Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,
Ich bin in der 10. SSW und etwas verunsichert wegen meines Rötelntiters. Ich bin 2xgeimpft (erst mit12 Jahren und zuletzt vor ca. 10 Jahren). In meinem Mutterpass stehen nun folgende Daten:
IgG 25.0
IgM neg
Rötelnvirus-H 9.0
Immunität fraglich
Heißt dass, dass ich keinen sicheren Schutz gegen Röteln habe? "Droht" aus diesem Grund ein Beschäftigungsverbot als Kinderärztin?
(NB bei der letzten Untersuchung beim Betriebsarzt hatte ich auch keinen Schutz gegen Parvo-B19)
MfG
Mitglied inaktiv - 26.03.2010, 20:58
Antwort auf:
fragliche röteln-immunität schwanger als kinderärztin
Hallo,
1.die Empfehlungen der STIKO (Ständige Impfkommission) beinhalten bei Berücksichtigung dieses Risikos die Indikation von Röteln- und Varizellenimpfung für seronegative Frauen mit Kinderwunsch.
Als schützender Titer (seropositiv) gilt bei Röteln ein HAH-Titer von größer/gleich 1:32.
Bei niedrigeren HAH-Titern (1:8, 1:16) wird zur Absicherung zusätzlich ein IgG-Test (enzyme-linked immunosorbent assay = EIA) durchgeführt. Die im EIA gemessenen IgG-Antikörper werden anhand eines WHO-Standards in IU bewertet.
Insofern ist bei einem Titer von 1:16 nicht unbedingt ausgeschlossen, dass die Frau Schutz hat. Dieses sollte aber aus dem Laborbefund eindeutig hervorgehen.
Im Zweifel oder bei niedrigen Titerwerten wäre dann zunächst die beschriebene Kontrolle durchzuführen.
Bei fehlender Immunität sollte eine Antikörperkontrolle bis zur 17.SSW erfolgen.
2. da Ihre Angaben hier keine Aussage zulassen, sollten Sie dieses mit aktuellen Laborwerten zeitnahe überprüfen lassen.
3. liegt keine Immunität vor, dann wäre das für Sie als Kinderärztin sicher ein Grund für ein Beschäftigungsverbot.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 26.03.2010