Lieber Herr Doktor Bluni!
Meine Ärztin hat festgestellt,dass mein Gebärmutterhals auf 25mm verkürzt ist,außerdem habe ich laut CTG leichte Wehentätigkeiten bei Kindsbewegung.Die ich aber nicht gespürt habe.Der Kleine liegt in BEL.Dann hat Sie noch eine Blasenentzündung festgestellt und mir Amoxicillin Al 750 verschrieben,obwohl ich keine Schmerzen habe....
Ich soll mich eine Woche schonen und dann wieder zur Kontrolle.
Kann ich das Medikament ohne Bedenken nehmen?
Habe die ganze Schwangerschaft,außer Folio und Magnesium nichts genommen.Sollte ich das Magnesium erhöhen?Nehme jetzt 300mg und welches Präperat ist dann empfehlenswert,zur Zeit nehme ich "magno sanol".Ich habe Sorge,dass ich eine höhere Dosis nicht vertragen kann.
Wie viel muss ich denn liegen?Was kann ich sonst noch tuen damit sich der Gebärmutterhals nicht weiter verkürzt und ab wann muss man ins Krankenhaus?
Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen.
Viele Grüße!
Anne
von
Christin84
am 01.04.2011, 19:22
Antwort auf:
Gebärmutterhals auf 25mm verkürzt (30Schwangerschaftswoche)
Liebe Anne,
1. die Normalwerte für die Zervixlänge in der Schwangerschaft sind wie folgt:
-35-40 mm in der 24. SSW
-30-35 mm in der 28. SSW
-Mehrgebärende ca. 2 mm kürzer
-Zwillingsschwangerschaften: Mittelwert (36-38 mm in der 23. SSW)
2. physiologischerweise verkürzt sich der Gebärmutterhals gegen Ende der Schwangerschaft immer, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet.
Kommt es jedoch früh zu einer Verkürzung deutlich vor der 34. SSW, dann bedeutet dieses, je nach Ausprägung eine Risikoerhöhung für eine Frühgeburt.
Diese Verkürzung wird durch eine vorzeitige Wehentätigkeit hervorgerufen, wobei die genauen Entstehungsmechanismen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Eine bakterielle Besiedlung ist sicher nur eine Erklärung.
Die Länge alleine lässt keine Rückschlüsse zu, außer, dass man sagen kann, dass eine Länge von weniger als 2,5 cm mit einem erhöhten Risiko der Frühgeburt einhergeht und deshalb entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen ausgesprochen werden.
Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen:
Sehr hilfreich ist es, wenn bekannt ist, ob Beschwerden, wie Kontraktionen oder vorzeitige Wehen vorliegen oder es Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide gibt. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden.
In einigen Fällen hilft die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter.
In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Unter stationären Bedingungen kann je nach Gebärmutterhalslänge auch ein so genannter Fibronektintest durchgeführt werden, um das Frühgeburtsrisiko näher einzugrenzen.
Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen.
VB
Quellen
Berghella V, Roman A, Daskalakis C, et al. Gestational age at cervical length measurement and incidence of preterm birth. Obstet Gynecol. 2007;110:311–317
Cerasani-Pieper, Lisa, Zervixlängenmessung in Kombination mit biochemischen Markern zur Prädiktion der Frühgeburtlichkeit bei asymptomatischen Schwangeren, Inaugural-Dissertation, Medizinische Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 2007
Honest H, Forbes CA, Durée KH, Norman G, Duffy SB, Tsourapas A, et al. Screening to prevent spontaneous preterm birth: systematic reviews of accuracy and effectiveness literature with economic modelling. Health Technol Assess 2009; 13: 1–627.
Iams 1996, Souka et al. 1999, Skentau et al. 2001
Kurtzman J, Chandiramani M, Briley A, Poston L, Das A, Shennan A. Quantitative fetal fibronectin screening in asymptomatic high-risk patients and the spectrum of risk for recurrent preterm delivery. Am J Obstet Gynecol 2009; 200: 263.e1–6.
Rath, W., Pecks,U. Management der drohenden Frühgeburt ohne vorzeitigen Blasensprung. Geburtsh Frauenheilk 2008; 68(11): 1061-1068
Taipale P, Hiilesmaa V. Sonographic measurement of uterine cervix at 18–22 weeks’ gestation and the risk of preterm delivery. Obstet Gynecol. 1998;92:902–907
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 01.04.2011
Antwort auf:
Gebärmutterhals auf 25mm verkürzt (30Schwangerschaftswoche)
Ich bin zwar nicht Dr. Bluni, aber ich mag dir schon mal eine Antwort geben.
Ich renne seit der 18.SSW mit einem GBG von nur noch 20 mm rum, dazu habe ich immer wieder vorzeitige Wehen. Ich nehme mittlerweile 900 mg Magnesium am Tag.
Amoxicillin habe ich selber auch schon wegen einer Blasenentzündung bekommen (habe ich auch 2005 schon in meiner ersten SS bekommen).
Bei meinem ersten Sohn (geboren Juni 2005) musste ich erst ins KH als sich zusätzlich zum verkürzten GBH ein Trichter gebildet hat und ich in regelmäßigen Abständen Wehen hatte laut CTG.
Schonen heißt dann wirklich LIEGEN, nicht sitzen, weil durchs Sitzen auch Druck auf dem GBH ausgeübt wird. Außerdem durfte ich mir den Bauch nicht mehr streicheln, weil auch das Wehen auslösend sein kann.
Also, leg die Beine bloß schon hoch - wenig laufen und wenig sitzen. Vielleicht wirds dann ja auch schon wieder besser.
Alles Gute für dich.
Mitglied inaktiv - 01.04.2011, 20:16
Antwort auf:
Gebärmutterhals auf 25mm verkürzt (30Schwangerschaftswoche)
Liebe Manuela!
Lieber Herr Doktor Bluni!
Vielen Dank für die Antwort(en).
Liebe Manuela!
Wann ist Dein erstes Kind denn geboren?
Ist er zu früh gekommen?
Ich warte erst mal die nächste Untersuchung ab und hoffe,dass sich alles wieder beruhigt hat.
Welches Magnesium nimmst Du denn und kannst Du es gut vertragen?
LG
Anne
von
Christin84
am 02.04.2011, 12:59