2x täglich getrunken (Mischung aus Melisse, Hopfen, Johanniskraut, Baldrian..). Der beruhigt nicht nur die Gebärmutter. Außerdem Magnesium und Bryophyllum als Globulikügelchen. Das gibts noch höher dosiert von Weleda als Pulver.
Heute bin ich in der 33. Woche und kann es kaum noch erwarten...
liebe Gr Laila
von
Laila11
am 27.04.2011, 16:52