Frage: Frage zur Arbeit als Friseurin

Hallo, Ich bin Friseurin und jetzt bin ich in der SSW 11+5. ich arbeite jeden Tag 10 std und habe hauptsächlich Farbe/Blondierung in allen Variationen ( Strähnen uvm. ) und Wasserstoffperoxid Konzentraten so wie Dauerwelle und Keratinglättung ( hier entstehen Dämpfe die vom glätten mit den Chemikalien die den Raum Nebelig machen). Meine Frage ist, sollte ich etwas an meiner Arbeitszeit und an den DL sein lassen bzw. Ändern ? Ich habe in der Nacht mit Krämpfen zu kämpfen bin nicht ausgeschlafen und auch ziemlich schnell erschöpft. Sitzmöglichkeiten sind eher mau. Meine Mutter hatte eine Risiko Schwangerschaft da macht man sich natürlich sorgen. Danke

von AK2308 am 02.02.2020, 09:14



Antwort auf: Frage zur Arbeit als Friseurin

Hallo, es gibt bis jetzt keine seriösen wissenschaftlichen Daten, die belegen würden, dass mit dieser Tätigkeit negative Auswirkungen auf das ungeborene Kind zu erwarten sind. Voraussetzung ist selbstverständlich, dass die Mitarbeiterin so beschäftigt wird, wie es unter anderem im Mutterschutzgesetz vorgesehen ist. Hilfreiche Informationen gibt es zum Beispiel beim Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW unter der Adresse https://www.mags.nrw/sites/default/files/asset/document/arbeitsschutz_mutterschutz_friseur.pdf (letzter Abruf 02.02.2020) Ansonsten hat auch das niedersächsische Gewerbeaufsichtsamt dazu unter der Adresse http://www.gewerbeaufsicht.niedersachsen.de/download/60687/Ratgeber_Mutterschutz_Friseursalon_Stand_01_2014.pdf (letzter Abruf 02.02.2020) ein Informationsblatt herausgegeben. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 02.02.2020



Antwort auf: Frage zur Arbeit als Friseurin

Hallo. Normalerweise hast du Anspruch auf ein Beschäftigungsverbot. Durch die giftigen Dämpfe beim Färben. Hast du das alles mal beim Gyn angesprochen?

Mitglied inaktiv - 02.02.2020, 11:13



Antwort auf: Frage zur Arbeit als Friseurin

Ja das habe ich alles bei meiner Gyn erzählt und sie meinte, dass ich nur in der 11 SSW bin. ich soll Pausen ein legen und meine Farben bei Kollegen abgeben. allerdings ist das nicht so einfach, weil ich 4 Monate im Voraus ausgebucht bin und alle meine anderen Kollegen auch keine Möglichkeiten haben meine Termine zu übernehmen nicht einmal nur die Farben. Dadurch entstehen keine Pausen und auch keine kürzeren Arbeitszeiten das macht mich körperlich fix und fertig und meine Chefin habe ich vor 4 Wochen schon erzählt dass ich schwanger bin und ich meine Arbeit kürzen muss und Pausen brauche. Meine Chefin ist allerdings in diesem Thema eine aufschieberin und klärt diese Situation nicht. Danke

von AK2308 am 02.02.2020, 11:34



Antwort auf: Frage zur Arbeit als Friseurin

Der gyn ist nicht für die Arbeitsbedingungen zuständig. Richtig wäre es, die Schwangerschaft dem AG anzuzeigen. Der AG muss eine Gefährdungsbeurteilung machen und den Arbeitsplatz Mutterschutzgesetz konform machen. Kann er dies nicht, muss der AG umsetzen auf einen mutterschutztauglichen Platz oder ein Beschäftigungsverbot aussprechen.

Mitglied inaktiv - 02.02.2020, 11:36



Antwort auf: Frage zur Arbeit als Friseurin

Na wegen deiner Arbeit ist dein AG der erste Ansprechpartner. Weiß der überhaupt schon von deiner Schwangerschaft? Den nur dann gilt für dich auch das Mutterschutzgesetz. Der Arzt hat damit gar nichts zu tun. Sollte der Ag trotzdem darauf keine Rücksicht nehmen, dann wende dich am besten schnell ans Gewerbeamt. Wenn Du selbstständig bist, musst du da selbst wissen was du dir zumutest und was nicht, ist deine ganz eigene Entscheidung. Risiko sagt im übrigen gar nichts aus. das ist doch heute jede zweite Schwangerschaft und dazu braucht es oft nicht mal viel. Man wird halt engmaschiger kontrolliert und der Arzt kann mehr abrechnen, das war es aber auch schon.

von Felica am 02.02.2020, 14:01



Antwort auf: Frage zur Arbeit als Friseurin

Dem Arbeitgeber bitte die Schwangerschaft mitteilen und die Gefährdungsbeurteilung einfordern. 8,5 Std ist die Höchstarbeitszeit für Schwangere, Pausen bei Bedarf jederzeit erlaubt. Ich behaupte mal, dass dein Friseur dich auch für Haarschnitte einteilen kann und damit wäre die Arbeit dann auf jeden Fall zumutbar. Und Sitzgelegenheiten wie Friseurhocker können besorgt werden. Aber auch die andere Dinge sind nicht schädlich. Viele Friseurinnen arbeiten auch in der Schwangerschaft. Wenn ihr das genauer wissen wollt, kontaktiert bitte die Aufsichtbehörde für Mutterschutz. Die Schwangerschaft muss ohnehin dort gemeldet werden.

Mitglied inaktiv - 02.02.2020, 14:32