Hallo,
ich hab auch mal wieder Fragen....
1.
Ich bin jetzt Ende der 19. Schwangerschaftswoche und hab seit ein paar Tagen abends öfter mal eigenartige "Krämpfe" im Unterleib. Bisher waren sie nicht wirklich sehr schmerzhaft, sondern eher unangenehm.
Können das schon Übungswehen sein oder ist es dafür zu früh? Oder wächst die Gebärmutter einfach nur?
Die Mutterbänder sind es nicht, dass fühlt sich anders an.
2.
Mehrmals am Tag merke ich einen harten Knubbel im Bauch, der immer nur an einer Stelle ist...manchmal links, manchmal rechts. Ist das mein Zwerg??
3.
Ist es normal, dass man in der 19. Woche keine regelmäßigen Kindsbewegungen spürt? Die letzten 2 Wochen war es immer abends aktiv im meinen Bauch, aber die letzten Tage eher weniger.
Oder kann es einfach nur am Essen liegen?? Die Feiertage halt ;-))
4.
Nächste Woche fliegen wir nach Österreich...sind knapp 1 1/2 Stunden Flug und dann nochmal 1 Stunde mit der Bahn weiter.
Mich hat einfach mal interessiert, ob ich als schwangere irgendwas beim Fliegen beachten muss?
und meine 5. und letzte Frage:
In Laufe der Schwangerschaft hab ich nun schon zwei "Kreislaufzusammenbrüche" gehabt.
Fing ganz harmlos mit Ohrensausen und Rauschen an und endete damit, dass mir schwarz vor Augen wurde, mir total schwindlig und schlecht wurde.
Beim ersten Mal, beide Male morgens, hab ich zuerst Müsli gegessen und eine Stunde später geduscht (normale Temperatur) und beim 2. Mal war ich gerade in der Dusche (Wechseldusche heiß/kalt) und hatte vorher Cornflakes gefuttert, also nix auf leeren Magen.
Kann das der Kreislauf sein oder gar der Blutdruck??
Beim letzten Mal waren wir 2 - 3 Stunden später beim Doc und ich beim Blutdruck-Wert 12 weniger (sonst 132, da 120).
Sind solche Anfälle "normal" und kann ich sie irgendwie verhindern??
Mein Frauenarzt ist im Urlaub und kommt auch erst am 05. wieder, aber da fliegen wir auch schon früh morgens.
Nächster FA-Termin ist der 13.01.2009
Vielen Dank schon im Vorraus,
MamaChrista
Mitglied inaktiv - 29.12.2008, 17:47
Antwort auf:
Fragen zu Übungswehen, harten "Knubbel", Kindsbewegungen, Flug und Kreislauf
Liebe Christa,
1. + 2. sprechen Sie bei solchen Beschwerden zunächst immer mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt. Es ist sicher so, dass jede Schwangerschaft für sich genommen, völlig unterschiedlich verlaufen kann, mit völlig neuen und auch unterschiedlichen Erfahrungen bei bestimmten körperlichen Veränderungen. Dazu kann gehören, dass ab dem 5./6. Schwangerschaftsmonat schon mal leichte Kontraktionen - ein Zusammenziehen der Gebärmutter mit Verhärtung des Bauches - eintreten können. Diese können u.a. infolge der kindlichen Aktivität hervorgerufen werden, aber auch durch zuviel Stress oder Überanstrengung.
Dieses sind aber nicht zwangsläufig vorzeitige Wehen, die sich auf den Muttermund auswirken. Um hier auszuschließen, dass diesen Kontraktionen nicht doch eine klinische Bedeutung im Sinne vorzeitiger Wehen zukommt, ist es empfehlenswert die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt zu informieren und hier abzustimmen, ob eine Untersuchung sinnvoll und notwendig ist.
Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen:
Sehr hilfreich ist es, wenn Ihre Frauenärztin/Frauenarzt im Wehenschreiber sehen kann, ob wirklich keine Wehen vorliegen. Aber auch können bakterielle Entzündungen im Bereich der Scheide richtungweisend sein. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden und was der Tastbefund von Muttermund und Gebärmutterhals ergibt.
In einigen Fällen hilft bei "harmlosen Kontraktionen" die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig.
Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen.
Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen.
Der Knubbel am Bauch kann in der Tat das Kind mit einem Teil seiner Arme oder Beine sein.
3. beim ersten Kind kann es häufig bis zum Verspüren der Kindsbewegungen schon mal bis zur 18.-20. SSW oder später dauern. Bei den Folgeschwangerschaften werden diese Kindsbewegungen dann häufig früher verspürt.
Darüber hinaus haben die Kinder kein starres Schema, nach dem sie sich bei allen Schwangeren gleich häufig und intensiv bewegen. Dies kann individuell völlig variieren und an vielen Faktoren liegen. Sofern die Kontrolluntersuchungen beim Frauenarzt oder Frauenärztin immer unauffällig waren, ist der Schwangern zu empfehlen, bei kurzfristiger "Ruhe im Bauch", als auch bei zeitweilig verstärkter Aktivität nicht gleich beunruhigt zu sein.
Wichtig zu wissen, ist sicher auch, dass reife Feten ein Drittel des Tages im Tiefschlaf verbringen und nur ein Zehntel des Tages wirklich wach sind!
Auffällig wären zum Beispiel länger als 24 Stunden anhaltende, reduzierte Bewegungen. Ansonsten lässt sich aus dem Bewegungsmuster bei bisher unauffälligen Untersuchungen nicht gleich etwas Krankhaftes ableiten.
4. fehlende Beschwerden und Risikofaktoren vorausgesetzt ist das Fliegen auch in der Schwangerschaft erlaubt. Dieses gilt auch für die Frühschwangerschaft, wobei das zweite Schwangerschaftsdrittel sicher am unbedenklichsten ist. Immer wieder geäußerte Hinweise auf mögliche negative Auswirkungen haben sich in keiner der großen Studien bestätigen können. Dieses bezieht auch Langstreckenflüge mit ein.
Wenn es aus frauenärztlicher Sicht auf Grund etwaiger Risiken oder Ereignisse in der Schwangerschaft Einwände gibt, sollte vom Fliegen selbstverständlich abgeraten werden.
Bei Langstreckenflügen bitte an die ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, Magnesium, viel Bewegung und evt. Kompressionsstrümpfe denken.
Patientinnen in Terminnähe - laut Reglement der Lufthansa ab der abgeschlossenen 35.SSW, - und solche mit einer Risikoschwangerschaft, sollten nicht mehr fliegen bzw. bedürfen eines ärztlichen Attestes.
Relative Kontraindikationen für das Fliegen wären z.B.
-Flug in Terminnähe
-Neigung zu Fehl- oder Frühgeburten in der Vorgeschichte
-Starker Nikotinabusus
-ausgeprägte Anämie
-Herzkreislauferkrankungen
-Angst beim Fliegen
-mehr als 120.000 Flugkilometer pro Jahr
5. nicht gleich jeder niedrige Blutdruck ist mit Gefahren für das Ungeborene verbunden. Und es ist hier meist nicht ein fixer Wert, an dem man sich orientiert, sonder eher die Klinik Symptomatik, die die Schwangere bietet. Sofern es der Schwangeren unter einem niedrigen Blutdruck gut geht, sollte sie zunächst beruhigt sein.
Werte, die deutlich unter 100 liegen und mit einer entsprechenden Symptomatik verbunden sind, wären bedenklich, sofern sie dauerhaft da sind und dieses sollte möglichst vermieden werden.
Empfehlenswert sind bei entsprechenden Symptomen in erster Linie die reichliche Flüssigkeitsaufnahme 2,5-3 Liter am Tag! und in Extremfällen auch das Tragen von Kompressionsstrümpfen.
Die Schwangerschaft per se bringt aber auch ohne eine Anämie oder niedrigen Blutdruck mit sich, dass viele Frauen schon recht früh viel eher erschöpft sind und über chronische Müdigkeit klagen, die nur schwer in den Griff zu bekommen ist.
Was ist zu tun?
Bei Abgeschlagenheit, Kreislaufproblemen und Müdigkeit, Kreislaufprobleme sollten natürlich zunächst mit dem behandelnden Arzt besprochen werden, hilft insbesondere die sportliche Aktivität zur Anregung des Kreislaufes.
Von übermäßigem Genuss von Kaffee in der Schwangerschaft ist zur Anregung des Kreislaufs, gerade bei vermehrter Übelkeit, abzuraten.
Die Aktivitäten müssen dabei nicht unbedingt Wettkampfbedingungen entsprechen, sondern es reichen hier schon leichte Übungen; sofern hierbei keine Beschwerden auftreten. Auch eine kalte Dusche oder Wechselduschen bringen den Kreislauf in Schwung und vertreiben die Müdigkeit.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 29.12.2008
Antwort auf:
Fragen zu Übungswehen, harten "Knubbel", Kindsbewegungen, Flug und Kreislauf
Hallo Herr Dr. Bluni,
mein "Problem" ist, dass mein Frauenarzt erst wieder ab 12.01 zu erreichen ist.
Wie gesagt, ist er bis 05.01 im Urlaub und wir fliegen am selben Tag nach Österreich, also kann ich auch vorher nicht mehr hin.
Verhärtung merke ich bei den Krämpfen eigentlich nicht.
Ich hab mir nun solche PH-Wert-Testhandschuhe geholt und benutze diese zusätzlich. Mein PH-Wert ist laut diesen Handschuhe völlig okay.
Magnesium nehme ich eigentlich seit Anfang der Schwangerschaft auf Anraten der Ärzte.
Die ersten Bewegungen (flattern im Bauch) spürte ich Ende der 16. Woche ab und zu mal. Danach wurde es mehr und heftiger. Aber wie gesagt, seit ein paar Tagen abends nur ein paar Minuten und dann wieder Sendepause.
Es ist meine erste Schwangerschaft, deshalb bin ich auch etwas vorsichtiger und ängstlicher.
Langstreckenflug ist es mit 1 1/2 Stunden ja nicht wirklich und wir bleiben auch nur 5 Tage in Österreich.
Mitglied inaktiv - 30.12.2008, 11:42
Antwort auf:
Fragen zu Übungswehen, harten "Knubbel", Kindsbewegungen, Flug und Kreislauf
Hallo,
wenn Ihre Frauenärztin/Frauenarzt nicht in der Praxis ist, dann bliebe Ihnen immerhin die Vertretung oder die nächste Frauenklinik, die zu Ihren Beschwerden etwas sagen kann.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 30.12.2008